Katire, Job * 1850/1860, ? † . Job Katire, joined the Augustineum in 1897. He was married when he attended the course which prepared him for the service as an evangelist. He stayed in the Augustineum as an evangelist-student ("Evangelistenschüler") for ca. 3 month and moved to Otjozondjupa afterwards to replace Elia Kandirikiriria who had died recently.1 By the end of the 1890's an attempt was made within the Herero mission to train older, "[...] bereits bewährte Gemeindeglieder" as Evangelists. Job Katire was one of them and the mission board considered the attempt to be successful.2 Eich (sen.) writes in 1900: "Job Katire war älteres Gemeindemitglied von Okahandja und hatte sich durch Treue und durch Fleiß auch in äußeren Arbeiten hervorgethan. Voletztes Jahr trat er in das Augustineum, um sich zum Evangelistendienst vorbereiten zu lassen. Seine Vorkenntnisse waren sehr gering; so hatte er z.B. noch nie einen Griffel oder eine Schreibfeder in der Hand gehabt. Aber mit eisernem Fleiß hat er während eines nur sechsmonatlichen Kursus sich einen guten Schatz von Kenntnissen und eine recht leserliche Handschrift angeeignet. Leider scheint er auf Otjenga im Aeußerlichen Not zu leiden. Hier auf Okahandja hatte er den besten und bestgepflegten Garten aller Eingeborenen, während auf Otjenga die Garbenarbeit vorerst wenig Erfolg zu versprechen scheint, und die 240 Mark Evangelistengehalt sind doch nur eine geringe Beihilfe zum Unterhalt seiner zahlreichen Familie." "Am 14. Juli 1898 brach ich von Okahandja auf und kam am 25. August in Ojtenga an. Mir und der Gemeinde geht es sehr gut. Die Gemeinde hat die Gewohnheit, umher zu laufen, sie hört auch nicht, wenn man sie davon abhalten will; sie bleiben (kurze Zeit), und dann verreisen sie alle. Wenn man zu ihnen spricht, dann scheinen sie gehorchen zu wollen, nachher thun sie doch nicht (was man ihnen gesagt hat); ich weiß daher nicht, ob sie störrig sind, oder ob sie noch keinen Verstand bekommen haben; ich glaube, daß es hauptsächlich Störrigkeit ist. Ander (übele) Gewohnheiten habe ich noch nicht wahrgenommen. Wenn wir zuweilen eine Gemeindearbeit thun, dann kommen wir gut miteinander aus. Einige lernen gut, andere sind die Faulheit selbst. In Otjenga ist großer Hunger; wenn ich aber von dem Herumlaufen sprach, dann meinte ich nicht die, welche ins Feld gehen, Kost zu suchen, sondern das unnötige Verreisen; es scheint sie haben sich daran gewöhnt. Ich komme nicht zur (Konferenz), deshalb schreibe ich die wenigen Worte, um Euch bekannt zu machen, wie es hier steht. Da ich selbst nicht komme und Euch meine Schwäche kund thue, so schreibe ich ein Briefchen an die Versammlung Gottes in Christo Jesu. Und ich, der ich sehr gering und Euer aller Kindchen bin, ich grüße Euch von ganzen Herzen, wenn ihr versammlt seid im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Und das Wort, das ich meinem Gruße hinzufüge, leset Apostelgeschichte 2,1. Hiermit genug! Ich bin Job, der Evangelist in Otjenga."3 Mentioned in connection with the work in Otjenga by Eich in 1899.4 Successor of Elia Kandirikirira at Otjozondjupa Job is mentioned by missionary Eich in his report to the Deputation about the first days of the war. Job was evangelist in amongst a small congregation in Otjenga and when the first war activities broke out he moved to the north side of the Waterberg mountains. From here he came to Otjozondjupa where he was David ?? requested him to move with his congregation to Otjozondjupa. The congregation however remained where they were "[...] they thought that their cattle were saver than in Otjiozondjupa". Eich requested Job to come to Otjozondjupa and stay in the mission house to protect it, when Eich had moved to Okahandja. Very reluctantly Job gave in to his request. "Wenn ich gehofft hatte, an Job einen Vertrauten zu haben, durch den ich mich über die Stimmung unter den Herero auf der Station sowie auch über die einlaufenden Nachrichten unterrichten könnte, so wurde ich darin auch getäuscht, denn auch Job hatte auf alle meine daraufbezügliche Fragen nur das stereotype "kako" (nein); immerhin war es mir lieb, daß er gekommen war." When Eich, his family and two women of traders left on the 24.02.1904, he left Job Katire in the mission house to protect the remaining property. Katire kept contact with Eich, reported him that he stayed in the house till the 12.03.1904, although thieves had tried to rob the house earlier.5 "Als wir am Morgen des folgenden Tages unserer Abreise von Omarasa in Otjenga einfuhren, wurden wir von den Eingeborenen freundlich begrüßt, und besonders ich war der Gegenstand ihrer Aufmerksamkeit. An dem ganzen Charakter des Ortes mußte man es sehen, auch wenn man es nicht wußte, daß hier eine Missionsstation war. Die meisten europäisch gekleideten Herero reichten uns freundlich die Hand, uns mit "Geundag" (sic!) oder "morro" begrüßend" Einer sah besonders vornehm aus. Von weitem schon griff er an den Hut und rief meinem Manne zu:"Morro, Mister Lang!" Er trug eine dicke Nickeluhr, und an dem Kopfnicken, mit dem er mich betrachtete, merkte ich, daß er meinen Mann nach mir frug. Dies war der schwarze Missionar Job. Er unterrichtete die Herero und bereitete sie zur Taufe bzw. zur Konfirmation vor. Bald erschien auch im blauen Wollkleid, mit schwarzem Schultertuch und Kopftuch bekleidet, langsamen Schrittes näher kommend, Frau Job. Sie trug auf drei Fingern eine kleine Schüssel mit drei Eiern, welche sie mir mit unnachahmlicher Grazie überreichte. Das Geschenk war hochwillkommen, denn Hühnereier waren damals etwas Seltenes. [...] Mein Mann erzählte mir, daß dieser Job, gegen sonstige Hereroweise, sehr reinlich sei. In seinem Häuschen, das mehrere Zimmer aufwies, hatte er sogar einige Möbelstücke und ein Waschgeschirr. Kein Streichhölzchen ließ Job etwa in seinem Zimmer liegen, wenn es auf die Erde fiel; er warf es vor die Tür. Auch ein Gärtchen hatte er sich angelegt. Die Omeira und die Milch, die er uns anbot, konnte man mit großem Appetit trinken. Bei der Abfahrt faßten viele Eingeborene mit zu, wünschten gute Fahr und nahmen den üblichen Plattentabak als Geschenk von uns in Empfang."6 Kurz hinter Otjenga merkte ich, daß mein Mann seinen Trauring verloren hatte. Das war sehr unangenehm. Er schickte zurück zu dem schwarzen Missionar Job und ließ ihn bitten, gegen eine Belohnung von 10 Mark den Trauring auf dem Platz, wo wir ausgespannt hatten, suchen zu lassen. Jobs Frau und Tochter hatten uns auch diesmal besucht, und ein Hühnchen geschenkt und gegen Seife, Zwirn und Nadeln einen Hahn und Eier verkauft. Der Tochter Job hatte ich eine weiße Schürze geschenkt. Zu unserer Freude war Job so glücklich, den Ring zu finden, er sandte uns denselben nach Waterberg."7 "Der Evangelist Job aus Otjenga schickte uns heute [21.01.1904]einen Brief, in dem er uns mitteilte, das er mit mehreren Christen in die Berge geflohen sei und hiermit anfragen möchte, wie es in Waterberg stände. Herr Missionar [Eich] hat ihn darauf brieflich gebeten, hierher zu kommen. Er hält Job für einen zuverlässigen Menschen, der vielleicht Nachrichten von uns nach Grootfontein oder Karibib bringen könnte."8 "Der Evangelist Job (Otjenga) ist angekommen und hat sich mit Familie im Wagenhaus häuslich eingerichtet. [...] Als aber Freund Job ausstieg, marschierten die Herero in Reih und Glied hinunter zu seinem Empfang, der durch Niederschießen von zwei Ochsen festlich gefeiert wurde. Job brachte seine Frau und zwei Töchter mit, deren eine ein gestern geborenes Kind bei sich hatte. Kaum war er mit Familie ins Wagenhaus gezogen, so begann der Besuch von Seiten der vornehmen Waterberger, der nicht aufhören will. Die Tochter Jobs und ein Hereromädchen bauen nun einen Pontok aus trockenem Ried, neben dem Eingang zum Wagenhaus. Das Hereromädchen ist die Frau eines Deutschen, welcher sie während des Aufstandes zu Job gegeben hat."9 Before missionary Eich and his family, together with Mrs. Sonnenberg - whos husband had been killed during the unrest - left Waterberg, Mrs. Sonnenberg visited the fresh grave of her husband. "Noch einmal will ich jetzt zum Grabe meines Mannes gehen und es mit Palmenzweigen schmücken. Job hat versprochen, uns zu begleiten." (23.02.1904).10 Katire, Job, indigener Evangelist, 1898 Absolvent eines Kurses im Seminar von Okahandja, im selben Jahr Nachfolger von Elias, dessen Filial Otjiurongo nach Otjenga verlegt wird, dort seit 1898 tätig.11 Married: Children: Education: Other family members connected to RMS: Mission Stations: History with the RMS: 1 RMG1.603e:144r. 2 BRMG 1900:45. 3 BRMG 1900:46. 4 RMG 2.523:153r. 5 RMG 1.609c:13c-15. Eich, Wilhelm Band 3 1904. 6 Sonnenberg 2004:20. 7 Sonnenberg 2004:24. 8 Sonnenberg 2004:82. 9 Sonnenberg 2004:92+93. 10 Sonnenberg 2004:96. 11 Altena 2001:459. --------------- ------------------------------------------------------------ --------------- ------------------------------------------------------------