Katimba-Kaerike (Kairike), Gottlieb * ?, ? † . Former: Kandirikiria, Gottlieb. Was his Herero name Kamatjikuria?? Nach Baumann handelt es sich auf diesem Foto um den Evangelisten Gottlieb Kandirikirira [sic], was eher unwahrscheinlich ist. Also kann es sich möglicherweise um Katimba-Kaerike handeln.?? 1880 Irle (sen.) trained Manasse Kujatura and Gottlieb Katimba-Kaerike in Otjisazu. Was send to the Mbanderu June 1883 from Otjosazu by Irle (sen.). He belonged to the generation of Evangelists who were chosen to do this work not so much because of their qualification, but out of the sheer need - according to the missionaries - to have mobile persons working amongst their people. From the description it also seems that their use by Philip Diehl and Irle (sen.) was a reaction on the little results that the training of Hahn's favorite Augustineum has shown. "Weil bis jetzt [August 1886] das Augustineum ausschließlich nur junge Lehrer für unsre Schulen ausgebilde hat, so sahen wir uns genötigt, ganz unausgebildete Getaufte, deren christlicher Wandel aber unbescholten war, und von denen wir überzeugt sein durften, daß sie den Herrn Jesum lieb haben und ihrem Volk gern das Wort des Lebens vermitteln wollen, für diesen Dienst zu berufen. Wir haben diese Leute unsern Gemeinden vorgestellt und öffentlich vor der Gemeinde abgeordnet, haben ihnen Gottes Wort als ihre Instruktion (Richtschnur) und dazu unsern und der Gemeinde Segen mitgegeben und haben sie dann zunächst zu solchen Heiden gesandt, von denen wir uns zuvor überzeugt hatten, daß sie der Verkündigung des Wortes Gottes und dem Unterricht der Jugend nichts in den Weg legen würden. Die der von uns [...] angestellten Evangelisten [Elia Kandjii, Manasse Kujatura und Gottlieb Katimba-Kaerike] sind also keine geschulten und gelehrte Leute, sie können nur dürftig lesen und schreiben, sind einigermaßen in der Schrift bewandert, haben den Katechismus inne, sind, so weit wir sie kennen, bekehrt, stehen im Alter von 25-30 Jahren und sind verheiratet." These Evangelists were paid from the money out of the "Herforder Evangelisten Fond.1 [Unterstreichung HMM] It is obvious that the local population treated the missionary different from the Evangelist. When Kahimemua asked Irle (sen.) for a missionary, Kahimemua could not be satisfied by the reference to the Evangelist Gottlieb Katimba-Kaerike, as Kahimemua wanted a missionary and not an Evangelist. On one of the visits to that area, a church service was held by Irle (sen.) and attended by 240-60 people - when Gottlieb Katimba-Kaerike preached later on the same day, only 50 people came.2 "Es konnten in dieser Zeit auch einige neue Missionsstationen angelegt werden. Missionar Lang nahm sich der Mbandjeru (sic!) an und zog zu ihnen nach Otjihaënena am weißen Nosob (1892), wo der Kapitän Kahimemua residierte, derselbe, der später rebellierte und 1896 standrechtlich erschossen wurde. Die Gegend schien fruchtbar. Zeitweise zitterten die Mbandjeru vor Hendrik, der den Platz bedrohte. Anfangs war Lang an den sehr dürftigen, den Weißen feindlich gesinnten Gehilfen und Dolmetscher Gottlieb gebunden, der einmal äußerte, wenn er König des Landes wäre, dann würde er alle Weißen, auch die Missionare, aus dem Lande jagen. Daraufhin wurde er entlassen und geriet an den Trunk. [...] Otjihaënena gehörte vor dem Aufstand zu den blühendsten Stationen des Hererolandes, wo sich viele zur Taufe drängten und es so viel zu tun gab, daß ein zweiter Missionar, Hammann, dort stationiert werden mußte. Leider war auch hier der Einfluß der Händler kein guter, und die Eingeborenen ruinierten sich durch leichtsinniges Kaufen auf Borg."3 (Siehe dazu auch den Hinweis von Engel auf Missions Bericht 1893 s. 360 ff)4 [VIELLEICHT LIEGT HIER EINE VERWECHSELUNG MIT GOTTLIEB KATIMBA-KAERIKE 88.docVOR. IM MÄRZ 2010 HABE ICH DIE TEXTE VON EINEM GOTTLIEB KANDIRIKIRIRA HIER ZU DEM GOTTLIEB KATIMBA-KAERIKE ÜBERNOMMEN. AM BESTEN ALLE GOTTLIEB DIESER ZEIT NOCHMAL CHECKEN!!] Irle schreibt im Brief vom ?? an ??: "Manase [sic] & Gottlieb schreiben mir vom 1. Juli [1883]: Lieber Lehrer! Wir grüßen dich von ganzem Herzen. Als wir am Mittwoch von dem Überfall der Nama hörten wollten alle unsere Leute flüchten, wir aber standen fest und versammelten alle Leute an jenem Tage zu einer Gebetsstunde. Als wir am kommenden Morgen noch Gebetsstunde (Andacht) hielten, kamen die Nama auch zu uns. Aber ehe wir zu unseren Gewehren griffen fielen wir auf unsere Knie und beteten zu unserem Gott. Dann schossen wir 4 Nama. Dieselben waren so nah, daß sie auf unser Haus 5 Kugeln schossen, welche aber niemanden trafen. Schon um 8 Uhr flohen alle Nama und wurden von unsern Leuten verfolgt bis heute." Woher RMG 1.605 a-e private Akten Irle? Die Seite ist als S. 183 abgestempelt. (Erst mal abgeheftet in RMG 2.522) In August 1883 Irle (sen.) visited his congregation members in the field who had all left the mission station (Otjosazu) with the "heathens" to settle with their cattle at the border to areas occupied by Namas. The station itself was nearly without people. Both his Evangelists, Manasse and Gottlieb [Vorsicht!! Hier muß nochmal überprüft werden, um welchen Gottlieb es sich hier eigentlich wirklich handelt, denn Irle schreibt gleichzeitig, dass dieser Gottlieb "ja auch früher eine Zeit lang im Augustineuem (Seminar)" war. Das stimmt aber nicht überein mit dem was er von Gottlieb in seinem Referat über Gottlieb sagt.] Irle finds both his Evangelists doing their normal work under extreme conditions in the bush. Irle is horror-stricken about the conditions under which his Evangelists work in the field. Both of them staying at a stone rock, the other side only scantily covered with boxes, shrubs and animal hides. Gottlieb was holding school amongst two rocks for seven pupils from Otjisazu and the "Salomoschen". Josaphat "[...] ein ächter Herero [...]" had moved with most of the Mbanderu right at the beginning [of the troubles].5 In a letter, dated 01.02.1883, Irle (sen.) writes about the school building which was completed and that the "Gehilfe" Gottlieb, who had been discharged before is now employed to hold school there.6 Shortly after his arrival in Namibia, the young RMS missionary Lang was requested in November 1892 to move to Otjihaënena and open an official mission station. Lang arrives there in November 1892 and starts with great vigor the first arduous works of a missionary: building. His Herero is not advanced enough to do teaching and preaching this is why he attends the baptism classes which are held by Gottlieb. "Von Beginn der Passionszeit an habe ich jeden Sonntag Morgen den ganzen Gottesdienst gehalten und ebenso auch die Passionsandachten an den Mittwoch Nachmittagen. Den Evangelisten Gottlieb ließ ich noch Sonntag-Nachmittags-Gottesdienste halten, da ich nicht Zeit zum Vorbereiten auf zwei Gottesdienste fand. Gerne hätte ich auch diesen Gottesdienst übernommen, denn ich merkte, das Wort kam bei Gottlieb nicht von Herzen und was nicht von Herzen kam, ging deshalb auch nicht zu Herzen der Leute. Ich ließ es aber hingehen, bis mir der Herr zeigte, Gottlieb kann von nun an nicht mehr Gottes Wort verkündigen. Gegen einen weißen Mann, einen Schmied und gegen einen Händler hier hatte er mehrere Male gesagt: Wenn er der König des Landes wäre, so würde er alle Weißen, auch die Missionare, aus dem Lande jagen. Ich stellte ihn hierüber am 19. April [1893] zur Rede und er gestand, diese Aeßerungen gethan zu haben. Ich kann mit einem Manne, welcher solche Gesinnung gegen alle Weiße, auch gegen uns Missionare hegt, nicht zusammen arbeiten; daß ein solcher Mann dem Reiche Gottes nur hinderlich sein kann, liegt auf der Hand. Durch diese Arbeit fiel die ganze Arbeit mir allein zu, und Gott sei Dank, mit der Sprache war ich so weit, daß ich alles übernehmen konnte; wenn auch wohl öfters noch Fehler mit unterliefen, so sagten die Leute doch: Wir verstehen dich. [...] Am Himmelfahrtstage, den 11. Mai, feierten wir das heilige Abendmahl. Den Gottlieb habe ich dabei zurückgewiesen, bis ich wirkliche Buße bei ihm sehen würde. Der Herr hatte uns sichtbar gesegnet und ich freute mich nicht wenig. Doch in dieser Freude fiel ein bitterer Tropfen; am Nachmittag erfuhr ich, daß Gottlieb am Dienstag derselben Woche so viel Bier getrunken habe, daß er völlig betrunken gewesen ist. Jetzt wurde es mir doch vollständig klar, daß ich recht gehandelt hatte, ihn abzusetzen und auch vom Abendmahl zurückzuweisen."7 JBRMG 1893: "Den Taufunterricht erteilte unter Beaufsichtigung des Bruders Lang der ihm beigegebene Evangelist Gottlieb, da ersterer in der Sprache noch nicht sattelfest genug war."8 "Der Evangelist Gottlieb hat sich leider nicht bewährt, Bruder Lang mußte ihn seines Amtes vorläufig entheben und vom Abendmahl ausschließen."9 [Unterstreichung HMM] Im Jahresbericht 1894 über Otjihaënena: "Im Februar [1894] mußte Missionar Lang den früheren Evangelisten Gottlieb, welchen er gegen Ende 1893 provisorisch als Schullehrer wieder angenommen hatte, seines Amtes wegen Hurerei entheben und unter Kirchenzucht stellen."10 The day prior to his death, Samuel Maharero died on the 14.03.1923 in exile in Serowe/Botswana, Maharero dictated his final words to his people: "I was awake and was visited by three of my elder brothers Wilhelm, Elias (Kandirikira (sic!)) and Kamatjikuria (Kandirikira (sic!)) as ghosts. They said: 'Do not be afraid, we have come to see your illness, we are the children of Tjamuaha, there is not much time, we are going to wait for you at the grave.' I then called for Tjikune through his children and the tribe, and asked for the arrangements for the journey, he (Tjikune) called for Murauria, through the tribe, and wanted to see if the master of this country would give me a place. I will arrange for the dwellings to be in the order they used to be in."11 (Nach Dag: Ein "Gottlieb der Evangelist" 1889 in Otjisazu und Oviombo - schreibt W. Eich 1889 in seinen Briefen VEM 1.699) Bericht des Gottlieb Kairike, Otjizazu 08.04.1890 in Eich-Briefen als Übersetzung, beigelgt dem Bericht von Eich "Bericht über die Gemeinde Otjizasu und Filialen Aug. 1889 - April 1890 "Wir sind nach Omitara gezogen, ander Leute sind auf Otjivero und Oumbo.") Irle mentions in his report about a journey through the Herero-area a Mbanderu chief Kaerike, without giving more information.12 Established the mission station Otjihaenena in 1891 before Lang settled there in 1892. One of two evangelists at Otjihaenena amongst kaptein Kahimemua-people. Lang discharged him in 1893 because of his personal life stile. B, Gottlieb Katimba-Kaerike (whom Spiecker referes to as "the famous teacher Gottlieb") build a stone house in Otjihaenena which was still standing in 1906 when Spiecker visited Otjihaenena.13 After the war Spiecker visited Otjihaenena from the Sunday, 05.05.1906 to Tuesday, 07.05.1906. He travelled with Olpp and found Wilhelm Diehl at the (former) mission station. 1143 Herero were interned (in a prison camp??) at the place. This included the "zahlreiche" messengers ["Boten"] whom Diehl used to send out into the field to convince the Herero to assemble at Otjihaenena. The number of "Boten" were about 150, whose women and children also stayed at the station, so that ca. 900 persons were part of the collection activity. About 150 prisoners, plus the sick, old an weak ones. "Br. Diehl sucht nach besten Kräften die hier weilenden Herero, also besonders die Familienangehörigen der Boten, mit Gottes Wort zu versorgen. Es wird ganz regelmäßig Kirche und Schule gehalten, ebenso Taufunterricht. [...] Bei dieser Arbeit steht dem Br. Diehl zur Seite der Schulmeister Gustav Kamatoto als sehr geschickter Dolmetscher und in jüngster Zeit der Evangelist Manasse von Okatumba, der Filiale von Otjihaënena, der gegenwärtig den Taufunterricht erteilt." "Nachtrag. Nachmittags [07.05.1906] kurz vor dem Abschied kamen die beiden Großleute Nicanor u. Erastus, sowie der von Br. Lang abgesetzte Lehrer Gottlieb und stellten noch verschiedene Fragen, die ihr Herz bewegten; vor allem äußerten sie den Wunsch, in Otjihaenena bleiben zu können. Ich mußte ihnen antworten, daß das nicht in unserer Macht stehe, da sie Kriegsgefangene seien, und über diese Dinge die Regierung selbständig beschließe; wir würden freilich für sie tun, was in unseren Kräften stehe, und es sei nicht ganz ausgeschlossen, daß wir auf irgend eine Weise Otjihaenena könnten besetzt halten. Für sie sei es aber am wichtigsten, daß sie nüchtern, fleißig und gottesfürchtig würden, dann würde auch die schwere Schule, in der sie ständen und die sie ferner durchzumachen hätten, ihnen zum Segen werden. Dann fragte ich noch den Lehrer Gottlieb, warum er bei Weißen sich so unfreundlich über seinen früheren Lehrer Lang geäußert habe. Er stellte es entschieden in Abrede, daß dies seinerseits geschehen sei."14 Spiecker visited the stone house of Gottlieb Katimba-Kaerike [" [...] das dem bekannten früheren Lehrer Gottlieb, den Br. Lang entlassen mußte, gehörte."]. From the text it is not clear, whether Gottlieb was one of the prisoners, or if he moved around freely. VIELLEICHT LIEGT HIER EINE VERWECHSELUNG MIT GOTTLIEB KANDIRIKIRIRA 91.doc VOR!! (Nach Dag: Ein "Gottlieb der Evangelist" 1889 in Otjisazu und Oviombo - schreibt W. Eich 1889 in seinen Briefen VEM 1.699) Bericht des Gottlieb Kairike, Otjizazu 8.4.1890 in Eich-Briefen als Übersetzung, beigelegt dem Bericht von Eich "Bericht über die Gemeinde Otjizasu und Filialen Aug. 1889 - April 1890 "Wir sind nach Omitara gezogen, ander Leute sind auf Otjivero und Oumbo.") Brief von Gottlieb Katimba, vom (ohne Datum) ELCR an Irle aus Otjizasu geschrieben. "Meine Gedanken gehen zurück an die Konferenz in Walvishbay". RMS I 11.1 Unterschrieben mit Gottlieb Katimba. (Ursprünglich in Herero, Übersetzung von Dags Gehilfen) "Da erschien, als ob uns der Herr noch eine Zeit der Ruhe von Ängsten geben wollte und auch die Mbanderu ihre Bitten um Lehrer ..., so machten wir es im Glauben an die Verheißung des Herrn, 2 Glieder unser Gemeinde, Manasse und Gottlieb, die willig und uns durch längere Prüfung zum Evangelisten auch geeignet scheinen, als Evangelisten am ersten Pfingstage vor versammelter Gemeinde abgeordnet. Mein Text: Math. 10, 7 und 8 ["Macht die Kranken gesund, reinigt die Aussätzigen, weckt die Toten auf, treibt die Teufel aus. Umsonst habt ihr's empfangen, umsonst gebt es auch. Ihr sollt nicht Gold noch Silber noch Erz in euren Gürteln haben."]. - Eine Art Instruction die ich für nöthig erachtete, wurde denselben gegeben und sie darauf verpflichtet. Sie enthält die Hauptpunkte für ein Evangelisten Amt, eine Reihe für Heiden Gottesdienste ...der Texte, so wie Anleitung über die Führung ihrer Arbeit. In Erwägung der ... Mbanderu und den vielen Verführungen denen ein einzelner Christ dort ausgesetzt isst, schien es geboten 2 Evangelisten zu senden und zwar Manasse für Predigt an Sonntagen und Besuchen in der Woche bei den ... umliegenden Werften, und den Gottlieb für die Schule, Unterricht und Andachten in der 15 Ihre Tätigkeitsberichte an die Missionare zeugen von einer standfesten christlichen Überzeugung, trotz oder auch wegen der z.T. heftigen sozialen und auch politischen Spannungen, die sich an ihrer Person und Aufgabe festmachten. So berichtete der Evangelist Gottlieb Kairike 1890 von einigen Frauen, die sich ihm anschliessen wollten: "Da brüllte [omuhona] Kahimemua aber wie ein Löwe. Eine der Frauen kehrte sich aber nicht daran, sie kam auf meine Werft [onganda] und schnitt sich die Haare ab, Kahimemua setzte ihr aber die Hereromütze wieder auf und trieb sie mit Gewalt in seine Werft zurück." Kairike resümierte: "Ich habe den Eindruck, daß die Leute jetzt mehr Interesse am Gotteswort haben. Lange glaubte ich, daß ich auf steinigem Boden arbeitete."16 Married: Children: Education: Other family members connected to RMG: Mission Stations: History with the RMG: Berichte und Briefe: 1888: "Ich thue euch hiermit kund, daß auf Otjohangue, wo ich Gottes Wort verkündige, jetzt noch 21 Werften wohnen. Ich verkündige ihnen Gottes Wort in folgenden Weise: Ich versammle die Leute von zwei oder drei Werften und predige ihnen. So thue ich der Reihe nach. Aber viele Leute sind nach ihren Viehposten gegangen und wohnen dort. Deshalb sind hier jetzt wenig Leute. Am Sonntag gehe ich zuerst nach den Viehposten (drei Stunden entfernt) und predige dort, danach predige ich hier auf Otjohangue. In der Woche besuche ich die Werfte auf Otungovi, aber diese haben keine festen Wohnsitz. Zuweilen sind dort sehr viele Viehposten, zuweilen nur wenige. Wenn ich dann weiter herumwandere nach den Ovikango, wo auch einige Werfte der Ovaherero be den Ovambanderu liegen, so scheint es, als ob diese Hunger und Durst nach Gottes Wort haben. Die aber auf Othohangue wohnen, sagen, so oft ich sie nötige zu kommen, um Gottes Wort zu hören: Wir sind große (reiche) Männer, wir kommen, wenn es uns beliebt, und bleiben weg, wenn es uns beliebt. Es gibt fast keinen Tag, wo sich mein Herz recht freuen kann. Ich gleiche einem Arbeiter, der auf einem sehr harten Felsen arbeitet. Bisweilen scheint es, als ob die Leute weiche Herzen hätten und Gottes Wort liebten, aber mit ihrem Thun und Wandel verachten sie das Wort. Sie selbst begehren das Heil nicht, und auch ihre Kinder halten sie davon zurück. Diese Heiden sind übermütig voe allen andern. - In der Schule sind nur noch wenige Kinder, früher ware es 25 bis 30, jetzt nur 7. Die meisten sind nach den Viehposten gezogen. Ich grüße herzlich. Gottlieb."17 [most probably written in 1888] 1891: In BRMG 1891: "Der Gehilfe Gottlieb schreibt aus seiner Thätigkeit unter den Leuten des Häuplings Kahimemua: Ich thue Euch kund meine Arbeit unter dem Stamme des Kahimemua. Eine Woche hindurch halte ich Schule, die andre Woche gehe ich in die Werfte, die etwas entfernt liegen von der Werft des Kahimemua, um zu predigen. Am Mittwochnachmittag halte ich Gottesdienst in meiner Werft. Am Sonntagmorgen halte ich Gottesdienst in Kahimemuas Werft. Am Nachmittag predige ich andern Werften, am Abend in meiner Werft. Im Monat Dezember reiste ich nach dem Teiche, genannt "Sehnsucht", um dort zu predigen. Im Taufunterricht befinden sich dreizehn Jünglinge und zwei Frauen. Ein verheirateter junger Mann, der mit seiner Frau im Unterricht war, ist von Kahimemua nach dem Viehposten zurückgeschickt. Getaufte sind hier sechs, wovon drei von Otyosazu, von diesen gehen drei Frauen und ein Mann zum Abendmahl. Im Konfirmandenunterricht sind zwei Personen. Es sind da zwei Frauen, welche sich bekehrt haben, die eine ist die Frau des Omuzorotua, die andre war früher im Unterricht auf Otylsazu und wurde von Kahimemua hierhergebracht. Der Kinder, welche in die Schule gehen, sind 38, außerdem sind noch vier da, von denen ich nicht weiß, ob sie treu bleiben, und zwei Frauen, die mit der Erlaubnis ihrer Männer kommen, vielleicht kommen sie später zum Leben. Die Leute in diesem Stamme widerstehen jetzt dem Worte nicht mehr, aber den Kahimemua selbst kenne ich nicht und werde ihn nie kennen, wie er beschaffen ist in seinem Herzen. Die Art der Mbanderu ist die, sie scheinen gute Leute zu sein, welche einem zahmen Ochsen gleichen, sie geben Dir keine bösen Widerworte, noch harte Worte, wenn Du sie zum Worte einladest oder mit ihnen sprichst, aber Eingang bei ihnen findest Du nicht. Aber weil das Wort Gottes selbst kräftig ist, das Herz des Menschen umzuändern, so scheint es jetzt, als seien viele da, welche Verlangen nach dem Worte haben, da ist z.B. eine ganze Werft, die, wenn ich dort predige, sich alle sehr gut versammeln. Sie suchen zwar nach einem Missionar, aber ihrer viele sagen: Was sollen wir thun mit einem Missionar, der nur auf einer Stelle wohnt und nicht zieht? Wir, wir lieben das Gras bei Omataura. So werden sie nicht allein vom Kriege dazu veranlaßt, umherzuziehen, sonder sie wollen überhaupt nicht auf einem Grasplatz wohnen. Das ganze Jahr sind sie so am Umherziehen. Meine Vorgesetzten! Ich grüße Euch in unserm Tröster Jesus. Er möge Euch Kraft der Seele und des Leibes geben, daß Ihr treu bleibt bei dem Dienst, welchen Ihr empfangen habt vom Herrn, wie Ihr den wisset, daß Ihr die gute Belohnung nicht in dieser Welt, sondern in jener droben im Himmel empfanget. Gedenket an das Wort des Herrn, das er redete zu seinen Jüngern, als er sagte: "Ihr aber seid es, die ihr beharret habt bei mir in meinen Anfechtungen, und ich will euch das Reich bescheiden, wie mir es mein Vater beschieden hat." (Lukas Kap. 22, V. 28 u. 29.) Ich bin ein Pilgrim mit Euch. Gottlieb Katimba-Kaerike"18 1901: A letter to governor Leutwein was written during the time of Gottlieb Katimba-Kaerike: "Otjihaenena, 19.8.1901. Dear Governor, Soeben kommen die unterzeichneten Herero-Großleute zu mir und bitten mich, Euer Hochwohlgeborenen folgendes mitzuteilen: Kaijata von Okatumba erzählt, daß um Ostern 1900 ein Ansiedler, Herr Westphal, nach Okatumba gekommen sei und habe sich dort ein kleines Pfahlhaus gebaut und darin einen kleinen Store eröffnet. Jetzt habe er vor etwa fünf Wochen angefangen, ein Haus aus Lehmsteinen zu bauen. Er wie auch Muambo hätten ihm dieses verboten, weil er kein Eigentum habe; aber Her Westphal habe sich gar nicht daran gekehrt. Sie könnten Herrn Westphal in Okatumba keinen Heimstätte geben, da der Platz ihnen und ihren Kindern bleiben solle, da sie denselben seit 1893 bewohnten, auch seien sie in dieser Zeit nicht nach anderen Plätzen gezogen. Die Handlungsweise hätte ihn mit veranlasst, die anderen Großleute zu einer Beratung zusammenzurufen. Da sie nun niemand hätten, welcher die deutsche Sprache gut verständen und schreiben könnten, so seien sie zu ihrem Missionar gekommen, damit derselbe Euer Hochwohlgeboren obiges und noch folgendes schreibe. Vorige Woche ist ein Herr Stöpke hier angekommen und dieser hat uns gesagt, er habe den Platz zwischen der Farm des Herrn Conrad in Orumbo und der Farm des Herrn Schmerenbeck in Ommadjereke von der Bezirkshauptmannschaft in Windhuk gekauft und verlange daher, dass Mbaratjo mit seinen Leuten, welche auf demselben wohnen, von dort wegziehen sollen. In Otjivro wohnt Herr Heldt, welcher nun schon drei Jahre dort wohnt und sucht den Platz auf allerlei Art und Weise zu kaufen. In Okamaraere gegenüber von Orumbo wohnt Herr Wosidlo, in Omitava wohnt Herr Eilers und in Okahua hat sich in diesen Tagen Herr von Falkenhausen niedergelassen. Orumbo ist dahin, Ommadjereke und Ogipave ist an Herrn Schmerenbeck übergegangen und Otjituepa an die Herren Voigts. Dieses ist aber nicht von uns geschehen, sondern von Samuel Maharero. Aber nun geehrter Herr Gouverneur, wo sollen wir bleiben, wenn unser ganzer Fluß und alles Land uns abgenommen wird? Anbei legen wir ein Verzeichnis aller Werften, welche im gebiet von Otjituepa bis Omitava liegen. Diese alle tränken ihr Vieh im Weißen Nosob [sic]. Uns so fragen wir nochmals, wo sollen alle diese Leute hin? Wir sehen mit Entsetzen, wie ein Platz nach dem anderen in die Hände der Weißen übergeht, und bitten wir daher unseren geehrten Hernn Gouverneur untertänigst, doch keinen weiteren Verkauf hier im Gebiet des Weißen Nosob zu genehmigen und alles Land, welches noch nicht verkauft ist, zu einem großen Hereroreservat zu machen; denn dann sind wir und unsere Kinder geborgen, d.h. wir haben einen Platz, wo wir wohnen können und Gärten machen. Alle auf dem Verzeichnis verzeichneten Werften haben sich an dem Aufstande in Gobabis nicht beteiligt, ja viele von uns haben sogar gegen unsere Landsleute Kahimema und Nikodemus mitgefochten. So haben wir auch treu bis heute auf seiten der Regierung gestanden und werden auch noch ferner dasselbe tun. So dürfen wir auch hoffen, daß Sie geehrter Herr, unsere Bitte erfüllen werden. Wir Endesunterzeichneten bemerken noch zum Schluß, daß Herr Missionar Lang in dieser Sache nichts zu tun hat. Wir haben unter Darlegung, wie alles gekommen ist, versucht, unser Herz vor Ihnen auszuschütten, und das konnte nur Herr Missionar in Worten wiedergeben. Alle Unterzeichneten senden darum ihrem geehrten Gouverneur viele Grüße."19 1 BRMG 1886:10?? 2 BRMG 1888:120. 3 Die Rheinische Mission in Südwestafrika. Bd. II der Geschichte der Rheinischen Mission. Heinrich Drießler. E. Bertelsmann Verlagsbuchhandlung. Gütersloh, 1932. p. 169 4 Engel 1972:459. 5 BRMG 1884:140-141. 6 BRMG 1883:337. 7 BRMG 1893:360-361. 8 JBRMG 1893:29. 9 JBRMG 1893:29. 10 JBRMG 1894:36. 11 Gewald 1999:276 Quoting NAN, ACC 200. 12 BRMG 1872:153. 13 RMG 2.519:11r. 14 RMG 2.519:14r. 15 RMG 1.650a:178. 16 Henrichsen 1997:455. AVEM 1.609, W. Eich, darin: "Bericht des Gottlieb Kairike", 9.4.1890, Übersetzung: Eich. 17 BRMG 1889:115. 18 BRMG 1891:242-243. 19 Leutwein 1906:268-269. --------------- ------------------------------------------------------------ --------------- ------------------------------------------------------------