Mbenovandu, Paul * ?, ? † . Paul Mbenovandu was baptized (no date traced yet) by Brincker in Otjikango. Brincker was in Otjikango from 1864 to 1878. When Brincker applied for a yearly salary of £ 12 for Mbenovandu in 1887, he wrote: ""[...] die Anstellung des Paul unter den Ovambandieru [sic] eine absolute Notwendigkeit ist, denn dort ist sehr viel Arbeit und wenig Arbeiter Gehts auch verhältnissmäßig nur kümmerlich mit den Evangelisten, so arbeiten sie doch auf ihre Weise und seine eine Stimme des Rufenden in der Wüste. Der Paul ist von mir auf Otjikango getauft und unterrichtet une immer ein aufmerksamer Zuhörer gewesen."1 Brincker wrote to the "Deputation" in November 1887 and applied for a yearly salarie of £ 12 for Paul amongst the Mbanderu in Okatumba and surrounding. This last amount would, if approved, be paid into the account of the congregation Otjosazu (Irle (sen.)) from the "Herero Kirchen Kasse". (RMG 1.594b:51). Irle found it necessary to have Kujatura beeing accompanied by Katinga-Kairike when the two were send as Evangelist and "Schulgehilfe" to the Nosob in May 1883. The field of activity for the two were was to be area along the Nossob to the east of Otjisazu, amongst the people of chief Kahimemua. He came in contact with the RMS in 1865 at Otjikango and had asked repeatedly for a missionary amongst his people. Two years after the commencement of his task, Kajitura brought the first "well prepared" person to be baptized to Otjisazu. Because of the big workload, the two were supported by the Evangelist Paul Mbenorandu "[...] frugal but hearty Christian [...]" as from 1887. Irle (sen.) used the terms Evangelist and travelling preacher. When RMS missionary joined Irle, he was send to Othihaenena, the settlement of Kahimemua, where Kujatura and Katinga-Kairike continued to work. 2 Irle schreibt 16.10.1887, dass er Mbenovandu als Envangelisten anstellte. Soll Pfund 12 bekommen, bei den jetzigen Preise bekommen Evangelisten aber dafür nur das Nötigste, nämlich Kleider und zwei Sach Korn. Der Brief ist von Otjosazu. Paul als "Ältester" auf Okatumba 1886 eingesetzt. Hereros under kaptein Salomo Aponda went 1883 to Okatumba from Otjikango, an outpost of Otjosazu.B. "Evangelisten hier zur Weiterbildung" (Irle, 4.1886 12.10.1886 schreibt Irle: "Älteste Paul nun als Ältester AUCH auf Okatumba" 27.10.1887: "Auf Okatumba hatte ich eine Unterredung mit Paul: Paul nun Evangelist eingestellt." Irle trifft Gottlieb (bei Kahimemue). 1892 Bericht von Paul bei Irle. 1892 Bericht von Manasse bei Irle. Von Paul an Irle 24.3.1891 abgedruckt S240ff 1891 Berichte der RMG (Bei Irle folgt eine Art Tagebuch von Paul.) 1.605 Irle When Hahn left in 18??, Paul Mbenovandu is quoted as saying: "Unser alter Lehrer Hahn und unsere Mutter, Frau Hahn, haben uns verlassen. Wir sind Waisenkinder geworden. Wehe den Kindern, die keine Eltern haben. Wer wird uns unsere Hosenknöpfe, wenn sie abbrechen, wieder annähen?"3 " [...] so that you are regarded as people of good standing." Paul Mbenovandu was stationed in Okatumba in the 1880's and 1890's from where he undertook preaching journeys to the vicinity. He was accompanied by his son (name unknown) - who could read at that time and helped him reading the Bible text during the meetings with the Herero and who also taught the children during the week - and he stayed away from Okatumba for more than a month. He would stay in the villages with the people for whom he preached (e. g. at Erambero, the "werft" of Mbasuva, with more than 250 people), or if he felt not welcomed, he would sleep in the bush. According to the budget of the congregation Otjosazu, the evangelist Mbenovandu was not paid for his work.4 After the Herero Missionaries Conference 11. - 14.06.1894 in Otjimbingwe, Irle (sen.) send Mbenovandu to the big settlement "großen Werft" of Mbatera. They had settled at the Nosob-revier, because Samuel Maharero had ordered them to move. "Der Evangelist Paul leidet an den Augen, ist aber sonst treu in seiner Arbeit und ein Bekenner des Herrn."5 "Nachdem dem Evangelisten Paul seine Arbeit auf Odenjakaheke (??) Anfang 1897 durch den Überhäupling S.ch. (??) verboten war, fand derselbe nun Arbeit auf Oviombo bei den Herero und Mbanderu dort. In Folge seines Schreibens von mir an den Oberhäupling erbrachte derselbe den Leuten von Kavinjako auf Ondenjokahehe (??) sich auf Oviombo anzu... auch einige (??) Familien von Okahandja, seit langer Zeit im Felde ..., erhielten Erlaubnis für dort, sie gingen ja doch bald wieder wegen ..." (RMG 1.605d liegt digital vor) By 1899, it is confirmed that the Evangelist Paul Mbenorande [sic] is doing his work, "[...] treu und im Segen."6 Was evangelist in charge of Okatumba when missionary Heinrich Brockmann took over from Irle in July 1903,7 PAUL, Mbenorandu, Mbanderu-Christ und Evangelist, der ab 1887 zusammen mit MANASSE und GOTTLIEB unter den Hereros im Gebiet um Otjosazu bis zum Nosobfluß als Reiseprediger und Evangelist missionarisch tätig ist.8 Bei dem folgenden Angaben ist nicht ganz klar, ob es sich um Mbenovandu, Paul oder um Kanaimba (Kaneimba), Paul (Paulus) handelt. Im Jahre 1896 heißt es über einen Evangelisten Paul: "[...] der Evangelist Paul ist dort [nach dem Osten zu (Nosobgebiet)] durch die schlechte Behandlung, die er erfuhr, wohl auch durch die Unruhen, die sich an dem Namen des Nikodemus knüpften, überflüssig geworden. In der Nähe [von Ovikokorero], westlich davon, in Ombujokaheke, arbeitet jetzt der Evangelist Paul."9 Together with Manasse, Paul Mbanowandu, Julius Kauraise and Paul Kanaimba this Evangelists established a congregation of 400 baptized Christians at Otjihaënena with missionary Lang.10 By 1903 Irle mentioned in his report that the Evangelist Paul was old and that he needed a substitute.11 Married: Children: Education: Other family members connected to RMG: Mission Stations: History with the RMG: Berichte: 1888 "Ihr meine ältesten Brüder am Werke unsres Gottes, ihr habt Gottes Wort in dieses Land gebracht, damit es verkündigt werde. Ich frage mich nun wegen der Thaten Gottes, denn sie sind groß. Er hat uns sein Wort gegeben, er hat unsers Volkes gedacht. Daraus ersehe ich , daß Gott beständig bleibt in seiner Liebe. Überdenke ich, wie der Herr mich so oft vom Tode errettet hat unter den Nama, so sage ich euch, meinen Freunden, Gottes Gnade bleibt in Ewigkeit. Ich habe es erfahren, daß wir alle es auf dieser Erde schwer haben, aber auch, daß Jesus stark ist, uns zu helfen. In den Monaten Mai, Juni und Juli ging ich aus und predigte Gottes Wort in der Werft Mbaratjos und andern Werften mehr. Hier und dort fand ich die Leute hungrig nach Gottes Wort, hier und dort aber auch mit hartem Herzen. Weil ich den Leuten ihre sündigen Werke vorhalte, so sagen sie von mir: ich hätte einen harten Willen. - Als ich im August die Frau Irle nach Hause kehrte (heimging), da wollt emein schwach werden. Ich sah mich an als ihr jüngster Bruder, weil sie so oft mich getröstet und ermahnt in meiner Arbeit. Jetzt, wo ich an ihrer Ermahnungen erinnert werde, und ich zu Gott bete, da wird mein Schmerz etwas gemildert, und versuche ich in meiner Schwachheit im Gebet Kraft zu erhalten. Was mich anbetrifft, ich bin ein sündiger Mensch und habe mich lange besonnen, ehe ich das Amt annahm, und zu Gott gebetet und gesagt: Ich habe keine Zunge zum Reden, bin stumm; habe keine erleuchtete Augen. Ist es aber dein Wille, so gib mir Augen und eine fertige Zunge. Dann fand ich Freimütigkeit zu zeugen. Ich grüße euch Lehrer alle von Herzen. Paul Mbenovandu.12 [written most probably in 1888] 1889 "Bericht des Evangelisten Paul Mbenovandu. [ohne Datum] An unsere geliebten Väter und Brüder im Herrn Jesu. Geliebte Väter und Brüder! Ich thue ihnen hiermit kund meine Arbeit (Reise im Mai 1889). Ich habe eine lange Reise gemacht, (3 Wochen) aber die Werfte, [sic] in dem Kreis, welche mir mein Lehrer hat angewiesen, habe ich nicht alle auf meinen Wanderungen besuchen können. Es sind ihrer sehr viele. Ich kam zuerst zu 2 Werften, der Herr der einen ist ein böser Mensch. Kataime ist sein Name Als er sah, daß ich eine Bibel heraus nahm, und ich ihnen predigen wollte, verwehrte er es und lief fort. Ich ging zu der anderen Werft, des Tyavaravi, (beide Werfte [sic] liegen nahe zusammen), als dieser sah, daß ich mein Buch aus der Tasche nahm, fragte er: komm mir nicht in meine Werft, und lief auch fort. (Ohne den Familienhäuptling ist es denn nicht möglich, die andern Leute zur Predigt zusammen zu bringen Irle) Ich ging weiter. Ich hörte von einer Werft zu der ich gehen wollte, daß die Leute derselben sehr böse seien und vorhätten mich zu schlagen. Als ich das hörte, setzte ich mich nieder und betete zum Herrn, daß er mir ein mutig Herz geben möge. Ich ging dann auch mit gestärktem Mute zu dieser bösen Werft und schwieg nicht. Ich fand dann aber, daß diese Leute Durst hatten nach Gottes Wort, diese Leute hielten sich zurück und sagten: du sollst jetzt nicht wieder von uns fort und bleibst bei uns. Ich sagte ihnen, daß mein Lehrer und Bruder, mich nicht gesagt habe, daß ich irgendwo bei den Leuten wohnen solle. Dann sagten sie: ich müsse sie wieder besuchen und einen Monat bei ihnen bleiben. Ich versprach ihnen dieses und ... es dir zu wissen. Ich kam nachher in die Werft des verstorbenen Vingava, in welcher Kavinjako jetzt wohnt. Die Kinder dieser Werft suchen sich zu bekehren. (NB. die Vingava'schen wohnten 1872-78 auf Okatumba, nahe Otjosazu. Es sind sehr nette Leute. Irle.) Die Leute dieser Werft wünschten, daß ich bleib und bei ihnen wohne und ihre Kinder unterrichte. Ich fragte: Wenn mein Lehrer es mir nicht erlaubt, aus mir selbst kann ich es nicht thun. Ich bin nur gesandt um überall in allen Werften zu erkundigen. (diesen zahlreichen Vingava'schen werden wir später wohl einen Evangelisten geben müssen. Irle.)In dieser Werft fand ich, daß die Leute wirklich Verlangen haben unterrichtet zu werden. Die andern Werften in denen ich predigte, sind folgende: (Hier folgen 24 Namen von Werfte [sic]. Besitzer die ich theils kenne, und die meist ... ... Worte freundlich zu ... sind. I.) In manchen dieser fand ich wenig verlangen nach dem Worte. In einigen war ich 2 Tage und Nächte ohne zu essen (Also abgeneigt.) Andere wie des Mbasuva, Ratuakondua, Tyekune, Kapose etc. etc. gaben mir ihre Grüße für dich mit. Ich gedenke die Leute im Juli wieder zu besuchen. Durch Gottes Gnade will ich versuchen meinem Vorhaben trau zu bleiben. Des Herrn Wille geschehe. Mit herzlichen Gruß bin ich Paul Mbenovandu, Evangelist."13 The remarks in the original Text, in the same handwriting are obvious written by Irle (sen.). 1890 Paul Mbenovanu's annual report for the year 1889 for Okatumba: " Okatumba den 17 April 1890. Mein geliebter Lehrer Auf unserer Predigtreise habe ich nicht viele Schwierigkeiten gefunden, aber immerhin sind unsere und eure Schwierigkeiten von einander sehr verschieden. Ich will die Heiden nicht beurteilen, sie sind ungeschickt, aber Schwierigkeiten haben sie mir nicht bereitet. Gottes Wort wollen sie wohl hören, aber einen wahren Hunger nach demselben habe ich noch nicht verspürt. Ich kam zur Werft des Ombazuva. später zog diese Werft nach dem Ombaoe yokozonguendje. Ich hörte, daß die Werft ... dorthingezogen [sic] sei. Am 11. April traf ich nämlich mit einem Jüngling zusammen. Er kam von Ombazuvas Werft und sagt zu mir: Unsere Leute warten auf dich. Ich frug ihn: weshalb wartet ihr denn auf mich? Er erwiderte: wir wünschen, daß du zu uns kommst. Ich sagte darauf: die Heiden kennen ich nicht und überdies stehe ich in Diensten unserer Gesellschaft. Ich kann den Wunsch nicht erfüllen, bevor ich von den Lehrern für die Werft bestimmt werde. Übrigens scheint ihr einen Lehrer haben zu wollen, um angesehene Leute zu werden. Mbararatjio hat die Leute belogen, als er um einen Evangelisten bat. Denkt doch nicht, die Lehrer sind beschränkte Leute; ihr Verstand ist groß, größer als der unserige. Nun, Brüder! ich habe nicht viele Worte. Meine Großen! meinen Dienst und meine Arbeit habe ich noch nicht beendet. Ich ziehe von Ort zu Ort und erflehe mir vom Herrn Kraft. Er ist der alleinige Gott und ihm sollen wir dienen gleichwie wir lesen: Lukas 12, 8-9 und Vers 32 ebenso Vers 4014. Meinen Gruß leset I. Kor. 5, 24-2815 und Ebr. 13,1316. Ich bin Paul Mbenovandu."17 1891 24.03.1891 "An meine lieben Lehrer! Ich thue meinen lieben älteren Brüdern und Mitarbeitern kund, daß ich zu Eurer Versammlung (Konferenz) nicht komme. Es ist weit dahin und in der Zwischenzeit ist Krieg. Was meine Arbeit anbelangt, so war ich es nicht, der sie begehrt hat. Gott hat mich unter die Heiden gesandt trotz meiner Schwachheit, und ich begehre, daß Gott mich nach seinem Willen überall hinführe im ganzen Land. Ich habe auf meinen Reisen meine Arbeit noch nicht zu Ende gebracht. Das Land ist noch mit Krieg erfüllt, und die Kriegszeit hat mich wieder nach Okatumba zurückgebracht. In einigen Werften mach ich oft Besuche. Da ist eine Werft des Mbasuna, ich weiß nicht, ob die Leute derselben Gott belügen oder nicht, aber sie machen mir viele Mühe. Bevor ich nach dieser Werft ging, hörte ich, daß die Leute derselben böse seien, und daß sie, wenn ein Verkünder des Wortes Gottes käme, ihn schlagen würden. Als ich das hörte, sagte ich: Das ist schön, wenn ich um seines Namens willen soll geschlagen werden. Als ich nachher in diese Werft kam, fand ich nichts von dem, was ich gehört hatte, im Gegenteil, die Leute drangen in mich, daß ich dort bliebe. Ich selbst habe die Absicht, dort einen Monat zu sein, besuchsweise, damit ich unterscheiden kann, ob die Leute wirklich Hunger haben nach Gottes Wort, oder ob sie lügen. Weiter ich meinen Brüdern mit, daß hier in der Gemeinde eine Zauberin ist. (Eine Bergdamrafrau, die mit allerlei Kräutern unter Anwendung von Zauberei die Herero kuriert.) Die Gemeinde hatte mir das verheimlicht, denn sie sagten: Wenn Paul es hört, so erzählt er es den Missionaren. Aber hat es uns der Herr denn nicht gesagt, Offenbarung Kap. 22, V. 15, welche Sünde die Zauberei ist? Weil die Gemeinde auf diese Zauberin vertraut, müßt ihr Euch fragen, wie es nachher mit der Gemeinde gehen soll, wenn sie bei dieser Frau verharrt. Die Leute selbst sagen: Verbergt diese Sache vor dem Prediger. Ich aber sage in dieser Sache: Ich will Gott mehr fürchten, denn die Welt (d.h. ich will mich nicht scheuen, den Leuten ihre Sünde vorzuhalten). Der Mann, dem diese Zauberfrau gehört, verharrt bei der Sache und will nicht davon lassen. Ich meine nun, daß dieser Mann samt seiner Frau und Kindern nicht teil haben soll an den Sakramenten, und dß ihm der Wille Gottes soll kund gethan werden, zu brechen mit dieser frau, damit seine Seele errettet werde. Solches Thun macht das Wort Gottes verhaßt und gibt den Heiden ein böses Vorbild, besonders denen, welche sich bekehren wollen. Der Gott des Friedens selbst lasse hundertfältig Segen auf Eure Versammlung kommen, damit alle Beratungen gesegnet werden und Ihr den guten Willen Gottes findet in Einmütigkeit des Herzens. Die Gnade unsers Herrn Jesu sei mit Euch allen. Amen. Ich grüße die ganze Konferenz, jeden auf ihr. Ich bin Paul Mbenovandu."18 1892 "Beilage 21, Beilage II zu Br. Irle's Bericht [Januar 1892 - Januar 1893] Bericht über die Arbeit des Evangelisten Paul Mbenovandu [ohne Datum, aber wahrscheinlich zeitlich später als der obige Bericht der Seite54 und Seite 54r] Da es für denselben sehr schwer ist einen übersichtlichen Bericht über seine Arbeit zugeben möge hier der 4te Reisebericht desselben folgen. Als ich am 22. Juni zu meiner Predigtreise von Okatumba aufstand, kamen wir zuerst nach Otjokuoko zu der Werft des Hiova. Am 23. ging ich über Okaharui nach dem Otjivanda Tyapingene [sic] zu der Werft des Karunjongo, wo ich übernachtete. Am 24. reisten wir nach Ombujakondambo u. überschritten den Ombutyarinde [sic] u.s.w. Da aber in jener Gegend keine Herero Werften waren gingen wir schlafend die Nacht hindurch bis wir die Werft des Katyekune auf Omitiviovambo erreichten und daselbst schliefen. Am 25ten verweilte ich dort und predigte den Leuten Gottes Wort. Am 26ten ging ich nach Erambero19 zu der Werft des Mbasuva. Ich kam krank mit dick geschwollenem Gesicht und schlimmen Augen dort an, und man mußte mich führen. Der Sohn des Mbasuva machte mir Vorwürfe, daß ich so lange ausgeblieben sei, sie seien des Wartens auf mich müde geworden. Ich war all die Tage krank, konnte aber doch am 28ten predigen. Es kamen nur junge Leute zur Predigt. Mein Sohn mußte mir den Text vorlesen und ich predigte über denselben. Den 1ten Juli war ich etwas wohler. Die Heiden hatten ein Fest und schlachteten Ochsen, opferten ihrem Lügen Gotte [sic]. Ich konnte nichts tun und war wie einer der verloren sich nach dem rechten Wege fragte bei diesen bösen Dingen. Wenn die Heiden ihren Göttern opfern, so sind sie wie böse Löwen, sie kümmern sich nicht um Gott und sein Wort, sie wolle es nicht hören. Zuweilen scheint es als wollten sie das Wort, aber zu andern Zeiten wollen sie es nicht. Die Heiden halten sich für sehr große Leute, weil sie ihren großen Reichtum für ein sehr großes Ding achten, sie freuen sich ihrer Reichtums und rühmen sich ihrer Größe. Einige sogar sagen: wir Großen sind Gott ebenbürtig, weil wir reich sind. Deshalb kommt auch das Wort Gottes zu uns. So hoch halten sie von sich selbst. - Mbasuva sagte nicht so, sondern die andern Heiden die von fern her kamen zur Opfermahlzeit. Da sind viele Herero welche dem Mbasuva rathen [sic], er solle Gottes Wort von seiner Werft fern halten. - Ich konnte nichts thun, ich hatte sehr schlimme Augen die zu eitern anfingen. Den 2ten Juli, Sonntag, ging ich um die Leute zur Predigt zurufen, aber alle weigerten sich zu kommen. Es versammelten sich aber doch 25 Männer und 16 Frauen. Die Kinder kamen nicht. Mein Sohn mußte lesen und ich predigte zu den Leuten. Mbasuva und sein Sohn machen es nicht wie die Heiden. Sie kamen von selbst und rufen auch die Andern herbei zum Worte. Der Sohn scheint sich bekehren zu wollen. Am 4ten Juli waren meine Augen sehr schlimm und ich mußte geführt werden. Am 5ten Juli fing mein Sohn an die Kinder in den 10 Geboten zu unterrichten. Er that dieses am Morgen und Nachmittag. Es sind 7 junge Leute die beständig kommen. Am 7ten Juli war ich etwas wohler und konnte predigen. Es versammelten sich 13 Männer und 7 Frauen, die andern alle weigerten sich zu kommen (N B. In dieser Werft Mbasuvas sind wohl über 250 Leute. Irle). Wir die wir Gottes Wort unter den Heiden verkündigen, haben einen schweren Kampf. Es scheint wir kämpfen mit bösen Thieren [sic], welche Hörner haben wie die Stiere, und Hyänen und Löwen die mit ihren Zähnen die Menschen beißen. Den 7ten bis 9ten Juli fühlte ich mich etwas wohl und unterrichtete die Kinder. Am Sonntag predigte ich bei großen Schmerzen meines Körpers. In einer andern Werft hatten die Heiden eine Festmahlzeit und so gingen alle Freuen hin um zu essen und zu tanzen. Es versammelten sich nur 18 Männer und 10 Kinder zur Predigt. Am 10-12 war ich krank. Am 13ten predigte ich. Es kamen nur 10 Männer und 7 Kinder. Es scheint, die Leute wollen nicht mehr kommen. Als ich früher hier predigte kamen alle zum Wort. Die Leute wollen wohl einen Lehrer für ihre Kinder, aber sie selbst wollen bei ihrem bösen Wandel bleiben. Den 13-15 unterrichtete ich die Kinder. Am Sonntag den 16ten predigte ich. Es versammelten sich 28 Männer, 16 Frauen und 7 Kinder. Am Nachmittag etwa die Hälfte. Betreffs des Weges zum Leben sind die Leute unverständig, verständig aber auf allen ungerechten Wegen, dem Himmel wenden sie den Rücken zu und laufen nach dem Tode. Den 17-22 unterrichtete ich. Zur Predigt kam in der Woche niemand?? als 7 Kinder. Die Leute sind böse Leute, sie haben vielerlei Ausreden, sind träge, haben keinen festen Halt, und wackeln nach allen Seiten hin wie ein loses Wagenrad etc. Den 23ten hielt ich Predigt. Es versammelten sich 28 Männer, 25 Frauen und 11 Kinder. Am Nachmittag kamen etwas weniger Leute. Am 24ten reiste ich von dort und ging nach der Werft des Nguarionja wo ich am 25ten predigte. Am 26ten predigte ich in der Werft des Katjine. Am 27ten ging ich weiter über Otjikuara. Auf Otjikuoko wurde ich von dem Katjitumua versucht indem er zu mir sagte: Bringe mir alle deine Sachen welche du hast, hier her. Ich bin am Opfern für die Toden [sic], bin entzaubert, (auf feindliche Weise vom Omupange), du kannst dann in meiner Werft schlafen. Man wollte mich in dieser Werft zurückhalten, ich ging also u. schlief im Feld. Am 29ten erreichte ich Okatumba. Die Heiden zu denen ich gegangen war, sind im Heidenthum stark. Außer jenen 7 Kindern und dem Sohn von Mbasuva's, fand ich niemand der in Gottes Wort unterrichtet sein will. Noch bin ich Augenkrank. Ich grüße sehr und bin Paul Mbenovandu."20 [Handwritten by Irle (sen.)] 1894 "In den Tagen des Monats Juli 1894 war meine Evangelistenarbeit mit vieler Mühe verbunden. Die Verkündigung des Wortes Gottes ließ das Gute und Böse in den Werften der Heiden recht zu Tage treten, doch der Herr des Friedens half in Gnaden. Ich ging nach der Werft des Mbasuva und dachte, daß der Gott der Barmherzigkeit einige Kinder von dem heidnischen Wesen losgemacht habe. Doch ich machte die Entdeckung, daß auch die Männer dieser Werft mir nicht gewogen waren. Meinem Lehrer sagte ich nichts davon, sondern wartete, ob die Gesinnung der Leute sich ändern würde. In der Werft des Mbasuva litt ich Hunger, und als ich eines Tages sehr hungrig war, ging ich zum Lehrer Lang (Missionar in Otjihaëna), und er gab mir zu essen. Mein Lehrer Irle ging nach seinem Platz zurück. Ich blieb am Nosob und kaufte mir vom Lehrer Lang einen Eimer (Korn), wovon ich während meines Aufenthalts am Nosob lebte. Die Arbeit Gottes erreicht uns alle, aber glücklich ist, wer das ewige Leben sucht. Wer das nicht will und sich von Menschen treiben läßt, wird nie ein Erbe des Reiches Gottes ... Später machte ich wieder eine Predigtreise und fand die Leute zerstreut wie Schafe ohne Hirte; sie waren merklich ins Heidentum zurückgesunken. Als ich unter ihnen sichtbar wurde, gingen sie zu ihren Altären. Ich sah alles von meinem Logis aus mit an. Noch immer habe ich am Werke des Herrn meine Freude. Leider sind meine Augen recht schwach. Jedermann sieht das und weiß auch, daß ich alt bin. Doch nicht mein Alter, sondern meine Augen legen oft den Gedanken nahe, meine Arbeit niederzulegen. Es geht mir wie David, wenn er im Psalm 139 sagt: "Herr du erforschest mich und kennst mich." Es ist der Herr, der uns hilft und die Arbeit wohlgelingen läßt. David spricht im Psalm 44,3: "Du hast mit deiner Hand die Heiden vertrieben." Auch unsere Arbeit ist es, sie zu vertreiben, aber sie wollen nicht. Sollte darum nicht auch Johannes in seiner Offenbarung das "Wehe, wehe, wehe denen, die auf Erden wohnen" aussprechen? Meine Augen sind wirklich schwach und meine Lehrer, die das wissen, sagen; es wird schon noch gehen. Ich kann wenig umhergehen und darum wenig thun. Doch rufe ich wie Paulus Gott zum Zeugen an auf meine Seele. Wir sind ja alle schwach im Glauben, aber der treue Gott giebt einem jeden Erkenntnis, sich zu prüfen, wie er dem Propheten Jonas gab. Darum sage ich: "Gott giebt Erkenntnis einem jeden besonders, doch ich bin ein Geringer vor dem Herrn. Der Welt sage ich Dank, daß sie mich haßt. Die Welt gefällt mir nicht und ich ihr nicht. Würde ich der Welt gefallen, dann wäre mein Leiben dahin. Als ich noch gesunde Augen hatte, ging ich umher ohne zu reden, mit Schwielen unter den Füßen. Ihr, geliebte Lehrer, habt mich gelehrt Ueberfluß zu haben und Mangel zu leiden und es ist wahr, in dieser Welt bedürfen wir Glauben und es ist lauter Barmherzigkeit, daß ich meinen Gott festhalten kann. Zuletzt sage ich Gott ist allgegenwärtig, darum sei sein Friede, der höher ist als alle Vernunft, immer und überall mit uns. Damit will ich schließen und grüße alle. Mai 1895. Paul Mbenovandu."21 1 RMG 1.594b:51. 2 RMG 1.650a:178. 3 Friedl 2005:27 quoting Johann Jakob Irle. 4 RMG 2.640a:51-53r. 5 BRMG 1895:72. 6 JBRMG 1899:27. 7 Brockmann 1992:47. 8 Altena 2001:469. 9 JBRM 1896:27. 10 Irle 1915:24. 11 BRMG 1903:18. 12 BRMG 1889:115-116. 13 RMG 2.640a:54-54r. 14 "Also I say unto you, Whosoever shall confess me before men, him shall the Son of man also confess before the angles of God: But he that denieth me before men shall be denied before the angels of God. [...] Fear not, little flock; for it is your Father's good pleasure to give you the kingdom. [...] Be ye therefore ready also: for the Son of man cometh at an hour when ye think not." 15 I. Corinthians 5 ends with verse 13. 16 "Let us go forth therefore unto him without the camp, bearing his reproach." 17 RMG 2.640a:040. 18 BRMG 1891:240-241. 19 Erambero, Farm No. 113 in the Okahandja district. The farm is about 30km southeast of Hochfeld along the C30. According to Albertyn (1984:65) is derived from Herero and means "we have been driven away", because of extensive dying amongst the cattel. 20 RMG 2.640a:51-53r. 21 BRMG 1896f:106-107. --------------- ------------------------------------------------------------ --------------- ------------------------------------------------------------