Tjiharine (Ndjiharine), Gottfried (Gottfrid) * ?, ? † . 1875 (1873) - 2.8.1944 (grave in Omaruru/old mission cemetery) Hans Grimm S. 294 Chief Tjiharine's father of Omburo was "Kandjizei".1 Vedder counted Chief Tjiharine to the "westliche Verwandtschaftskreis", amongst them Zeraua, Tjiseseta, Mbandjou and Tjiharine.2 Baumann writes: "Omaruru se gemeente het groter geword. Vanaf 1870 tot 1904 was daar 930 dopelinge; vanaf 1905 to 1913 het egter 2,520 mense op Omaruru die heilige doop ontvang. Eerw. Kuhlmann het vier evangeliste en agt ouderlinge as medewerkers gehad. Twee van die evangeliste was die kapteinsseuns Samuel Kariko en Gotttfried Tjiharine wat so getrou gewerk het, dat aan hulle die sakramentsbediening toegestaan is."3 Am 23.11.1905 bewilligt das Etappenkommando Windhoek die Überweisung von Gottfried Tjaharine [sic] von dem Etappenkommando Swakopmund an das Etappenkommande Karibib. [Im gleichen Schreiben wird dem Antrag auf Überweisung von Liebhardt Katuziremuune von dem Etappenkommando Karibib nach Omaruru zugestimmt.]4 In his report to the leadership of the RMS of 09.08.1906 from Omburo missionary August Kuhlmann writes about the nightly "Aufhebung" of the collection point for Herero War Prisoners in Omburo on 09.08.190?? he mentions that Gottfrid (sic.) (together with his "Dienstboten", teacher and "[...] the mother of Michael as the midwife").5 1910 wird Gottfried nach Okonjate geschickt, "[...] wo er freundlich aufgenommen wurde." (BRMG 1910:59). Pardey writes in 1910 about Gottfried: Da der Evangelist Gottfried in dieser Zeit mehrere Wochen zu Hause war, weil ein Familienereignis bevorstand, bin ich fast jeden Nahmittag einige Stunden zu ihm gegangen. Nach einigen Tagen sagte er jedoch: "Nun ist's genug, jetzt kansst du ja schon ganz gut sprechen". Das sagte er aber nur, um mich loszuwerden. Als ich ihm hin und wieder ein kleines Geschenk gab, war er stets willig, sich mit mir zu unterhalten. Als sein kleiner Sohn getauft werden sollte, war er in großer Verlegenheit. Denn er wußte nicht recht, wie er ihn nennen sollte. Ich mußte eine ganze Reihe von Namen aufzählen, aber keiner gefiel ihm und den Seinigen. Schließlich, nachdem er längere Zeit mit seinen Verwandten beraten, meinte er, ob er seinen Sohn nicht Festus nennen könne. As ich ihn dann daran erinnerte, daß Festus ein Heide gewesen, wurde der Name Friedrich genommen. Ich habe Gottfried, während ich in Omburo war, schätzen gelernt. So weit ich ihn beurteilen kann, ist er in seinem Berufe nicht nur tüchtig, sondern auch wirklich treu. Besonders hat es mich gefreut, daß er ein Gebetsleben führt. Als ich eines Abends in sein Haus kam, um seinem kranken Söhnchen Medizin zu bringen, hielt er gerade mit den Seinen Andacht. "Muhonge", sagte er, "wir haben soeben Gottes Wort gelesen, laß uns jetzt zusammen beten."" (BRMG 1910:79). Mentioned in list during AeltestesitzungenSwakopmund101913RMG2.618p.100, 12.-20.10.1913 Hereroland Missionary Conference in Swakopmund ("seit längere Zeit zum erstenmal" seit 1899?? mit 21 Ältesten und Evangelisten. Diese in der Kirche, die Missionare im "Sitzungssaale des erholungshaus.") Beratungen der Afrikaner unter Leitung eines Missionars. 1. Tag Vedder berichtet über und wirbt für Gaub. 2. Tag Bernsmann Besprechung über "Lebens- und Amtsführung des Aeltesten in der Gemeinde." 3. Tag Olpp berichtet über die "traurigen Vorkommnisse" in Windhoek. Eich weist darauf hin, dass das Tragen des Zylinderhuts "aus keinem anderen Grunde als aus Liebe zu ihren Gemeindegliedern unerwünscht sein, dass sich Christen durch das Tragen dieser Hüte lächerlich machen." Die anschließende Diskussion führt Kuhlmann. Während das Verhalten Franz //Hosemab's von den Ältesten "durchaus verurteilt" wird, stösst das Zylinderhutverbot keineswegs "auf volles Verständnis". Weiterer Punkt Zuckerbiertrinken. 3. Tag Weitere Verhandlung (in Anwesenheit von sämtlichen Missionaren) über das Zylinderhutverbot, das "abermals eine lebhafte Debatte" auslöst. Sowohl die Gründe für das Verbot und der Zweck der Swakopmunder Verhandlung sei den Ältesten nicht klar gewesen. "Sie waren der Ansicht, dass ihre Einberufung geschehen sei, um ihnen deutliche Anweisungen, bestehend in Geboten und Verboten, zu geben, nicht aber, um mit den leitenden Missionaren der Gemeinde gemeinsam über schwierige Angelegenheiten zu raten und zu taten. Es wurde daher noch einmal deutlich hervorgehoben, dass die Missionare ein Zusammenarbeiten mit ihnen wünschten, und dass in der Cylinderhutangelegenheit das Verbot des Tragens nicht aus Abneigung gegen den "Herrenhut" resultiere, den zu tragen Arbetier und "Kriegsgefangene" (Aeusserung eines Aeltesten) nicht gezieme, sondern dass der Kampf sich gegen den Hochmut und die Eitelkeit richte und in der Liebe zur Gemeinde, die sich nur in den Augen der Weissen lächerlich und verächtlich, mache, seinen Grund habe. Die Sitzung der Ältesten beschließt deswegen, die Hüte einzuziehen und zum Zeichen der gütigen Beilegung der Unstimmigkeit den Besitzern irgend ein kleines Geschenk verabfolgen." Weiterer Punkt wieder Zuckerbiertrinken. 4. Tag von Brockmann und Meier geleitete Diskussion über die römische Gegenmission und die "Mischehenfrage".6 Teilgenommen an der Konferenz der Ältesten und Evangelisten vom 07.-13.12.1930, in Okahandja am Augustineum. Teilnehmende Evangelisten (sonst noch 21 Gemeindeälteste): G. Murangi (H, E, Windhoek), M. Wimmer (B, E, Windhoek), H. Vandjeka (H, E, Windhoek), W. Kandjii (H, E, Gobabis), S. Kamuzandu (H, E, Okahandja), H. Ujava (H, E, Okahandja), A. Kukuri (H, E, Okahandja), F. +Ouseb, (D, E, Usakos), S. Reinhard (N, E, Walfishbay), L. Ipondoka (O/Kw, E, Walfishbay), G. Ndjiharine (H, E, Omaruru), Z. Hanavi (H, E, Grootfontein). Mentioned as "Herero, Evangelist" E&ECOkahandja Dec. 1930 Auf dieser Konferenz wird die Frage behandelt "Was können wir Aeltesten und Evangelisten tun für die uns umgebenden Heiden und Christen?", sagt Gottfried Ndjharine: "Ich komme aus dem Land der Löwen. (Ohorongo-Reservat im Nordwesten). Dort sind unsere Viehherden in grosser Gefahr. Am Tage sind die Hirten mit ihren Hunden bei der Herde. Dann wird selten ein Stück geraubt. Aber nachts! Dann müssen die Hunde wach sein und bellen, damit die Hirten die Gefahr erkennen. Wir haben als Aelteste das Amt solcher Hunde. Unsere Missionare sind die Hirten. Wir dürfen es ihnen nicht verschweigen, wenn der Gemeinde Gefahren drohen. Und wenn die Gefahr da ist, dürfen wir nicht bang und verzagt werden und uns zurückziehen, sondern müssen treu und mutig sein, selbst wenn es Schläge geben oder das Leben kosten sollte, denn so handelt auch ein treuer Hund." RMG2.642 p. 161r, (Vollständiges Protokoll der Konferenz - mit Zusammenfassungen über die Beiträge der Teilnehmer in AELCRN I 2.6 Evangelisten Konferenzen Südsynode 1930-1937). Mentioned as "Hauptevangelist" "Omaruru" EC Okahandja Jan. 1936 RMG 2.642 p. 118, Zeugnisse der Bekehrung und Hinwendung zu Gott, ausgesprochen und niedergelegt auf der Evangelistenkonferenz in Okahandja im Januar 1936. "Meine Bekehrung ist so gekommen: Mein Vater hat mich der Schule übergeben unter Muhonge Eduard Dannert. Dort wurde ich groß und lernte ich, bis ich zur Erkenntnis Gottes des Herrn kam. Er [Unterstreichung im Original] gab mir die Erkenntnis, die da sagt: es ist gut, zu dienen Gott dem Herrn über alle Dinge. Diese (Erkenntnis) habe ich bis heute noch. Im Namen Jesu! Das ist genug. Ich bin Gottfried Tjiharine." RMG 2.642 p. See original of text in his statement in handwriting (written on 8.1.1936 in Okahandja) AELCRNVIII2.3a p. 81-82, Married on 29.5.1899 in Omburo ("In the living quarters of the missionary") to: Makatjavi ua Kairua7 Kuhlmann writes about an evangelist Gottfried who accompanied him on one of his travels into the field and who brought a young girl on his back so that she could be baptized. (p. 88)8 Was mentioned by August Kuhlmann as chief evangelist in Omaruru by beginning of 1939. AELCRNVIII2.2PaulinumKorrespondenz1936-1948p.46, When the collection point Omburo was discontinued by the colonial authorities in August 1906, the RMS received 20 families (as POW) amongst whom they were allowed to do mission work. The families were allowed to stay in Omburo, treated as POW and were fed by the military. "[...] "in dankbarer Anerkennung der von der Mission geleisteten Dienste in Omburo eine Mission im Umfang von 20 Familien zu belassen, welche aber lediglich missionierend und nicht mehr sammelnde Tätigkeit haben sollen. Diese 20 Familien würden bis auf weiteres als Gefangene von der Militärbehörde versorgt."". For the missionary work amongst them, Gottfried Tjiharine remained with A. Kuhlmann in Omburo.9 "Gottfried ist in Omburo natürlich nicht unter so ständiger Aufsicht, wie die Gehilfen auf den Hauptstationen, das kann aber auf keinen Filialen sien. Omburo musste auf irgend eine Weise besetzt bleiben, wenn wir nicht riskieren wollten, dass das Haus ruiniert wurde. Wie es in Zukunft mit Omburo werden wird, vermag ich noch nicht zu sagen." Letter by moderator Wilhelm Eich to inspector Spiecker, dated 28.02.1908 from Okahandja.10 "Gottfried Tjiharine, mit dem ich von Omburo aus die Evangelisten-Wanderarbeit als Erster anfing, ist ein ganz gereifter Christ und rednerisch wie in Lehre ein wahrer Hereroseelenhirte. Er ist aber so alt, wie ich, und wollte eigentlich ausscheiden, wenn ein neuer Missionar käme. Aber das wäre ein schwerer Verlust im Reservat. Jetzt holte er mehrere Katholiken zu uns herüber. Er geniesst das Ansehen im ganzen Reservat von allen Bewohnern. Du selbst weiss, [sic] was das bedeutet für die Sache unseres Herr. [sic]. Ich habe auf ihn eingewirkt, dass er bleibt und uns weiter hilft. Selbst wenn er einmal nicht mehr für sich allein Amtsreisen ["machen" handschriftlich hinzugefügt] kann und mag, sollten wir ihn ja im Dienste erhalten. Sein Gehalt kommt reichlich dabei heraus." Source: Letter of August Kuhlmann to Pönnighaus, Omaruru 2.8.1939. AELCRNVIII2.2PaulinumKorrespondenz1936-1948p.34 "Gottfried Tjiharine, with whom I started the work of the wandering evangelist as the first missionary, is a mature Christian. As a speaker as well as a teacher he is a true Herero spiritual leader." Source: Letter of August Kuhlmann to Pönnighaus, Omaruru 2.8.1939. AELCRNVIII2.2PaulinumKorrespondenz1936-1948p.34 The distribution of different places where they had to do their duties were as follow: 9 Gerhard, 10 Gottfried, 11 Samuel, 12 Alexander.11 "Unter den Hereroarbeitern der Farmer im Flußtal nach Omaruru zu konnte ich noch Verkündigung mit letzteren eine kleine Filialarbeit (sic!) beginnen. Auf jeder Farm befindet sich ein lesekundiger Christ, den ich beauftragte, den Taufschülern den Unterrichtstoff gedächnis mäßig einzuprägen. Mein Gehülfe Gottfried [Tjiharine] besucht sie in Abständen u. legte ihnen das Gelernte aus."12 When big swarms of locust destroyed the field in the visinity, farmers moved their workers out into the further apart lying areas and the number of people reached by Tjiharine reduced drastically.13 Gottfried Tjiharine was trained on the work and never had any formal education. In March 1920 he stayed in Omburo (which was a branch of the congregation of Omaruru under missionary Kuhlmann during that time), and did "Wandergehülfendienste". He received a monthly salary of 30,00 Mark monthly.14 Gottfried Tjiharine published a brochure in 1913 in Herero called "Omasanekero", "Comparisons" in which examples from the traditional life of the Hereros are mentioned so that they may be used as illustrative material during sermons.15 "Gottfried Tjiharine ist einer der Söhne Tjiharines, der Häuplings der Staion Omburo im Hereroland, die 1876 fon Missionar Dannert angelegt wurde. Von diesem erhielt Gottfried den Schul- und vom Nachfolger des Missionars Danner, dann Missionar Bernsmann, den Taufunterricht und die heilige Taufe. Da Gottfried in seinem Christentum sich bewährte, wurde er später als Gehilfe angestellt. Nach dem Hereroaufstand (1904-1906) hat er als Wanderevangelist besonders treu gearbeitet. Von Omburo aus, wo er seinen Wohnsitz hat, trägt er auf seinen Wanderungen das Evagnelium zu seinen Landsleuten auf den Farmen der Weißen, die innerhalb eines Umkreises von rund 200 Klm. wohnen." (Einlage in "Omasanekero") The brochure "Omasanekero ja ungurua I Gottfried Tjiharine Omuzuvarise. Eigentum der Rheinischen Mission. Alle Rechte vorbehalten. Tsumeb 1913. Druck und Verlag von F. Lang, Missionar." Was found in the archives of UEM. Handwritten titel on the cover: "Vergleichungen, eingearbeitet von dem eingeb. Herero Evangelisten Gottfried Tjiharine." Two handwritten papers, with the following text - author unknown - form part of the booklet: Verfasser der Omasanekero, Gottfried Tjiharine, ist einer der Söhne Tjihariens, des Häuplings der Station Omburo im Hereroland, die 1876 von Missionar Dannert angelegt wurde. Von diesem erhielt Gottfried den Schul- u. vom Nachfolger des Missionars Dannert, dem Missionar Bernsmann, den Taufunterricht und die heil. Taufe. Da Gottfried in seinem Christentum sich bewährte, wurde er später als Gehilfe angestellt. Auch nach dem Hereroaufstand (1904-1906) hat er als Wanderevangelist besonders treu gearbeitet, Von Omburo aus, wo er seinen Wohnsitz hat, trägt er auf seinen Wanderungen das Evangelium zu seinen Landsleuten auf den Farmen der Weißen, die innerhalb eines Umkreises von rund 200 km wohnen." Another handwritten paper - form the same author - contains the following information: "Im Nachfolgenden ist - als Beispiel - die Übersetzung der Nr. 39 der Omasanekero gegeben. Diese No. (sic!) 39 - Ongunebiro - handelt vom Gebet. Womit kann das Gebet verglichen werden? Es gleicht dem Gespräch eines Sohnes mit seinem Vater und mit seiner Mutter. Immer wieder spricht er zu seiner Mutter und berichtet jedes S..., was es innerlich bewegt, oder was es wünscht, daß es ihm gegeben werde. Wenn das Kind nicht mit Mutter und Vater spricht, werden diese sich dann nicht ... und denken, daß es einen Krankheitsfehler haben oder geistesgestört sei? Ein richtiges (gesundes) Kind spricht mit der Mutter; es wird nie mehere Tage vorbeigehen lassen, (ohne dies zu tun), nie nicht. (sic!) Und ist der Christ denn nicht ein Kind Gottes? Wie kann er denn ohne Gebet bleiben? Wahrlich, wer nicht betet, der ist krank an der Krankheit der Sünde, und er ist stumm; diese Krankheit wird ihn ins Verderben führen. 2. Auch gleicht das Gebet dem Essen und Trinken. Kann ein Mensch ohne zu essen und zu trinken am Leben bleiben? Wenn er auch nur etwa 6 Tage vorbeigehen läßt, so wird sein Leib schon dürr sein, er wird ohnmächtig sein. Der Leib bedarf immer wieder gestärkt zu werden mit Speisen. So verhällt es sich auch mit Leib und Seele. Sie bedürfen alle Tage wieder gestärkt zu werden durch das Gebet, gleichwie der Mensch der Speisen bedarf. Ohne zu essen wird er flau, ohnmächtig werden. Ohne Gebet wird der Christ kraftlos, flau werden. 3. Auch gleicht das Gebet einer Leiter. Wie kann ein Mensch ohne eine solche oben aufs Haus steigen? Nein das wird er nie können! So auch, wie kann ein Mensch ohne Gebet zum Himmel aufsteigen? Er wird (ihn) nie erreichen! Nie nicht! 4. Das Gebet gelicht auch einer Waffenrüstung. Ihr wißt, ein Christ, so lange er auf Erden ist, steht täglich in 10facher Weise im Kampf mit der Sünde. Wenn er nun kein Gebet und kein Wort Gottes hat, wie kann er kämpfen? Mit welcher Waffe will er kämpfen? Eine andere gibt es nicht. Wenn er diese nicht hat, ist er ein Gefangener der Sünde. So verhält es sich ... Geht denn ein Mensch ohne Waffe in den Krieg? Oder kann er ohne dieselbe den Feind verjagen? Nein! Ohne Gebet wird auch kein Mensch je die Sünde überwinden. So verhalten sich alle Dinge ..., ihr Kinder der ... Erwägt diese Dinge ernst ...., damit ihr sie erkennt." Sundermeier quotes another of the terms ("Altar"): "Der Altar. Was ist das? Das ist der heilige Platz Gottes. Was wird zum heiligen Platz der Herero gebracht? Die heiligen Holzstücke, die Väterstöcke, die heiligen Kalabassen und die heiligen Krüge werden dahin gebracht, wenn daraus getrunken werden soll. Dort geschieht die Namensgebung der Kinder, die Frauen werden dort mit Fett bestrichen, und die Tochter wird dahin gebracht, wenn sie groß ist und ihr die Haube aufgesetzt wird. An dem großen Tag, da ein Opfertier geschlachtet wird, das Unglück von der Werft zu vertreiben oder zu verbannen, ist man beim heiligen Platz. Das alles tut man, damit das Unglück nicht auf die Werft kommt und Menschen und Tiere vor Unfall und Unglück bewahrt werden. Doch wer mag an jenem Tag, da das Unglück ausgetrieben wird und man um Reichtum für die Werft bittet, an dem heiligen Platz sitzen und die heiligen Gefäße weihen? Steht das jedermann zu? Nein, das ist höchst gefährlich. Dort sitzt der Besitzer des Feuers, die Alten, die zugelassen sind, und auch der Fremdling, wenn er zur gleichen Vaterlinie gehört. Sie sind es, die sich hier versammeln, um alle heiligen Dinge, die Opferschüssel und Krüge, zu weihen; die anderen müssen Abstand bewahren. Ist das ebenso bei den heiligen Plätzen des lebendigen Gottes, d. h. beim Altar? Am Altar werden die demütigen Opfer vor das Angesicht Gottes gebracht. Das Kommen der Opferschale bedeutet das Leib und Blut unseres Herrn Jesus Christus zu stärken, um dort gesättigt zu werden und uns in Ihm zu freuen. ... Ebenso wie diejenigen, die nicht zur selben Vaterlinie gehören, nicht zur Opferschale kommen dürfen, so werden auch die Heiden und diejenigen, die sich selbst mit schlechten Dingen und Begierden besudeln, sich selbst zum Unglück essen und trinken, wenn sie zum Altar in Scheinheiligkeit kommen. Wenn ein Kind geboren wird, wird es zum Altar Gottes gebracht, um dort gesegnet zu werden; die Konfirmanden empfangen die Gabe des Heiligen Geistes, und die Ehe wird unter dem Eide Gottes dort geschlossen. Gebete für die Kranken, Schwangeren und Sterbenden werden am Altar gesprochen. Die Pastore, die das alles tun, sind wie die Besitzer des heiligen Platzes. Er gehört ihnen nicht, sie stehen dort nur an Gottes, unseres Vaters Statt. Darum werden sie Priester genannt ..." (Punkte im Originaltext von Sundermeier.)16 Themen von Omasnekero: Abendmahl, Ähnlichkeit, Alter, Alte Schuld, Andacht, Anfechtung, Ärgernis, Armut, Auferstehung, Bekenntnis, Bekehrung, Brod u. Wein im Abendmahl, Demut, Die Sünde ist der Leute Verderben, Ebenbild, Ehe, Einigkeit, Erkennen, Erquickung, Errettertod Jesu, Feindschaft der Welt, Freude in Jesu, Gebet, Geduld Gottes, Gefahr erkennen, Gebote Gottes, Glauben, Genügsamkeit, Gotteslästerung, Gottes Wort, Gross sein in der Welt, Habgier, Heilung, Heiliger Geist, Hochmut, Jesu Kommen ins Fleisch, Jesu Sendung in die Welt, Kampf, Keusche Jugend, Lamm Gottes, Rechtsein, Reichtum, Reinigung, Scham, Schatten, Scheu, Sich in Gefahr begeben, Spielen mit der Sünde, Sittsamkeit, Sünde, Taufwasser, Tod, Verführung, Vorbild, Wandel, Wann ist der Unterricht zu Ende? Wegweiser, Zufriedenheit. Gottfried Tjiharine his former name mentioned as "Kainjangu" (father of evangelist Gottfried Tjiharine) was baptized by missionary Dannert in Omburo in 1873 (no exact date given).17 Veröffentlichung: "Omasaukeru: Bilder aus dem Hereroleben" 1940 schreibt Kuhlmann im BRGM: "Mitten in der Uebersetzungsarbeit fragte mich mein Herero-Mitarbeiter Gustav Kamatoto, der von Missionar Viehe zum Lehrer ausgebildet wurde, und bis er grau wurde, als solcher tätig war, etwas zaghaft, ob ich wohl für Altar, das bisher nur verhererorsiert worden war, ihr Wort "okuruuo" nehmen würde. Seine Augen leuchteten auf, als er mir wiederholt beteuerte, sie würden sich alle sehr freuen und mir nur dankbar sein. Da ergriff ich die Gelegenheit, den Gesamtfragenkomplex der Hererogottheitsbezeichnung anzugreifen. Da wurde der ergraute Herero, der von Geburt an Christ ist und stets unser Mitarbeiter war, und seit einigen Jahren Haupt-Evangelist bei mir ist, tief ergriffen und freudig bewegt. Mit vielen Worten und Beweisen legte er mir aus dem Volks-, Werft- und allgemeinen Leben der Hererochristen dar, wie ihr Innerstes noch ganz bei Ndjambi Karunga [die Bezeichnung der Ovaherero vor dem Kontakt mit dem Christentum für ein höheres Wesen] sei, wenn sie auch im kirchlichen Leben den Hereroworten, mit denen die Missionare Gott und alles Göttliche benannt hätten, gefolgt seien. Ihr häusliches, Werft- und Gesamtvolks-Hereroleben sei eben wie das der alten Herero und wie das der heute noch heidnischen Herero. - Da wurde es mir klar und zur Gewissenssache, daß es so nicht mehr bleiben dürfe. Sehr gab mir zu denken, was er mir antwortete, als ich ihn fragte, ob wohl der so erschreckende Mißbrauch des Namens Gottes fortgesetzt werden würde, wenn wir Missionare den Namen "Mukuru" aufgeben und an seine Stelle "Ndjambi Karunga" setzen würden. Der alte Hereroevangelist sah mich mit weit geöffneten Augen an und sagte: "Da werden sie sich schon hüten, das zu tun!" Zunächst nahm ich nicht alles, was Gustav Kamatoto sagte, für bare Münze hin. Ich stellte bei den maßgebenden Hereromännern in Omaruru scharfe Nachforschungen an, - alle äußerten sich wie Gustav Kamatoto. Dann fragte ich meine tüchtigen Hauptevangelisten Gottfried Tjiharine, einst Häuptlingsnachfolger und 61 Jahre alt, und Josua Tjiurutue. Auch diese wünschen nichts sehnlicher als diese Namensveränderung in allen Uebersetzungen und dem ganzen Kult. Meinen Evangelisten und Aeltesten sagte ich, wir weißen Missionare könnten und dürften in diesem so hochwichtigen Hererovolksanliegen nichts unternehmen. Dies müßte ganz allein vom Hererovolk, also von dessen Häuptlingen ausgehen. Nur dann habe es Aussicht auf Erfolg und Bestand in der Zukunft. Alle erkannten diese Wahrheit. An wen sollte ich mich nun wenden? Ich bat um Rat. Man sagte mir: "Hier bei dir, in deiner Gemeinde, hast du sie." So gut ich mich sonst unter meinen Christen auskannte und stets ihr Vertrauen genoß, dies aber wußte ich nicht, es ist ein Lehrerevangelist Matthäus Hiiko und ein August Uate. [Mate] Diese beiden sind noch Geburtsadel, für alle Glieder des Verbandes der ganzen Hereromänner, "Oiruppa" genannt, maßgebend. Ersterer ist das Oberhaupt, er hat das letzte Wort, dem man Gehorsam in ihren Anliegen offen erzeigt. Beide ließ ich mir kommen, trug ihnen alles vor und bat um ihre Ansicht und ihren Entscheid. In wohlgesetzten Worten und verständiger Darlegung sagten sie mir, wie richtig ich geurteilt, und wie dankbar sie uns Missionaren seien. wenn sie dem zustimmten was ich gesagt hätte. Sie würden im ganzen Lande allen Herero alles mitteilen und sie würden alle ebenso erfreut sein wie sie. Etliche Zeit später ließ mir das Oberhaupt sagen, ich solle doch allen Missionaren mitteilen, daß wir ja weitermachen sollten und nicht mehr warten."18 Married: Children: Friedrich (* ca. 1908/09) A child dies in 1912. Die Verwandten rieten ihm daraufhin "[...] er möge nicht mehr so nahe am Grab seines Vaters wohnen; es könnte ihm sonst noch mehr Kinder sterben, d.h. von ihrem Großvater geholt werden."19 Am 20.02.1912 wird in Otjimbingwe Petronella Tjiharine (Kozosi) (geb. am 12.11.1895 in Barmen), das Kind von Gottfried Tjiharine und Aletta Kozosi von Schmitz konfirmiert. Unter Bemerkungen ist von Bernsmann der folgende Eintrag gemacht: "Gottfried wollte die Mutter gerne heiraten und hatte dazu die Bewilligung seines Vaters. Ihre Eltern wollten es aber durchaus nicht zu geben."20 Education: Other family members connected to RMG: Erich Ndjiharine (Herero) attended the "fifth course" of the Augustineum in Okahandja. He was from Omaruru and born 1919. He attended 2 years school in Omaruru. It is probably that he did not work for any white employer, as this column in the list is left open. He was not married when he attended the course. He spoke Herero. He completed the course with the examination on the 02.12.1938, but was send to theRMS mission school in Kalkfeld.21 When Kulmann was requested by the moderator to do the collection work in Omburo, he took with him from Karibib and Omaruru a group of 9 men with their families, amongst them "[...] den früheren Jüngling Friedrich [Tjiharine??]" and his brother Gottfried [Tjiharine], "[...] der in unsere Dienste als Lehrer getreten war", together with their families. They arrived in Omburo on the 21.12.1905.22 Kuhlmann mentions Gottfried [no surname] in connection with the "Sippe" of Alfred Tjiriange [of whom he writes: "Ein echter Tjiriange!"23] in a letter to Eich from Omaruru, dated 10.02.192:. "[...] ich befürchte, die Sippe hat es auch sonst besorgt. [he mentions some theft which he blaims to be done by the herdsman, somebody from the Tjiriange family] Gottfried [Tjiharine] stand immer mit ihr trotz seines ruhigen und friedlichen Wesens auf Kriegsfuss. Es [here he refers to the Herero] ist eine arogante gesellschaft. Gehülfen, die es ernst nehmen mit Gottes Wort und Weg und ihnen ihre sündige Art vorhalten, bezichtigen sie als Verräter, weil sie offen in der Kirche ihre bösen Sachen nennen und damti den Herero als solchen an den Pragner stellen. Das ist Verrat an ihrer Rasse! Dem Gottfried ging es so hier in Omaruru, als er in meiner Abwesenheit predigte. Er hat uns verraten! hiess [sic] es gelich auf dem Heimweg."24 Mission Stations: History with the RMG: 1 Vedder 1934:178. 2 Vedder 1934:398. 3 Van Sending tot Kerk. Herausgeber ELK in SWA. 125 Jaar Rynse Sendingarbeid in Suidwes-Afrika. Redaksie: Dr. J. Baumann, Karibib Karibib, 1967. p. 130. 4 AELCRN XXV 11.2:139. 5 AELCRN RMG 1.644a "Kuhlmann, August", Band 1, 1892-1907. "Mitteilungen über die nächtliche Aufhebung der Hererosammelstelle Omburo durch Leutnant Helmich u. Oberarzt Dr. Fischer von Omaruru am 9.8.1906." p. 58. 6 RMG 2.618:100-104 7 AELCRN VI 23.1. Kirchenbuch Omburo. 8 August Kuhlmann. "Auf Adlers Flügeln". Zweiter Teil. Barmen 1911. Verlag des Missionhauses. 9 RMG 2.516:10. 10 RMG 1.609g:131r. 11JBRMG 1910:34. 12 RMG 2.516:11r. 13 RMG 2.516:9r. 14 ELCRNArchivVIII2.3AErhebung1918u1930 p. 50. 15 Sundermeier 1973:142. 16 Sundermeier 1973:144. 17 AELCRN VI 23.1. Kirchenbuch Omburo. 18 BRMG 1940:89. 19 BRMG 1914:61. 20 AELCRN 25.2:90+91. 21 AELCRN V 6.1:38-39. 22 RMG 2.516:15. "Bericht für die Konferenz 1906". 23 AELCRN II 1.35:n. N. 24 AELCRN II 1.35:n. N. --------------- ------------------------------------------------------------ --------------- ------------------------------------------------------------