https://lbsopac.rz.uni-frankfurt.de/DB=30/SET=4/TTL=1/SHW?FRST=1[Deutsche [Kolonialgesetzgebung. Zorn, Philipp 1913] Hoesemab, //Hoesemab (Teacher), Franz ca. * 1880, ? baptized 1893 by Freerk Meyer in Otjimbingwe (?), † Im Folgenden soll es darum gehen, den Konflikt zwischen der RMG und Franz Hoesemab auf dem Hintergrund der besonderen Situation von Franz Hoesemab darzustellen und an Hand dieses Beispiels versuchen aufzuzeigen, dass die Rolle der RMG Lehrer nicht typisch für die Situation der "Gehilfen" insgesamt war. Mit den Berichten über Franz Hoesemab und der Aufmerksamkeit, die er in historischen Forschung über die einheimischen Mitarbeiter der RMG auf sich gezogen hat, lässt sich vielleicht belegen, dass es sinnvoll war, die Lehrer nicht in mein Projekt aufzunehmen, denn: 1.) Franz Hoesemab war "[...] in früheren Jahren Bambuse1 bei einem höheren Beamten"2 und wurde dann später "Schulgehülfe" in der RMS. D.h. dass er im Haushalt des deutschen Beamten seine besonderen Sprachkenntnisse und sein umfassendes Wissen erworben hatte. Weder war er im Haushalt eines Missionars, z.B. als "Küchenjunge" groß geworden und hatte in dieser Zeit eine besonders enge persönliche Beziehung zu "seinem Missionar/Vater" aufbauen können - was ihn wie viele der Evangelisten im 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts als Teil der "Missionsfamilie" hat werden lassen, noch hat er eine Ausbildung im Augustineum absolviert, [wenn er im Augustineum gewesen wäre, hätte dies Olpp in seinem Brief an den Direktor ganz bestimmt erwähnt] bei der er in direkter Begegnung zu anderen RMS Mitarbeitern hatte treten können. Er ist deswegen eher ein Beispiel für fähige, gebildete Afrikaner, die von der RMS gerne auf Missionsstationen an den Schulen angestellt wurden und die in ihrer Tätigkeit als Lehrer kleine Einnahmen hatten und sich gleichzeitig als Führungskraft in der örtlichen Kirchengemeinde (im Fall von Franz Hoesemab auch in der Damara-Bevölkerung) etablieren konnten. 2.) Die deutsche Kolonialverwaltung interessierte sich in keinster Weise für die Vorgänge in der Missionsgemeinde, solange sie nicht kolonialpolitische Machtfragen betrafen. In der Konsequenz heißt das, dass die Kolonialverwaltung auch keine Notwendigkeit sah in die Arbeit der RMS einzugreifen oder darauf Einfluss zu nehmen. 3.) Der Bedarf nach ausreichenden Arbeitskräften die sich rudimentär in Deutsch verständigen konnten und die Notwendigkeit, ausreichende Dolmetscher in der Verwaltung, an den Gerichten und im Militär zur Verfügung zu haben, stellten die einzigen Ausnahmen da, in denen die Kolonialverwaltung sich genötigt sah, an die RMS Erwartungen zu stellen. Beide betrafen den Bereich der Erziehung, zum einen als Forderung, "Wenn schon Schulen, dann um die Schwarzen zur Arbeit zu erziehen" ("Erziehung zur Arbeit"), und die weitere Forderung, als Unterrichtssprache Deutsch zu verwenden, bzw. den Schülern der RMS Schule Deutsch als europäische Sprache zu vermitteln. Für Missionsschulen auf denen dies geschah, bezahlte die Kolonialverwaltung bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts als "Anerkennung" kleinere Beträge, ohne dass die RMS Anspruch darauf erheben konnte. In Windhoek hatte Missionar Wandres in den Anfang 1900'er Jahren sogar erreicht, dass RMS Lehrer von der Kolonialverwaltung bezahlt wurden. Unter den RMS Missionare wurde die Einführung von Deutsch kontrovers diskutiert, mit der Auswirkung, dass die Umsetzung nur halbherzig vorgenommen wurde. Das entscheidende Argument war die finanzielle Unterstützung. Mit dem finanziellen Zuschuss erhob die Kolonialverwaltung gleichzeitig den Anspruch auf die Kontrolle, zumindest der Lehrer und des Deutschunterrichts. Wenn das auch nur für wenige Schulen und Lehrer galt, so war auf diesem Weg die uneingeschränkte Autorität des Stationsmissionars in diesem Bereich gebrochen, auch wenn sich diese Tatsache nicht notwendigerweise zu Gunsten des afrikanischen Lehrers auswirkte. Aber im Gegensatz zum Evangelisten war der Lehrer spätestens seit den 1890'ger Jahren nicht mehr nur eine interne Missionsangelegenheit. Mit der "Verfügung No. II. 1155" vom 06.03.1900 wird die Kolonialverwaltung ermächtigt, der RMS einen Zuschuss zu bewilligen, für die "Verbreitung der deutschen Sprache unter den Eingeborenen im Schutzgebiet". Für 1900 betrug dieser Betrag M 300,- für sämtliche Schulen.3 4.) Mit der Union of South Africa Proclamation, "Education Proclamation" No. 52 of 1921 (17.12.1921) wird zum ersten Mal die staatliche Kontrolle über das Erziehungssystem ("Control of Education" durch das "Education Department") auch für Schwarze eingeführt. Die Bedingungen der Anstellung und die individuelle Auswahl von Schwarzen Lehrern, deren Einstufung und ihre Bezahlung, außerdem die Inhalte der Lehrpläne werden von der Erziehungsbehörde bestimmt. Die Gehälter von Lehrern werden von der Verwaltung bezahlt. Zum Leiter der Erziehungsbehörde für Schwarze wird Direktor Kreft bestimmt, ein Sohn des RMS Missionars aus dem Kap. BRMG 1926:135 erklärt dazu die Einzelheiten: Ein Inspektor ("deutscher Schulfachmann") besucht und überprüft regelmäßig die Missionsschulen, hält Prüfungen ab und entscheidet über Versetzungen und erstattet einen Bericht. Die Mission bleibt "Leiterin" der Schule, und bildet die Lehrer - mit Hilfe einer finanziellen Unterstützung der Regierung - aus ("Es ist das ganze Bestreben unseres Seminarleiters, die zukünftigen Lehrer dahin zu erziehen, daß sie einen anziehenden, den Kindern Freude machenden Unterricht erteilen." Unterricht an 5 Tagen der Woche 4 Stunden am Tag, mit der letzten Stunde für Handfertigkeitsunterricht/Gartenbau. "Von den drei übrigen täglichen Stunden ist für den Religionsunterricht leider nur eine halbe Stunde zugestanden." 5.) Gemeindemitglieder grundsätzlich eher bereit für die Schulbildung ihrer Kinder Beiträge zu leisten als für die Bezahlung von Evangelisten, deren Aufgaben im Bereich Pflege und Ausbau der Gemeinde lagen. Dies galt zumindest solange, wie es noch keine externen Einnahmequellen für die Schulen der RMS gab (um 1900 wurden die Subsidien der Regierung eingeführt. Gehälter für Evangelisten mussten über Gemeindemitgliedsbeiträge und "Stollgebühren" eingenommen werden. Außerdem hatte die RMS immer auch die Vorstellung, dass das Gehalt des Missionars aus Gemeindebeiträgen bezahlt werden müsste, so wie es in der Kapmission der RMS schon sehr früh möglich war. 6.) Durch die räumliche Nähe und die enge persönlich Verbindung der RMS Mission mit der Mission am Kap, wurde das Modell der Gemeinden immer auch als ein mögliches Beispiel gesehen. Hier wurden die Schulen schon früh von der Kapregierung finanziert. 7.) Der Lehrer hatte eine größere Anerkennung und soziale Bedeutung als der Evangelist in der Gemeinschaft. Das drückte sich bereits Mitte des19. Jahrhundert in den Nama-Gemeinden in dem Titel "meester" (Meister) aus, der nicht nur als Berufsbeschreibung sondern eben auch als Ehrerbietung genutzt wurde, so unmissverständlich, dass Missionar Wandres 1892 meinte, dagegen angehen zu müssen. Auch die Titel "leeraar" (Lehrer), eine Bezeichnung, die vorher allein den Missionaren vorenthalten war und die nach der Ordinierung der ersten Evangelisten für Pfarrer benutzt wurde, lässt noch etwas von der Bedeutung des Lehrer-Berufs erahnen. Ähnliche Bedeutung haben Evangelisten durch ihre Tätigkeit allein nicht gehabt. Wenn sie, auf Grund ihrer persönlichen Ausstrahlung und ihrer erfolgreichen Arbeit, an sozialer Bedeutung gewannen, dann hatte sie trotzdem dadurch keinen vergleichbaren Titel wie der "meester" oder der "leeraar". Zur feierlichen Einweihung der Kirche in Keetmanshoop am 08.05.1895: "[...] Draußen ordnete Bruder Wandres den Zug. Voran ging der Schulmeister und die Schuljugend, dann folgte mein treuer Gehilfe Abraham, der fast die ganze Kirche gemauert hat, den Kirchenschlüssel auf einem Kissen tragend." 8.) Durch ihre ständige Anwesenheit auf der Missionsstation hatten Lehrer viel stärker die Möglichkeit an Bedeutung und Ansehen zu gewinnen. Evangelisten waren durch ihre Reisetätigkeit für lange Zeiten nicht in der örtlichen Gemeinde. 9.) Lehrer hatten einen größeren Gestaltungsspielraum in ihrer Arbeit hatten und konnten sich dadurch besser gegen den Missionar abgrenzen. Möglicherweise haben sich Personen mit ausgeprägten Führungsansprüchen erst gar nicht dem direkten Einfluss der Missionare ausgesetzt, wie es bei Evangelisten selbstverständlich war. 10.) Bei den "sittlichen" Ansprüchen gab es spätestens ab der Herero-Konferenz 1926 eine einheitliche Regelung: Evangelisten sollten nach einem "sittlichen Fall" überhaupt nicht mehr angestellt werden können. Bei Schulghilfen soll von Fall zu Fall entschieden werden und eine Wiederanstellung erwogen werden, wenn ausreichende Reue gezeigt wurde. Bei einem erneuten "sittlichen Fall" sollte eine dauernde Entlassung ausgesprochen werden. (RMS 2.619:140). 11.) Die Tätigkeit des Lehrers war auf der Missionsstation eine klar umrissenes Arbeitsgebiet und schon bald mit einer gewissen Anerkennung innerhalb der Missionsgemeinde verbunden. Die moralischen Ansprüche nicht in dem Maße zugespitz wie bei dem Evangelisten, und was besonders für junge Männer ins Gewicht viel, ist die Tatsache, dass die Ausbildung weniger lang war (jedenfalls bis Anfang des 20. Jahrhunderts, als sich die Anforderungen verschoben und die weniger begabten Lehrer-Aspiranten nach kürzerer Ausbildung als Evangelisten entlassen wurden). Brincker beschreibt 1881 die Haltung der Augustineum Studenten die eigentlich zu Evangelisten hätten ausgebildet werden sollen, wie folgt: "[...] wir wollen lieber Schullehrer werden, dann können wir auch bald heiraten, sonst müssen wir noch lange lernen, und dazu haben wir keine Lust mehr. [...] Die Offenheit, womit sie ihres Herzensmeinung bekannten, muss man jedoch an ihnen loben"4 Bei Franz Hoesemab kam außerdem die besonderen Bedingungen der Damara am Anfang in den 1910'er Jahren hinzu. Engel schreibt, dass von Lidequist den Damara die politische Selbständigkeit und Entschädigung versprochen habe als Gegenleistung für die Zurückhaltung der Damara während des Krieges gegen die Deutschen.5 Engel nennt auch den Konflikt mit der Neu-Besetzung von Okombahe durch Brockmann (wo die Damara-Gemeinde Brockmann abgelehnt hatte) als ein weiteres Beispiel für die Unzufriedenheit der Damara, die "ihre politische und soziale Bedingungen ... nicht mit ihren eigenen Erwartungen in Übereinstimmung bringen können."6 Ab Anfang der 1880'ger Jahre waren die Damaras als neues, erfolgreiches Missionsziel entdeckt worden. "Ein Bergdamra" [...] dieses Gesicht zeugt dafür, daß die Bergdamra so recht zu den Verlorenen gehören, die der Herr Jesus zu suchen und selig zu machen gekommen ist, zu den Armen, denen das Evangelium gepredigt werden soll."7 Während also um dieses Zeit, die Damaras sehr positiv dargestellt werden, verändert sich dies innerhalb der nächsten Jahre. Das läßt sich an der veränderten Einschätzung von Franz Hoesemab genauso nachvollziehen. Am Ende des 19. Jahrhunderts hatten die folgenden Gemeinde größer Damara-Gemeinden: Okombahe, Otjimbingwe, Tsumamas, Gaub. Um 1913 sind etwa 10-13 Damara-Evangelisten im Dienst der RMS. Die besondere Situation der Damara als neues Missionsziel, parallel mit der politischen Aufwertung der Damara durch Leutwein, hat in den Augen der RMS Missionare bald negative Folgen. Sehr eindrücklich an dem "Fall" Franz Hoesemab nachzuvollziehen. Olpp (jun.) als Präses schreibt z.B. 1913: "[...] Ein Bergdamab [sic] kann es nun einmal nicht vertragen, gehoben zu werden, und nun gar auf ein solche Spitze [sic] wie Franz! Ich habe bis zum heutigen Tag noch keinen Bergdamab in etwas gehobener Stellung gesehen (Vorarbeiter, Polizist, Aeltester), der demütig geblieben wäre. Die freiheitliche Stellung, die Leutwein in diesem Volke s.Zt. gegenüber ihren alten Bedrückern, den Herero, gab, ist ihnen nicht bekommen." Olpp beklagt außerdem den "Geist der Unbotmässigkeit und Zuchtlosigkeit unter den Bergdaman" der an vielen Orten wahrzunehmen sei und den es in seinen Jahren in Otjimbingwe [1895-1905] nicht geben habe. (AVEM RMG 2.693b:163. Brief von Präses Olpp an RMS Direktor. Karibib, 07.05.1913.) Engels Analyse: "ungebrochene Paternalismus", "jede politische Selbständigkeitsregung ... als kirchlich illegitim aburteilt", "ohne Wissen der Missionare Entscheidungen treffen",8 "Empfindlichkeit gegen Unbotmäßigkeit, die die Autorität der Missionare in Frage stellt", "Emfpindlichkeit gegen Unbotmäßigkeit, als Ausdruck politisch gefärbter Forderung"9 Engel widmet (in "Kolonialismus und Nationalismus ..." 1976:88-102) Franz Hoesemab 14 Seiten und nennt die Ereignisse um Franz "Der die Missionare im Hereroland vor dem Weltkrieg am heftigsten bewegenden und ihre politische Grundhaltung am eindeutigsten bloßlegende Fall ..."10. Nach Engel war das Vergehen gegen das 6. Gebot [Ehebruch] der häufigste Grund für die Entlassung von Gehilfen. Während diese Konflikte zwischen Gehilfen und Missionaren meist eine innere Angelegenheit der Mission blieb, so wurde der Konflikt öffentlich, wenn sich ein Gehilfe eine politisch einflussreiche Position ausbauen konnte, die "... nach der Ansicht der Mission nicht nur für die RMG, sondern auch für die Kolonie langfristig zu einer Gefahr werden konnte." Obwohl der Fall Franz Hosemab innnerhalb der RMS Missionare so eine wichtige Rolle gespielt hat, ist er in den BRMG nur zweimal in "10 Zeilen" erwähnt worden: 1913:43 [nicht in HMM Beständen] und 1933:135 im Nachruf zu Wandres. Nach Engel soll Franz Hoesemab von Freerk Meyer im Jahr 1892 getauft worden sein. Freerk war in dieser Zeit Missionar in Otjimbingwe. Wenn Franz als Jugendlicher getauft worden ist [meine Annahme, weil es in dieser Zeit noch kaum Bergdamara Familien im Bereich der RMG gab, die ihre Kleinkinder taufen ließen], dann kommt ein Geburtsdatum von ca. 1880 etwa hin. Das Augustineum ist von 1884- 1887 geschlossen, dann wird es bis 1890 von Brincker in Otjimbingwe geführt, bevor es dann nach Okahandja verlegt wurde. Hoesemab erscheint in keinen der Listen im Augustineum in dieser Zeit. Das würde heißen, dass Hoesemab nicht im Augustineum ausgebildet wurde, obwohl er nach Engel "... als intelligenter, fähiger Damara bekannt war."11 Von Olpp erfahren wir, dass Hoesemab "[...] in früheren Jahren Bambuse12 bei einem höheren Beamten"13 und wurde dann später "Schulgehülfe" in der RMS. In einem Brief Becker's an die Deputation vom März 1914 wird zum ersten Mal der Name des Kolonialbeamten genannt, bei dem Hoesemab als "Bambuse" tätig war. Es handelt sich um den Finanzdirektor Junker.14 Als die Angelegenheit zwischen Hoesemab auf der einen Seite und der Mission und der Kolonialverwaltung bereits soweit eskaliert war, dass feststand, dass Hoesemab als Dorfältester entlassen und deportiert werden würde, wendet sich Hoesemab an Junker. Dieser muss scheinbar veranlasst haben, dass Hoesemab sich an Becker wendet und um Entschuldigung bittet. (Becker: "Eine aufrichtige Umkehr war es nicht. Es trieb ihn nur die Angst, bestraft zu werden.") Junker muss zusätzlich zu Hoesemab, Becker "dringend" darum gebeten haben, bei dem Gouverneur für Hoesemab einzutreten. ("In einer Audienz beim Gouverneur beschränkte ich mich lediglich auf die Mitteilung, dass Franz zu mir gekommen sei und Frieden gesucht habe.")15 Hoesemab muss im Haushalt von Junker seine besonderen Sprachkenntnisse und sein umfassendes Wissen erworben hatte. In Otjimbingwe wurde, außer im Augustineum, auch an der RMS Missionsschule Deutsch unterrichtet, laut Viehe.16 Bereits 1904 wird Franz Hoesemab mit der Ethiopian Movement Verbindung bekommen haben, als er in Windhoek den "Propheten" Stuurman trifft. Wir wissen nichts über den Austausch zwischen den Beiden, aber die Bekanntschaft scheint so eng gewesen zu sein, dass Hoesemab den Propheten zu Missionar Wandres begleitet. Wandres gibt seinen Austausch wieder: Wandres (stationed in Windhoek at that time) wrote in BRMG 1905:19+20: "Dieser Tage erzählte mir der Aelteste Daniel Vries folgendes: Daniel Mottel, der Sohn eines Rehobother Aeltesten habe in Erfahrung gebracht, daß ein Kaphottentott von Port Elizabeth dem Hendrik auf Grund göttlicher Offenbarung gesagt habe: "Jetzt ist die Zeit, die Freiheit zu erringen, Gott wird dir Sieg geben, und Du wirst König von diesem Lande werdern."" [...] Im März 1904 kam einer Morgens der eben genannte Aelteste Daniel Vries mit anderen Männern, Treibern der Truppe, zu mir und sagte, sie hätten heute Nacht einen merkwürdigen Mann gefangen. [...] Der Verhaftete, ein Kaphottentott, habe angegeben, von Port Elizabeth zu kommen und auf dem Wege nach dem Norden zu sein, um "Gottes Wort zu verkündigen". Auf die Frage, ob er denn nicht wisse, daß Krieg sei, haber er mit Nein geantwortet. Auf weiteres Befragen habe er erklärt, ein Prophet zu sein. Man fand in seinen Taschen trotz seines angeblichen Prophetentums Zauberei-Gegenstände. Der "Prophet" wurde nun der Polizei übergeben und war einige Monate Strafarbeiter. Schließlich entließ man ihn als harmlos. Unser Schulmeister Franz [Hoesemab] brachte eines Tages diesen merkwürdigen Mann zu mir. Da erzählte er mir seine "Berufung": "Ich war Pferdeknecht in Kimberley. Als ich eines Tages den Stall reinigte, erschien mir ein Mann in einer Feuerflamme, umgeben von schwarzen Gestalten. Ich erschrak. Da aber sprach der Mann in der Feuerflamme zu mir; "Gehe hin nach Westen und verkündige diesem Volk (dabei deutete er auf die ihn umgebenden schwarzen Gestalten) Gottes Wort". Als ich dem Propheten bedeutete, daß er ja gar nicht nach Westen, sondern nach Norden gegangen sei, schwieg er. Ich fragte ihn weiter, woher er sei. Er gehöre zu einer Presbyterianischen Kirche bei Port Elizabeth, die einen farbigen Missionar habe; er sei ein Verwandter des Witbooistammes. Als ich ihm sagte: "Dein Platz, um für den Herrn zu wirken, ist in Deiner Heimat; dorthin gehe; denn das Volk unter dem Du jetzt bist, spricht Deine Sprache nicht; Du kannst weder Nama noch Otjiherero", da meinte er, Gott werde ihm die Gabe der Sprache geben. Er habe aber beschlossen, nach Hause zu gehen, zunächst aber zu Hendrik Witbooi. Dorthin ist er denn auch gezogen. Nach allem, was mir der Mann erzählte, und nach dem Eindruck, den ich von ihm gewonnen habe, möchte ich annehmen, daß er den schlummernden Schwarmgeist in Hendrik geweckt und ihn zu dem geradezu wahnsinnigen Schritt mit veranlaßt hat. Ich habe die Sache Herrn Gouverneur Leutwein gemeldet. Ob es aber je möglich sein wird, Licht in die Sache zu bringen?" Die Begegnung zwischen dem Propheten und einem RMS Missionar bleibt einmalig, denn nur über Hoesemab erfährt der RMS Missionar von dem Aufenthalt von Stuurman in Windhoek und meldet dies den kolonialen Behörden. Anders als die Witoois, folgt Hoesemab und seine Anhänger nicht dem Aufruf zum Widerstand. 1905 erfahren wir schon vom "Gehilfen" Franz in Windhoek, als Spiecker in Windhoek zu Besuch ist und schreibt: "Von der Kirche aus gingen wir zum Kraal der Eingeborenen [...] [diese Klammer im Originaltext von Siefkes] und besuchten vor allem den eingeborenen Gehilfen Franz, der in einem großen schönen Pontok wohnt, in dem es ganz gemütlich war. Sogar ein Harmonium befand sich in demselbern. [...] [diese Klammer im Originaltext von Siefkes] Er und sehr viele andere müssen ihre Wohnung abbrechen und anderswo aufrichten, weil dieser Platz ander Verwendung findet. Nach Rechten der Eingeborenen fragt man nicht, sie haben den Weißen zu dienen und müssen ihnen weichen, wenn sie ihnen im Wege sind."17 Im Visitationsbericht schreibt Spiecker über Franz Hoesemab: "An diesem Mann, wie an so vielen anderen, habe ich gesehen, was durch Gottes Wort aus so tiefstehenden Eingeborenen, wie die Bergdamra von Haus aus sind, werden kann. [...] [Diese Klammer im Originaltext von Siefkes] Auch in mancher anderen Hinsicht ist sein Leben und Wandel vorbildlich. [...] [Diese Klammer im Originaltext von Siefkes] Ein sehr gehobenes Selbstbewusstsein, ein gewisser Trotz und wohl auch Hochmut fiel mir dann und je auf, hat mir aber die Freude an diesem trefflichen Mann nicht verdorben."18 Franz Hoesemab hatte es mit folgenden Missionaren zu tun: 1.) "der alte Missionar"19 Wandres (1911 ist er Wandres 53 Jahre alt!), dessen Anweisungen Hoesemab noch "willig" nachkam (Carl Friedrich ist nach seinem ersten Heimaturlaub von 1900 bis 1911 in Windhoek, dann geht er von 1911-13 nach Keetmanshoop von dort in Heimaturlaub, wird vom Krieg überrascht und reist erst wieder 1920 aus um bis 1928 noch in Lüderitzbucht als RMS Missionar zu arbeiten). Wie vertrauensvoll die Zusammenarbeit zwischen Wandres und Hoesemab gewesen sein muss, wird daran deutlich, dass Hoesemab den Propheten "Stuurman" 1904 zu Wandres brachte und dieser ein Gespräch mit ihm führte. 2.) Präses Olpp (Kommt als junger Missionar 1895 nach Namibia und geht nach Otjimbingwe. 1895 - 1905 in Otjimbingwe, unterstützt Meyer in der Bergdamara-Gemeinde, wird möglicherweise Franz Hoesemab schon von hierher gekannt haben. Nach dem Heimaturlaub 1908-10 von 1910 - 1919 in Karibib, in dieser Zeit ist er Präses der RMS Missionare.) 3.) Missionar Becker (Gustav Becker kommt nach seiner Ausbildung im Missionshaus Barmen, 1910 nach Namibia, nach einem kurzen Vertretungs-Aufenthalt in Keetmanshoop und Warmbad (bis Ende März 1911. Die Zeit in Keetmanshoop ist so kurz, dass er keine Berichte schreibt und auch nichts von seiner Zusammenarbeit mit afrikanischen Mitarbeitern zu erfahren ist.) wird er 1911 als 34-jähriger (also etwa so alt wie Hoesemab) in die Missionsgemeinde Windhoek geschickt. Er heiratet die Tochter des Nama-Missionars Fenchel und die Nama-Gemeinde Keetmanshoop als auch die Deutsche Evangelische Gemeinde Keetmanshoop versucht Becker nach dem Tod von Fenchel 1910 nach Keetmanshoop zu bekommen - ohne Erfolg. Becker bleibt in Windhoek bis 1923 bleibt. Die 13 Arbeitsjahren in der Mission in Südwest-Afrika sind im Vergleich zu den "alten RMS Missionaren" keine lange Zeit. Nach 1923 geht er nach Deutschland zurück und wird dort Pfarrer in einer deutschen Gemeinde.) 4.) Lehrer/Missionar Nowack (Der Lehrer Kurt Nowack kommt 1906 nach Namibia, weil die RMS durch eine Reform ihrer Missionsschulen den Anforderungen der Kolonialverwaltung und Siedler gerecht werden will. Dazu soll er in Windhoek eine "Musterschule" als Mittelschule mit handwerklichen Schwerpunkt errichten und von Windhoek aus die Veränderungen in den RMS Missionsschulen des ganzen Landes bewirkt werden. Bevor Nowack sich aber seiner eigentlichen Aufgabe widmen kann, muss er von 1907 bis 1913 das "Erziehungsheimen für nicht-weiße Kinder" in Okahandja leiten. Hier werden Kinder aus Verbindungen zwischen afrikanischen Frauen und deutschen Siedlern/Soldaten aufgenommen, weil die RMS sich verspricht, die Kinder später zu fähigen Lehrern und Predigern ausbilden zu können. Als nach kurzer Zeit bereits deutliche ist, dass dieses Ziel nicht erreicht werden kann, wird das Heim aus diakonischen Gründen weitergeführt. Die letzten Jahre sind nur noch wenige Kinder in der Anstalt, bevor sie 1913 endgültig geschlossen wird und sich Nowack nun nach 7 Jahren seiner eigentlichen Aufgabe widmen kann. Bevor er jedoch in Windhoek seine ursprüngliche Arbeit beginnt, wird er "[...] auf dringenden Wunsch der Windhuker Brüder"20 am 11.05.1913 in Windhoek ordiniert. Er beginnt mit viel Schwung seine Aufgabe, obwohl er bald an die strukturellen Einschränkungen der Missionsschule vor Ort und die engen finanziellen Grenzen der RMS stößt. Die RMS Schule, wie sie beabsichtigt war, wird niemals verwirklicht. Nowack orientiert sich während seiner Zeit in Windhoek an der deutschen Siedlergemeinde und der vorhandenen deutschen Schule und heiratet in zweiter Ehe die Tochter eines deutschen Siedlers. 1920 verläßt er die RMS und Namibia und wird kurz darauf Pfarrer in den USA.) 5.) Missionar Laaf (Emil Laaf ist von 1905 bis 1914 RMS Missionar in Lüderitzbucht) Hereromissionarskonferenz 1913 Engel bezeichnet Franz Hoesemab als "Gehilfe", Oermann schreibt von "Evangelist" und Siefkes nennt ihn "Schulgehilfe" (und nimmt damit wahrscheinlich den Begriff auf, der von Johannes Spiecker in seinem Tagebuch gebraucht wurde). Dieser Begriff beschreibt die Tätigkeit innerhalb der RMS Struktur vor Ort am besten Laut Engel wird er "von der Mission" als Schulmeister auf der Damara-Werft und (gleichzeitig?) von der Regierung als "Werftvorsteher" angestellt. 1912 gibt es in Windhoek, Keetmanshoop, Swakopmund und Lüderitzbucht "Native Commissioners". NC stellt Werftälteste/Werftvorsteher an, nach Prein entscheidet sich dabei die koloniale Verwaltung besonders für anerkannte Schwarze, die von der RMS ausgebildet wurden und Deutsch verstehen und sprechen. "They [Werftälteste] walked a fine line between popular resistance and colonial punishment." (Prein 1994:115). 1912 gibt die koloniale Administration 8200 Mark für Gehälter an "Chiefs" und "headmen" aus. (Prein 1994:116 zitiert Deutsche Südwestafrikanische Zeitung 28.01.1913). Die Aufgaben der "Werftvorsteher": Passregister führen, Arbeitsverträge kontrollieren, Arbeitskräfte für weiße Haushalte (Wäscherinnen und Bambusen) vermitteln, Sanitären Anlagen auf der Werft überprüfen. Mit Zustimmung der kolonialen Administration treffen sie auch Entscheidungen in Streitigkeiten, die nicht das öffentliche Interesse berühren.21 Händler konnten sich an "Werftvorsteher" wenden, wenn es darum ging, von Werftbewohnern ausstehende Schulden einzutreiben. Das (eigentlich illegale) Bierbrauen zeigte den engen Spielraum, den die "Werftvorsteher" zum agieren hatten: einerseits konnten sie mit der Unterstützung der Missionare rechnen, wenn sie das Bierbrauen anzeigten, aber sie konnten deswegen noch nicht mit der Intervention der kolonialen Administration rechnen, die in dieser Angelegenheit eher ein Auge zudrückte. Franz Hoesemab wird von den Damara geachtet und hat auch deswegen bei ihnen einen sehr großen Einfluß. Außerdem besitzt er unter Weißen viele Kontakte auch weil er durch seine Lebensführung und sein Auftreten - verbunden mit seinem guten Deutsch - sofort Eindruck hinterlässt (siehe Carla Brockmann). In seiner Rolle als Werftvorsteher kann Franz Hoesemab den Weißen Angestellte vermitteln, an denen zu diesem Zeitpunkt ein großer Bedarf besteht. Er kommt deswegen in eine Rolle, von der Weiße in ihrem Bedarf nach schwarzen (Haus)angestellten angewiesen sind, sie schreiben ihn teilweise als "Kapität Franz, Hochwohlgeboren" und mit "Sie" an.22 Ablauf des Konflikts: (insgesamt von 1911-13) 1911/12 Ankunft Becker/Nowack [hier scheint es einen Widerspruch in den Daten zu geben, denn in dem Brief von Olpp vom 07.05.1913 an den Direktor, kündigt Olpp an, dass er nun (zu diesem Zeitpunkt war Franz Hoesemab bereits entlassen) sofort Nowack nach Windhoek versetzen müsse, um den Lehrern in Klein-Windhoek und auf der Damara-Werft in Windhoek einen Leiter, und Becker eine Stütze zu geben] 29.04.1913 Entlassung durch RMS nach Zylinderhut-Episode bei Trauung. Oermann nennt Streitwolf im Zusammenhang mit dem geheimen Gespräch zwischen kolonialer Verwaltung (Seitz) und RMS (Olpp). "The mission had a certain political weight, especially in questions of native policy. The RMS readily used this influence, while claiming political neutrality in the very moment it used it."23 Seitz entscheidet nach einer geheimen Sitzung mit drei Beamten, im October (?) 1913, dass Hoesemab für zwei Jahre nach Lüderitzbucht verbannt wird. (Eine Deportation nach Lüderitzbucht war unter der deutschen Kolonialverwaltung nichts außergewöhnliches. Bereits 1910 waren "Kameruner Aufständige" nach Lüderitzbucht deportiert worden.24) Oermann beschreibt die paradoxe Situation, in der sich ein "pro-African" Missionar wie Eich befindet: Eich findet einerseits die ganze Angelegenheit mit Franz Hoesemab "traurig", er meint aber, dass die Regierung den Kerl hart behandeln soll, bevor er großen Schaden anrichten kann. "How could any white settler take government resolutions seriously [z.B. die Landesrat Entscheidung zur Misshandlung von schwarzen Arbeitern], if he observed that the government itself "tackles" Hoesemab "hard" and that this was not only welcomed, but proposed by an RMS missionary?"25 In seiner "final evalutation" betont Oermann aber, "[...] that serious political affairs with RMS involvement like the case of Hugo Baumann or Franz Hoesemab did not occur on a daily basis, extensive research of judicial files was necessary in order to detect them. Therefor, to doubt the ethical integrity and theological convictions of the RMS missionaries on the basis of the experiences of Franz Hoesemab and Hugo Baumann would seem to be exaggerating the situation. At the same time, it is fair to say that the RMS could be ruthless when its own interests were concerned. Oermann irrt also, wenn er Franz Hoesemab die intelligente Unabhängigkeit und praktischen Fähigkeiten als Ergebnis seines Besuchs einer Missionschule zuschreibt. "The schollmaster Franz Hoesemab was a product of mission education."26 Oder "The irony of the case is that Hoesemab was complimented by the RMS for something which eventually led the missionaries to cause his downfall: the intellectual independence and practical skills which he had acquired in a mission school himself."27 Der Konflikt mit Becker eskaliert, als es um das Tragen des Zylinderhutes geht. Prein beschreibt, wie die Zylinderhut episode bei den Hochzeiten in der Damara-Gemeinde in Windhoek 1913 zum politischen Protest wird. "Africans increasingly integrated European elements such as songs or uniforms intor their ceremonies. Contrary to the opinion of many European observers, however, they frequerntly employed European items as satirical weapons that were directed more against black authorities than whites." (Hinweis auf Werner: "Playing Soldiers") MÜSSEN WIR DAS AUF EVANGELISTEN ANWENDEN?? (Prein 1994:113). Aber entscheidend Missionar Beckers Bemerkung zu der umstrittenen Hochzeit in Windhoek, auf der fast alle mit Zylinder gekommen waren: "All the young people came with top hats, while usually only two or three or only the bridegroom came with top hats. This was open resistance." (Prein 1994:114 zitiert AVEM RMG 2533 Becker, Windhoek, 23.09.1913). Preins Interpretation ist nun entscheidend: "[...] the young men of the Damara werft probably wore top hats not so much to upset Becker as to send a message to their elders. For the young men, top hats might have been a valued means of expressing social achievement and prestige. In that sense, top hats could have signified upward mobility and economic independence in defience of elderly authority.. Possibly, the youths also wore top hats as a satirical marker to make a mockery of the elders' dependence on European institutions."28 Damit wiederspricht Prein der Einschätzung von Engel, der in der Zylinder Affäre ein Symbol der Damara-Unabhängigkeit sehen will. Prein argumentiert, dass Engel damit dem Missionar Recht gibt, der der Aktion die gleiche Bedeutung zukommen läßt. 29 Becker stellt die Ältesten (und Schulgehilfe Hoesemab) zur Rede, weil er davon ausgeht, dass sie die Aktion initiiert haben. Franz Hoesemab ist geschickt genug, sich in dieser Situation (nach Prein zwischen den Jugendlichen in der Gemeinde und Missionar Becker) die Erlaubnis des NC Bohr einzuholen, der Hoesemab erklärt, dass die Damara niemand daran hindern kann, Zylinder zu tragen. Becker steht als Gedemütigter in der ganzen Episode da. Nach Prein veranlasst Becker nun, dass Hoesemab als "teacher and preacher" aus der Damara-Gemeinde entlassen wird. Nach Prein hatte Hoesemab nicht in erster Linie den Konflikt mit der Mission im Auge, sondern war demnach mehr mit dem Konflikt zwischen jungen und alten in der Gemeinde beschäftigt. "When balancing conflicting African and European demands, Franz strove for a broad clientel among Africans, while cautiosly tapping teh main sources of colnonial support. With this political style, Franz differed from those headmen who relied exclusively on the backing of colonial institutions. He was also more likely to collide with the colonisers."30 Als der Konflikt sich weiter eskaliert, weil der "headman" und "missionary aid" Zedekia [Gonteb, Prein nennt nicht den Namen] das Vorhandensein von Bierfässern in Klein-Windhoek an Becker meldet, rufen die Betroffenen Franz Hoesemab zur Hilfe. Er zitiert Zedekia Gonteb zu sich und macht ihm klar, dass er [Hoesemab] ihm vorgesetzt sei, weil er nicht nur als "Werftvorsteher" eingesetzt wurde, sonder auch von den Anwohnern gewählt wurde. Gonteb wendet sich an Becker um Hilfe. Hoesemab ist sich aber seiner Position sicher, nicht nur weil er breite Unterstützung in der Bevölkerung hat, sonder auch weil er mit der Unterstützung von NC Bohr31 rechnen kann. Bohr ist deswegen nicht bereit Hoesemab in seiner Macht einzuschränken. Bohr argumentiert, dass "[...]the mission's problems with Franz Hoesemab were purely a church matter. Franz's politics, however, were inseparable from his religious activities [...]"32 Hoesemab geht noch einen Schritt weiter "[...]founding his own independent church and school" [??] Trotzdem sieht Bohr keinen Grund zu intervenieren, weil er den kolonialen Apparat nicht in Frage gestellt sieht. Prein: "Becker's central dilemma when trying to gain Bohr's support against Franz von Windhoek stemmed from the fact that Franz never was what Becker ultimately wanted him to be: an anti-colonial rebel. [...] Nevertheless, after months of indifference, the administration finally adopted the view that Franz was an anti-colonial rebel. The mission had found support from influential settlers when lobbying the administration for a triel against Franz. Unlike Borh, the settlers did not have to be convinced of Franz's political danger. [...] In order to understand Franz's boycott as resistance one has to abandon the tendency to evaluate every act of the colonised soloely in realtion to an abstract colonial syste. [...] Although Franz did not plan to overthrow white control, this does not mean that his boycott was merely inward-looking and insignificant for colonisers."33 Engel beschreibt die Sonderstellung der Damara, "die sich nicht am Krieg gegen die Deutschen beteiligt hatten" und von Lindequist Versprechungen bekamen, die dieser anschließend nicht einhielt. "Deshalb" kommt es zu Konflikten, auch mit Franz Hoesemab. Engel beschreibt diesen Konflikt auf dem Hintergrund ihrer sozialen Bedingungen und der Erwartungen der Damara, die sie nicht in Übereinstimmung bringen können. Als Beispiel nennt Engel den Konflikt in Okombahe, wo der neue Missionar Brockmann abgelehnt wurde. [Falls ich mich nicht irre, hat aber dieser Okombahe noch einen anderen Hintergrund, weil nämlich der Vorgänger von Brockmann, (Hugo Baumann) auf Grund seiner Großzügigkeit und seiner Nähe zu den Gemeindemitgliedern und möglicherweise seiner afrikanischen Abstammung von der RMG aus Okombahe entfernt wurde). Engel verweist außerdem auf die "Unruhen unter den Damara" im Jahre1932, als bei der Wahl des Damara-Oberkapitäns am 24.06.1933 Franz Hoesemab seinem Mitkandidaten Alfeus unterlag.34 "Daß der Drang der Damara nach nationaler Unabhängigkeit den kirchlichen Bereich weiterhin berührte, machte der Wunsch eines großen Teils des Volkes nach einem "schwarzen Pastor" deutlich."35die Erst wird Franz Hosemab verdächtigt, Gemeindebeiträge unterschlagen zu haben, dann stellt sich heraus, dass er die Autorität des Missionars untergräbt zu Gunsten seiner eigenen Autorität und dass dadurch die Einnahmen gesunken sind.36 Im August 1915, wird Franz Hosemab erneut, diesmal von der SA Militärverwaltung, als Werftvorsteher für Windhoek eingesetzt.37 1919 wird Franz Hosemab zum zweiten Mal verbannt, diesmal nach Okatimba. Engel zitiert den zusammenfassenden Bericht von Becker für die Jahre 1915-19, geschrieben am 12.02.1920.38 Nachdem Franz Hosemab bereits 1918 wieder in den Gottesdienst gekommen war, finden anschließend wieder kleine Gespräche zwischen den Beiden statt. Pönnighaus berichtet 1930 über den Willen zur Umkehr. Im Oktober 1932 erklärt er in einer Sitzung mit Ältesten, dass er Buße üben will, wegen des von ihm praktizierten ehebrecherischen Lebens. Pönnighaus weiß sogar zu berichten, dass er aus der RMS ausgetreten sei. Franz Hosemab will als sichtbares Zeichen sämtliche ausstehende Gemeindebeiträge bezahlen. 1932 hat er dieses Versprechen in die Tat umgesetzt und er erklärt in einem Gottesdienst mit 800 Menschen, dass er "jahrelang gegen Gott und die Gemeinde gesündigt habe" [zitiert nach Engel].39 In der Chronik der Gemeinde Windhoek ist auf S. 133 die Eintragung für das Jahr 1933. "Große Bewegung geht durch die Bergdaman durch eine Wahlveranstaltung seitens des Eingeborenen-Kommissariats. Die Rivalität zwischen Franz //Hoesemab [sic] und Alfäus [sic] !Owoseb soll beigelegt werden, indem Alfäus Einfluß auf die Reservatsbewohner beschränkt und dem Franz Onekanung (??) als Stammesoberhaupt in Windhuk Werftbereich gesichert werden soll. Die Wahl hat trotz Beeinflussung nicht das beabsichtigte Ergebnis. Der angestammte Alfäus schlägt den Emporkömmling Franz in der Wahl aus dem Felde. Dagegen hat ... [nicht weiter fotografiert]"40 Typische Mechanismen: Der Evangelist kommt mit "seinem alten Missionar" auf Grund der engen persönlichen Verbindung noch einigermaßen zu Recht und wird mit einem neuen, meist jungen Missionar möglicherweise auch noch vor strukturelle Veränderungen gestellt, an dessen Entstehung der Evangelist in keiner Weise beteiligt ist. Der junge Missionar setzt seine Vorstellungen autoritär durch und lässt dem Evangelisten keine Möglichkeit, außer mit radikalem Protest evtl. noch das Beste für sich heraus zu holen. Am Ende behält immer der Missionar auf Grund seiner stärkeren Position - mit Kollegen, Präses, Missionsleitung in Barmen - Recht. Zur Not kann der Missionar immer noch Ereignisse und Beispiele heranführen, bei denen sich der Evangelist "versündigt" hat und damit den Evangelisten gänzlich disqualifizieren. Materialien zu Hoesemab: Brief von Olpp (an Deputation?) vom 11.04.1913 AELCRN C/s1,2 Clara Brockmann. Briefe eines deutschen Mädchens aus Südwest. Ernst Siegfried Mittler und Sohn. Berlin, 1912. Seite 183-191. "Meine Begegnung mit dem Kapitän der Klippkaffern. Es was ein eigenartiger Sonntagnachmittag, den ich heute erlebte. Seine Eindrücke werden mich noch lange beschäftigen. Die Sonne stand schon tief über den blauen Wellen am Horizont, die wie dunkle Meereswogen aussehen und sich doch nur als endlose Höhenzüge durch das Land dehnen, als ich über das trockne, klippige Land hinaus zur Bergdamerawerft [sic] ging. Ernst und still stand das Aasgebirge vor mir, ein duftiger, violetter Schleier ging in seinen Schluchten. Und als die weißen und roten Häuser Windhuks, die, aus der Ferne betrachtet, wie Häuschen einer Pappschachtel aus einem dichten Wald von etwas staubigem Grün hervorlugen, hinter mir verschwunden waren, sah ich eine andere Stadt vor mir auftauchen, eine Stadt, die auch Hunderte von Familien beherbergt, nicht in massiven Häusern, sondern in kegelförmigen Hütten aus Lehm, Blech, Kuhmist, Holz und Fellen. ... Hier lebt das Volk der Klippkaffern, der ureingesessenen und ältesten Nation des Landes unter ihrem intelligenten Werfältesten Franz, der ihnen mit ganz hervorragendem Bildungstrieb vorangeht, während die meisten unter ihnen doch nur halbe Paviane bleiben. Ein Geruch von verkohltem Holz und Tabaksqualm schlug mir entgegen. Die Kaffern hockten, Sonntagsruhe haltend, im Schatten ihrer Pontoks. Eine Gruppe von halbbekleideten Weibern verstummten in ihrem Geschwätz, als sie mich kommen sah; ich frage sie nach dem Kapitän, doch sie verstanden mich nicht. Ein hinzutretender Kaffer begriff, was ich wollte, und führte mich zu Franzens Pontok. Ich fand den Gesuchten nicht vor, und seine Frau, ein wohlgestaltetes junges Weib, erzählte mir, daß er sick (krank) und fortgegangen sei, aber sie wolle ihn suchen. Als ich die Schwelle der halbmannshohen Tür überschritten hatte, glaubte ich mich im Zimmer einer Farmerwohnung zu befinden. Schon mehrere Male bin ich in Pontoks hineingekrochen und habe in diesen halbdunklen Räumen nur eine Anhäufung von verkohlten Holzästen, Fellen, zuweilen auch etwas Kochgeschirr gefunden. Hier aber - ich weiß, es kling wie ein Märchen - fand ich ein - Harmonium, einen Tisch, mehrere Stühle, eine Kommode, in einer Ecke eine Art Küche, in der anderen eine als Schlafstätte abgeteilten Raum. Mir war erzählt worden, daß Franz vier Sprachen beherrsche und auch musikalisch sein; dennoch muß ich gestehen, daß dieses Milieu selbst die kühnsten Erwartungen, die ich an seine kulturelle Entwicklung stellte, übertraf. Auf dem Tisch lag im geöffneten Kasten eine Violine, Noten und Bücher waren daneben aufgestapelt. Ich ergriff ein Buch und schlug das Titelblatt auf. Es waren Grillparzers Werke: Gedichte, Sappho, die Ahnfrau ... Wenn ich das erzähle, erhalte ich überall ein schallendes Gelächter zur Antwort. Ich nehme das niemand übel. Ich würde auch nicht glauben. Man kann nur empfehlen, es mit eigenen Augen anzusehen. Ich fand Franz vor einem benachbarten Pontok sitzen. Er ist der Werftälteste oder Aufseher, läßt sich aber gern Kapitän (in der Kaffernsprache: Gao oab, d. i. Herrschmann) nennen in Erinnerung an einstige Zeiten der Freiheit. Franz ist ein noch junger Kaffer, dem das Vorhandensein geistigen Lebens auf dem Gesicht geschrieben steht. ER trug saubere, europäische Kleidung und hatte sich dazu, da er an Kopfschmerzen litt, ein Handtuch a la Nonne um den Kopf gelegt, was sehr drollig aussah. Er fragte mich nach meinem Begehr. "Ich möchte ein Mädchen haben, das meine Arbeit besorgt. Ich hatte bis dahin eine Herero, eine Kriegsgefangene, aber sie war faul und frech, da habe ich gesagt, ich wollte sie nicht wieder sehen." "Wie heißen Sie denn und wo wohnen Sie?" fragte er in tadellosem Deutsch. Es war das erste Mal, daß ich das formelle "Sie" aus dem Munde eines Eingeborenen vernahm. Ich gab ihm Auskunft. "Und wer sind Sie? Was tun Sie in diesem Lande?" "Ja, das kann ich Dir nicht so einfach sagen. Ich bin hergekommen, um über dieses Land zu schreiben." "In deutschen Büchern und Zeitungen?" "Ja." "Sind Sie vom Auswärtigem Amt (!) geschickt worden, oder aus eigenem Willen gegangen?" "Ich bin nicht vom Auswärtigen Amt geschickt worden." "So." - Er versank in tiefes Nachsinnen, während ich bei diesem ergötzlichen Verhör bemerkte, daß er den Faden verloren und längst nicht mehr an den Bambusen dachte, um dessentwillen ich gekommen. "Es wird eine Zeit kommen, da wird man auch in deutschen Zeitungen über das Volk der Berdamara [sic] schreiben ..." Und dann habe ich, ohne viel zu fragen, alles erfahren, was er in seinem Herzen bewegte, alle seine Sorge und Not, seine Hoffnungen und Träume. "Sie müssen über uns schreiben, ja? Das deutsche Volk muß es wissen. Es ist uns unrecht geschehen -" "Aber was wollt ihr denn? Warum seid ihr nicht zufrieden? Habt ihr nicht eure Arbeit und eure Kost?" "Wir wollen unser Vieh wieder haben. Sie werden es vielleicht nicht verstehen, was dieser Ausfall für uns bedeutet, und daß unser Volk dadurch zugrunde geht. Aber wir können nicht ohne Milch und Fleisch bestehen. Wir sind im Aussterben begriffen. Sehen Sie unsere kleinen Kinder an ... Ohne Milch können wir nicht leben. Seit Jahrhunderten bildet sie unser Hauptnahrungsmittel. Es gibt eine Verfügung, darinnen steht geschrieben, daß nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Gouverneurs Großvieh gehalten werden darf. nur die Rehobother Bastards machen hier eine Ausnahme, sie besitzen wie ehedem ihre großen Viehherden. Wir haben alles im Aufstand verloren. Und doch sind wir treu geblieben; die Bastard und wir, wir haben zu Deutschland gehalten. Warum werden wir nicht jenen gelichgestellt ...? Wir sind heute ein Volk von Knechten und Arbeitern ..." "Wie kannst du so reden? Sieh die Hereros an, die früher so stolze und reichen Herdenbesitzer, arbeiten sie nicht? Und arbeiten wir Weiße nicht etwa auch? Nicht ich und alle welche ich kenne? ..." So redete ich, während ich daran dachte, welche guten Dienste uns die Klippkaffern in der Tat im Orlog [sic] geleistet haben. Am 12. Jan. 1904 war der Aufstand, der lange verabredete und sorgfältig vorbereitete, an allen Plätzen aufgelodert; am nächsten Tage wurde ganz Windhuk mobil gemacht. Alle irgendwie wehrfähigen Männer der Klippkaffernwerft wurden eingestellt, selbst 12jährige Knaben holte man aus der Missionsschule in Windhuk. Unterdessen trieben die Hereros ihr Vieh ab, besonders in [sic] Khomashochland, wo der Hauptbestand war, und die Klippkaffern hatten nicht mehr die Zeit, ihr Vieh zu holen und in Sicherheit zu bringen. Sie mußten unsere zerstörten Bahn- und Telegraphenlinien wiederherstellen. Ihr Hab und Gut haben sie verloren. Es ist ein Schaden von 40 000 Mark, der sich auf etwa 110 Familien verteilt. "Es hat sich nach dem Beschluß des Reichstags eine Hilfeleistungskommission gebildet," begann Franz wieder, "die die Weißen für ihre im Aufstand erlittenen Verluste entschädigt. Sie alle können sich wieder Häuser bauen und Vieh kaufen. Wir aber sind Bettler geworden ... Und nun sehen Sie die an, die Sie Ihre Mörder und Orlogsleute nennen. Sie haben reichlich Kost und gutes Leben. Es ist vorgekommen, daß meine Leute sich ein Stück Brot bei ihnen betteln mußten. Wieviel arme und gebrechliche Leute habe ich auf der Werft und niemand erbarmt sich ihrer! Kaum einen Becher Reis oder Mehl haben sie für des Lebens Notdurft, denn sie können nicht nach Windhuk zur Arbeit, weil sie ihre Pontoks bauen müssen, was lange Wochen Zeit und Mühe forder. Schutz habt Ihr uns versprochen, als Ihr ins Land kamt, Schutzherrschaft heißt Freundschaft, aber mich dünkt, die Freundschaft war nur auf unserer Seit ..." So schlicht und einfach, wenn auch mit Bitterkeit durchsetzt, klang das alles, was er da in seinem reinen Schriftdeutsch vorbrachte, das sich fremd und doch anheimelnd in seinem Mund ausnahm. Und durch alle Klagen schlang sich immer wie ein roter Faden der Vorwurf von der Bevorzugung der Bastards. "Die Bastards! Warum haben sie es so ungleich besser als wir? Ich verstehe es nicht -" "Die Bastards besitzen Geld, Franz. Sie haben Fracht gefahren und haben Ochsen und Wagen. Von jeher hat man sie anders behandelt -" "Sie stammen doch von den Weißen ab." "Also deshalb," sagte er gedehnt, und ein trüber Zug legte sich um seinen Mund. Unbeweglich starrte er vor sich hin. "Ja, das ist wahr ... die Weißen ..." Ich weiß nicht, wie es kam, plötzlich beschlich mich eine dumpfe Beschämung diesem armen braven Kerl gegenüber. Ich schämte mich meines Sonntagsstaates aus Seide und Spiten, aller meiner anerzogenen Lebensbedürfnisse, meiner bißchen Schulweisheit ... Unwillkürlich trieb es mich, vor diesem denkenden, grundehrlichen Menschen eine Rechtfertigung zu finden, weshalb wir Weißen höher einzuschätzen sind als die Menschen in Afrika, deren Hautfarbe schwarz ist. "Du bist Christ, Franz. Du weißt, vor Gott sind alle Menschen gleich," sagte ich stockend. Aber wir Weiße - siehst Du ... wir bringen Euch doch die Kultur -" Es war Unsinn, was ich da redete, aber er nickte zustimmend. "Die Kultur, ja, die ist gut. Die muß sein. Aber -" "Wem verdankst Du Deine Kenntnisse? Denke an Deine Bücher und Dein Harmonium -" "Ja, das Harmonium macht mir Freude, aber gibt es auch Kost?" Diese verzweifelt klare Frage brachte mich etwas aus der Fassung. "Das nicht. Aber es hebt Dich doch auf eine höhere Stufe als Deine Vorfahren, die nur Feldkost fraßen und wie Tiere ihr Leben verdämmerten. Ohne uns wärest Du dasselbe geblieben. Siehst Du, Du könntest mich fragen, was wir eigentlich in diesem Lande wollen, weshalb wir hier eindringen und Eure Ruhe stören. Wir verstehen eben mehr aus dem Land zu machen als Ihr. Sieh unsere Eisenbahnen an und unsere Minen. Wir graben Gold und Erze aus der Erde, wir bauen Brunnen und fördern das Wachstum, wir bringen die Erzeugnisse des Landes auf den Weltmarkt zum Nutzen der ganzen Menschheit. Hast du von den Engländern gehört, wie die kolonisiert haben? Zum Beispiel bei den Indianern? Sie haben einfach eine ganze Werft überfallen und alles getötet, was ihnen vor Augen kam. Wir sind entschieden duldsamer verfahren, wir wollen auch nicht Euren Untergang -" "Das weiß ich wohl. Ihr seid nicht schlecht. Und deshalb baue ich auf Eure Gerechtigkeit. Die Bastards -" "Franz, hast Du dies alles einmal dem Gouverneur erzählt?" "Wie soll ich zum Gouverneur kommen?" entgegnete er mutlos. "So gehe doch zum Missionar, der ein so vertrauenswürdiger Mann ist. Vielleicht kann er Dein Fürsprecher sein." "Er sagt, das ist Politik, und Politik ist nicht Sache der Religion." "Höre, Franz, der Gouverneur wird sicher nichts dagegen haben, wenn Ihr Euch Groß- und Kleinvieh halten wollt. Nur sind keine Mittel vorhanden, Euch welches zu überweisen. Könnt Ihr Euch nicht selber Geld zusammensparen und -" Seine Miene erhellte sich. "Das ist es ja, was ich möchte. Ich sage zu meinen Leuten, daß sie mir jeden Monat ein paar Mark bringen sollen, damit wir es auf die Bank tun können, wo es Zinsen trägt. Dann können wir uns in einigen Jahren Vieh anschaffen und uns ganze Waggons Kost aus Deutschland bringen lassen, wo die Lebensmittel so billig sein sollen." In seinem ruhigen, langsamen Tonfall äußerte er diese vernünftigen Ansichten, und doch klang unverkennbare Hoffnungsfreudigkeit hindurch. "Nun, und Deine Leute?" Eine scharfe Falte erschien auf seiner Stirn. "Sie haben einen Feind," sagte er mit schwerem Seufzer. "Das ist der Alkohol." "Es ist doch verboten, Schnaps an Eingeborene zu verkaufen." "Aber es geschieht doch. Heimlich ..." "Kannst Du sie da nicht strafen?" "Und wenn ich es tue, gehen sie zu ihrem Dienstherrn in Windhuk und beschweren sich über mich. Dann werde ich auf das Bezirksamt geladen, wo ich Aussage zu Protokoll geben soll. Auch, Sie wissen nicht, was ich für Sorgen habe um mein Volk. Es macht, daß meine Haare grau werden. Und doch würden wir weniger zersplittert und unzufrieden sein, wenn die Regierung uns eine Entschädigung gewähren würde in der Weise, wie ich Ihnen vorhin sagte. Die Milch ist uns im Grunde doch lieber als der Alkohol. Wir würden wieder aufblühen in Kraft und Arbeitsfreudigkeit ..." Der Vollmond stand schon am nachtblauen Himmel, als ich den Rückweg nach Windhuk einschlug. Allerlei trübe Gedanken fielen über mich her. Was haben wir für Erfolg in diesem Kriege, der uns soviel Blut gekostet, bei den Eingeborenen zu verzeichnen? Das Volk der Bergdamara, früher unfrei und geknechtet, hat sich jetzt erst auf sich selbst und seine Menschenrecht besonnen, die stolzen Hereros sind nicht gedemütigt, und in den Bondels lebt der alte Hochmut und die alte Kampfeslust ... Wohl noch Jahrzehnte werden ins Land gehen, ehe das ohnmächtige Auflehnen gegen fremde Herrschaft erstirbt. Nur eins kann dies Volk, das uns soviel ungeahnte Kämpfe und Schwierigkeiten brachte, einschüchtern, das ist die Macht. Wir sind seinerzeit mit einer Schutztruppe von fünf Mann in dieses Land gezogen! Kein Wunder, daß nun Tausende bluten mußten ... Und dann stand vor meinem Geist wieder das bekümmerte Gesicht des jungen Kaffernkapitäns. Ein unbefriedigtes gefühl beshclich mich, daß ich gegangen war, ohne Trost oder gar Aussicht auf Erfüllung seiner Wünsche gegeben zu haben. (Bermerkung von Brockmann: Neuerdings ist den Klippkaffern etwas Kleinvieh überwiesen worden.) Sie Eingeborenenfrage wird immer die brennendste und ihre Lösung eine der schwierigsten im Schutzgebiet bleiben. Es ist hier viel gesündigt worden. Weder jene Überfreundlichen, die, von falscher Menschenfreundlichkeit befangen, in den Schwarzen nur ein armes, gutmütiges, ausgebeutetes Volk sehen, das nach jeder Richtung hin Beistand und Entschuldigung bedarf, noch die harten "Eingeborenenfresser" fördern uns und bringen uns weiter. Nur Gerechtigkeit, strenge, gleichmäßige, zielbesußte Gerechtigkeit kann hier helfen. Aber wo findet man sie, die heilige, auf dieser Erde? Clara Brockmann erwähnt nicht, dass Franz Hoesemab als Schullehrer im Dienst der RMG steht. Ihr gegenüber beklagt er sich insbesondere über die Tatsache, dass die Bergdamara nicht den Rehobother Bastards gleichgestellt sind und keine Rinder halten dürfen, und dass obwohl sie - wie die Bastards - den Deutschen im Hererokrieg treu geblieben waren. Laut Brockmann waren die Anschuldigungen von Franz Hoesemab von Bitterkeit bestimmt, weil die Damara direkt nach dem Herero-Aufstand in Windhoek zu Arbeiten an den Eisenbahnstrecken und Telegraphenlinien eingesetzt wurden und ihnen deswegen durch die Diebstähle der Herero hohe Verluste ihrer Rinder zugefügt wurden. 110 Familien soll damit ein Schaden von 40 000 Mark entstanden sein. Während die Herero "Kost und gutes Leben" hätten, müssten die Damara durch Betteln bei den Herero ihr Leben frönen, weil sie durch das Bauen ihrer Häuser vom Geldverdienen abgehalten würden. Brockmann bekennt die Scham, die sie persönlich befällt, als Franz Hoesemab ihr gegenüber beschreibt, dass die Bastards nur deshalb besser behandelt würden, weil sie von den Weißen abstammen. Brockmann verliert sich daraufhin in philosophische Äußerungen und Gedanken über die Kultur und die Rechtfertigung der Weißen, in Südwestafrika präsent zu sein. Ungewohnt für die kolonialapologetische Literatur ihrer Zeit, äußert sie ein Gefühl der Schuld und wünscht sich Gerechtigkeit für die Damara, während sie gleichzeitig ihr Gewissen beruhigen zu scheint mit dem Hinweis, dass den Damara "etwas Kleinvieh überwiesen" wurde. Nach Brockmanns Schilderung erwartete Franz Hoesemab keine Unterstützung von seinem Missionar (Becker?) bei der Verhandlung mit der Kolonialregierung, weil der Missionar sich nicht in Politik einmischen wolle. "Er sagt, das ist Politik, und Politik ist nicht Sache der Religion." Die Äußerung von Franz Hoesemab zu seinem Missionar entblößt den Missionar noch in besonderer Weise, weil aus den Akten bekannt ist, dass Präses Olpp etwa zur gleichen Zeit in einem Gespräch mit Seitz politische Konsequenzen für die inner-missionarischen Angelegenheiten (1. Beschwerden über das Vorgehen im Falle der Anstellung von Becker und Nowack in Windhoek, 2. Boykott Aufruf um zu verhindern, dass Kinder in die Schule gehen, 3. Zylinderhut-Konflikt 4. uneheliche Kinder) fordert. Eine Forderung, die später zur Verbannung von Franz Hoesemab nach Lüderitz beiträgt. Zusammenfassend ergibt sich aus dem Brief Olpp's an den Direktor zu den unehelichen Kindern folgendes Bild: Olpp (jun.) geht nach der berühmten Predigt über die Rotte Korah am Nachmittag auf die Werft und treffen Franz Hoesemab bei der Hütte einer im Kindsbett gestorbenen Herero Frau. Bei dem Begräbnis dieser Frau, die von einem Ältesten der Gemeinde vollzogen wird, kommt es zu einem "Krawall" zwischen den Herero und Damara der Trauergemeinde. Die Herero forderten, dass vor der Beerdigung der Frau, der Vater des Kindes ermittelt werden muss. Eingeborenenkommissar Bohr vermittelt und Hoesemab vertraut ihm den Namen des Vaters unter strenger Geheimhaltung an. Am Tag danach "pfiffen es die Spatzen von den Dächern", dass der Vater von dem Kind Franz Hoesemab sein muss. Olpp und Becker stellen ihn zur Rede; als er sich ausweichend äußert, wird er aus dem Dienst der RMS entlassen. Olpp meint, dass Hoesemab versuchen würde, die Vaterschaft einem anderen Mann, mit dessen Einwilligung, zuzuschieben. Clara Brockmann * 09.09.1885, Lübeck † 08.05.1959, Lübeck. "Raised in Germany, Clara Brockmann developed the ambition to be the subject of her own colonial novel, so, in the early 1900's, she moved to German Southwest Africa. While there, she wrote a few travel journals, which helped convince other German women to emmigrate." http://sophie.byu.edu/node/3199 The case of Franz Hoesemab Oermann 1999:162ff Das Interesse der RM an der Aufrechterhaltung des kolonialen Systems in Namibia. Franz - Der von der Mission ausgeübte politische Druck, dargestellt am Beispiel der [sic] Missionsgehilfen und Werftvorstehers von Windhuk, Franz Hoesemab. Engel 1976:88ff. "The procession [during the funeral of Samuel Maharero in Okahandja] was led by mounted policemen and the Damara brass band playing comber tunes, the important Damara leader Franz //Hoesemab, marche with the latter." Funerary phototgraphs: the funeral of a chief. Wolfram Hartmann. In: The Colonising Camera. Hartmann 1998:127. Frans [sic] Hoesemab Straße in Windhoek (Katutura) B E11 http://www.map-of-namibia.com/windhoek-streets-2.html Wallace, Marion Health and Society in Windhoek. (als PDF-Datei) Married: Married: Verheiratet mit einer Herero-Frau (ohne dass der Name genannt wird, ist diese Information in dem Brief von Olpp (jun.) an den Direktor vom Mai 1913 ersichtlich).41 Wuppertal, AVEM 11.-13.02.2013 RMG 2.533a Windhoek (mit Klein-Windhoek) Band 1 1900-1913 Conference-Bericht über die Arbeit an der nama-redenden Gemeinde Windhuk für das Conferenzjahr 1909-1910. (Wandres) p. 90 "... dazu kommt noch, daß der Lehrer Franz oft krank ist. So war er z.B. durch eine langwierige Venen-Entzündung in diesem Jahr [1910] 4 Monate arbeitsunfähig." 29.03.1910 kommt Becker nach Windhoek. p. 79R Quartalsbericht von Meier (3. Quartal) 11.08.1911 über die Evangelisten bzw. Wanderlehrer Hererogmd. 2 "tüchtige Männer, für die wir Gott nicht genug dankbar sein können" (Erastus geb. 1873 1896 durch Lang in Otjihaenena getauft) Becker Konferenzbericht 1.04.-31.10.1911 Werften liegen 25 Minuten vom Missionshaus entfernt. "Unser Schulmeister Franz ist zugleich Werftältester und als solcher öfter gehindert Schule zu halten." 3 Evangelisten. Becker besucht Brackwater, Okapuka und Otjihvara. "Bei den Weißen fand ich überall freundliche Aufnahme. Ich hatte den Eindruck, dass auch unsere Leute sich über den Besuch freuten." Gert Visser wird von Windhoek aus nach Brackwater (wo die Katholiken in der Nähe Döbra betreiben) und auf die Farmen der Umgebung geschickt. "Zwar halte ich Gert Visser nichr für den Mann, der besonders geeignet ist, die Leute zu ziehen. Es sind auch schon Klagen über ihn gekommen, doch steht mir zur Zeit eine bessere Kraft nicht zur Verfügung." P. 67 Becker heiratet im Juli 1911 in Khoop. 1911 nimmt die Nama-Gemeinde 9642,62 Mark ein, davon werden 3 Lehrer und 3 Evangelisten bezahlt. (Beckers Jahresbericht für 1911). Ende Juni 1912 besucht Becker den Südwesten des Bezirks und die Farmen. Dort ist der Evangelist Jonas Regter. P.42 Brief an Deputation vom 05.07.1912. Anfang Juni erhält Windhoek einen Eingeborenen-Kommissar. P. 43 Becker tippt seine Berichte, während der Herero-Missionar Fritz Meier sie noch mit der Hand schreibt. Becker beschreibt selber die Schwierigkeit, wenn ein alter, erfahrener und von der Gemeinde geliebter Missionar durch einen neuen, jungen ersetzt wird. Er bezieht dies besonders auf Franz (Konferenz-Bericht Nov. 1911 - Sept. 1912. Windhoek, 16.Sept.1912 p. 32) Theophilus wurde anstelle von Franz angestellt in der Nama-Schule. "Bericht über erneute Gegenarbeit der Franz'schen Sippe in Windhuk. (Bgd.-Gmd.)" p. 000 bis 004. Dies ist der Bericht über die Ereignisse, wie sie Nowack wahrgenommen hat in der Zeit als Becker nicht in Windhoek war und Meier auf Farmreise. Brief Wandres an Herrn Inspektor. Windhoek, 02.01.1908 "4. Gesetzgebung für Eingeborene. Daß ich die Eingeborenen-Verordnung in meinem Vortrag nicht kritisiert habe, hat darin seinen Grund, daß ich der Meinung bin, man muß erst eine Sache richt besehen und dann kritisieren. Ich habe die Verordnung gegen Ende October in das Nama übersetzt und dabei ist meir manches aufgefallen, was kritisiert werden könnte, aber ich bin lange genug in diesem Land der Verordnungen, um zu wissen, daß viel verordnet wird, aber nur wenig zur Durchführung gelangt. Weiße und Schwarze sind hier gewissermaßen das Versuchskarnickel für verordnungssüchtige Assessoren. Die Verordnungen sprechen von Arbeitsbüchern. Der Wissenschaft halber frug ich kürzlich bei der Polizei danach, es wurde mir zur Antwort die Bücher seien noch nicht eingetroffen, obwohl sie schon im Mai 1907 in Deutschland bestellt sind. Jan slap zoitjes heißt es in der Capcolonie hier wird noch mehr als zoetjes gest...??, trotzdem aber klirrt man mit den Sporen. Aber ich will aufhören, sonst komme ich in ein polizeiwidriges Kritisieren hinein. P. 168 RMG 2.533b Windhoek Band 2 1913-1929 Erastus hört nach einer Operation wegen Blasenleiden auf. Gottlieb, der bedeutend älter ist als Erast. Fängt auch langsam an gebrechlich zu werden. (1913 Konfer. Ber. Meier) Becker fängt ohne Evangelist auf Heusis Farmarbeit an, weil der Leiter des Farmwesens ihn drum gebeten hatte, denn die Kathl. Hatten schon versucht dort Fuss zu fassen. (Konf. Bericht Okt. 1913) Nachtrag zu Beckers langen Bericht über Franz von Olpp. Der hatte von der Versammlung von Franz in Usakos durch seinen Evangelisten Victor erfahren, dass Franz auf der Versammlung gesagt haben soll, im ganzen Land sollen wieder Kapitäne eingesetzt werden, "damit die Regierung Vorleute habe, an die sie sich halten könne, wenn sie Arbeiter brauch." Außerdem soll er zu Glaube und Zucht aufgerufen haben. Auch in Swakopmund hält er eine Versammlung unter den Herero, wird deswegen vom stellvertr. Bezirksamtmann Dr. Haupt verwarnt und reist nach Whdk zurück. Vorher bei einem Gespräch mit Olpp lässt er sich nichts sagen. Olpp, Swakopmund, 20.10.1913. Franz verläßt am 01.11.1913 Windhoek (Becker siehe Kopie). Meier berichtet im 1. Quartalsbericht 1914 ausführlich von den Zuständen bei der Polizei in Windhoek und im Kommissariat, wo der Kommissar ohne große Rücksicht Prügelstrafe (15 Schläge für Jugendliche, 25 für Erwachsene) verteilt.p. 165-172 "Grosse Vorsicht ist bei etwaiger Benutzung dieses Berichts dringend geboten." Schreibt Olpp an den Rand. Nama-Gemeinde Abrechnung 1919 Gehälter Lehrer 1687,- Evangelisten 800,- (Beilage zu Jahresbericht Schröer) NamaGmde Ausgaben Lehrer und Evangelisten 1800,- Meier. (keine Währung genannt, sicher Mark) p. 161 und 162 Becker Berichte über Nama-Gemeinde 1915: Blecher und Schröer kommen nach Bastardaufstand nach Windhoek. 05.08.1915 kehrt Franz aus Verbannung aus Lüderitzbucht zurück. Militärverwaltung setzt ihn wieder als Werftvormann ein. Timotheus versucht Franz von Becker "abspenstig zu machen", was ihm aber nicht gelingt. Zedekia in Klein-Windhoek wird von der englischen Behörde viel in Anspruch genommen und an Gemeinde- und Schularbeit gehindert. 1916: Über Franz hört Becker die unterschiedlichsten Sachen, einerseits läßt er nachfragen, ob er Becker besuchen dürfe, anderseits hört Becker, dass Franz wieter hetzt. P. 151 vom 16.-22.10.1916 hält Becker einen Evangelistenkurs für Evangelisten und Lehrer. Im August 1916 beginnt Becker wieder mit Farmarbeit. Scheinbar konnten die Evangelisten während der ganzen Zeit unbeschwert Farmreisen unternehmen. Farmer und Arbeiter freuen sich, dass die Arbeit durch den Missionar wieder aufgenommen wird. 1917: Auf Werft wird Tanzlokal gebaut. Werfälteste ziehen daraus scheinbar finanziellen Nutzen. Im Juli macht Becker und der deutsch Pfarrer Kriele in Wdhk nach Neusis eine Farmreise. Becker für Schwarze, Kriele für Weiße. "verderblichen Einflüsse in Windhoek und Klein-Windhoek wegen Tanzerei, Trinkerei, Hurerei" Zedekia gibt Anlaß zu mancherlei Klage. Nach Klagen gegen Gert Visser (Erpressung von Vieh, Tabak, Kost von den Unterrichtsleuten, ungebührliches Verhalten im Gottesdienst und im Unterricht, sittliches Vergehen) leitet Becker eine Untersuchung ein, findet Vorwürfe bestätigt und entläßt Visser. Außerdem schließt er die Kirche, die von den Leuten selber gebaut worden war. Auf den Farmen bilden sich 2 Parteien. Nachfolger wird von den Nama-Ältesten vorgeschlagen und mit Zustimmung aller Ältesten von Becker eingesetzt: Hendrik Kopper. Daniel Vries muß krankheitshalber den Dienst verlassen. Dafür wurde Kurt Jaarsack (ehemals treues Gemeindglied) eingestellt. 1918: Im Februar wieder Evangelistenkurs mit Schullehrern. Im Okt. Spanische Influenza. Von allen Orten wurde Windhoek am meisten erfasst. Schulmeister Timotheus Eibeb stirbt als einer der Ersten. Täglich 15 Gemeindmitglieder zu beerdigen. Insgesamt 600 tote Eingeborenen. Franz kommt zu mehreren der Beerdigungen, spricht mit Becker und kommt auch später wieder zum Gottesdienst. 07.10.1918 stirbt Frau Nowack bei der Geburt einer Tochter. Zedekia wird im Laufe des Jahres abgesetzt. 1919: Nowack lässt sich 1919 auf unbestimmte Zeit beurlauben und zieht mit seinen Kindern nach Otjimbingwe. Becker schreibt von Bergkaffern (unter Franz) und Sandkaffern (unter David, der bis zur Rückkehr von Franz das Amt des Werftvormann bekleidet). Zwischen ihnen am Ende 1918 große Schlägerei mit Verwundeten. Auf Grund des Vorfalls kommt es zu einer Gerichtsverhandlung mit dem Urteil, dass beide Vorleute aus Wndhk verbannt wurden und ihres Amtes enthoben wurden. Franz zog darauf ins Reservat Okatumba, David nach Okombahe. Vor seinem Wegzug besucht Franz Schröer und bitte "um Verzeihung wegen seines früherm Verhaltens. Bei seinen späteren Besuchen in Windhuk kam er merer male zu mir und drückte seine Freude darüber aus, dass nun wieder Friede zwischen uns sei." (Becker in Jahresbericht 1919). P. 157 Zedekia abgesetzt, Nachfolger als Lehrer in Klein-Windhoek Kurt Jaarsack, der vorher Evangelist war. P. 158 Deswegen nur noch 2 Evangelisten. 1923 schreibt Becker noch in seinem Jahresbericht von den Berg- und Sandkaffern, aber Franz kommt nicht mehr vor. (Jahresbericht Becker 09.01.1923 RMG 2.533b:101) Children: Education: Other family members connected to RMS: Mission Stations: History with the RMS: 1 Zum Thema Bambusen, siehe: Henrichsen, D. Ozombambuse and Ovasolondate. Everyday military life and African service personnel in German South West Africa. In: Hues between balck and white. Historical photography from colonial Namibia. 1860s to 1915. Edited by Wolfram Hartmann. Out of Africa Publishers. Windheok, 2004. 2 AVEM RMG 2.693b:163. Brief von Präses Olpp an RMS Direktor. Karibib, 07.05.1913. 3 NAN BWI 1/1/2 204:22. 4 Brincker: "Einige Gedanken über das sogen. Augustinum." (October 1881) RMG 1.594a:122+123. 5 Engel nennt hierzu keine Quellen. 6 Engel 1976:89. 7 BRMG 1883:142-147. 8 Engel 1976:89. 9 Engel 1976:90. 10 Engel 1976:88. 11 Engel 1976:88. 12 Zum Thema Bambusen, siehe: Henrichsen, D. Ozombambuse and Ovasolondate. Everyday military life and African service personnel in German South West Africa. In: Hues between balck and white. Historical photography from colonial Namibia. 1860s to 1915. Edited by Wolfram Hartmann. Out of Africa Publishers. Windheok, 2004. 13 AVEM RMG 2.693b:163. Brief von Präses Olpp an RMS Direktor. Karibib, 07.05.1913. 14 Junker wird auch als Finanzinspektor, als Vorstand für die Kasse geführt in: Kolonial-Handels-Adressbuch 1909 (13. Jahrgang) Herausgegeben vom Kolonial-Wirtschaftlichen Komitee Wirtschaftlicher Ausschuß der Deutschen Kolonialgesellschaft Berlin NW 7, Unter den Linden 43. 15 AVEM RMG 2.533b:100. 16 NAN ZBU 994:6. 17 Siefkes 2006:70. Zitiert das private Tagebuch von Spiecker, Seite 535f. 18 Siefkes 2006:82. Zitiert Visitationsbericht Spiecker, 1907:90. 19 Engel 1976:88. 20 Olpp in einem Brief an den RMS Direktor. RMG 2.6.92b:168r. 21 Prein 1994:116 zitiert BAP, RKA Auslegung/Erklärung zu der Eingeborenen Gesetzesgebung Blatt 17. 22 Engel 1976:90 und Brockmann. 23 Oermann 1999:164. 24 Hillebrecht 1988:139. 25 Oermann 1999:165. 26 Oermann 1999:162. 27 Oermann 1999:163. 28 Prein 1994:115. 29 Engel 1976:90. 30 Prein 1994:119. 31 www.klausdierks.com: "Borh, born in Germany. Bohr was a Schutztruppe officer and the commander of Aais [sic]. He provoked the Khauas Nama in an incident of 13.09.1894 which he led to the first war against them. 32 Prein 1994:119. 33 Prein 1994:119. 34 Engle 1976:101. Werner Halbjahresbericht Jan. - Jul. 1933. AELCRN C/50. 35 Engel 1976:101. Pönnighaus Halbjahresbericht Okt. 1929- März 1930. AELCRN C/50. 36 Engel 1976:90. 37 Engel 1976:100. 38 Engel 1976:100. AELCRN C/h 50. 39 Engel 1976:100. Halbjahresbericht Pönnighaus Okt. 1929 - März 1930 und Jan. - Juli 1932. C/50 [sic]. 40 AELCRN Chronik Windhoek V 36. 41 AVEM RMG 2.693b:163. Brief von Präses Olpp an RMS Direktor. Karibib, 07.05.1913. --------------- ------------------------------------------------------------ --------------- ------------------------------------------------------------