Tjangula (Shangula), Gabriel * ?, ? † . TJANGULA, Gabriel, indigener Lehrer und Katechet in Otjatorura, einem Filial von Omaruru (Missionar DANNERT).1 BRMG 1902: "So erzählt Miss. Dannert in Omaruru von der Thätigkeit zweier solcher Christen, die auf zwei verschiedenen Plätzen, der eine 10 Stunden, der andere 4 Tagereisen von der Station entfernt, Schulunterricht erteilen und Gottesdienst halten. Der eine hat 27, der andere 22 Personen im Taufunterricht. Einer von ihnen, Gabriel mit Namen, bat den Miss. Dannert brieflich: "Lehrer, bete für mich, daß ich des Herrn Werk mit Eifer treibe."2 Dannert reported in the BRMG 1903 about Gabriel Tjangula: "[...] von all seinen Gehülfen vielleicht der tüchtigste Gabriel Tjangula sein, obwohl er keine besondere Vorbildung erhalten habe. Er hat die Arbeit gleichfalls freiwillig auf einem Filial, namens Otjatorua, übernommen. Er ist gar nicht einmal von Geburt ein Herero, sonder ein Ovambo, ist doch aber ganz eine Herero geworden und wir von den Hereros auch ganz als ihres Gleichen angesehen. Miss. Dannert schreibt von ihm: "Er ist schon ein älterer Mann von christlicher Lebenserfahrung; ich habe mich noch diese Woche über seinen klare Erkenntnis und sein gereiftes Urteil gefreut. Die Leute, die er zunächst um sich gesammelt hat, sind Ovatjimba, d.h. völlig besitzlose Hereros, die nur von Feldkost leben. Das bringt es mit sich, daß die Leute nicht immer fest beim Lernen sein können, sondern sich, besonders in den trockenen Monaten, oft weithin zerstreuen müssen, um sich Nahrung im Feld zu suchen. Trotzdem sind sechs junge Leute schon so weit gekommen, daß sie auch trotz Hunger sich zu Gabriel halten, um nur keinen Unterricht verlieren zu können. Aber auch die übrigen Leute finden sich, je nachdem das Feld Nahrung bietet, immer wieder bei Gabriel ein, da sie dessen Werft gewissermaßen als ihre Heimat ansehen. Leider kann Gabriel auch nicht immer auf Otjatorua bleiben, da das Wasser zu Zeiten gar zu knapp ist. Selbst in den besseren Jahreszeiten sind die Brunnen 16 Meter tief. Das letzte wirft noch ein besonderes Licht auf die Schwierigkeiten, die mit der Arbeit auf solchen Außenposten infolge der Landesverhältnisse verbunden sind. Nun ist aber Aussicht vorhanden, daß ein reicher Herero, obwohl noch selbst Stockheide, Katare, den Gabriel mitsamt seinen Ovatjimba auf seinen Platz nimmt, nur "um auf diese Weise Gottes Wort auf seine Werft und für seine Leute zu bekommen", das er doch also schätzen muß. Er möchte auch gerne seine Kinder unterrichtet haben."3 [Underscore HMM] Miescher writes about an "Ovambo-Reserve" Otjeru, the former farm Otjeru in the distict Outjo, which was given to a group of Africans (Ovambo, Ovaherero, Nama, Damara and "Buschleute") in 1908 to settle on, because these cattle breeders had shown their loyalty to the German colonial regime in the 1904-1907 war. Eleven owners of cattle (amongst them one woman) - all of them are describeb as "Ovambo" - lived along a revier which flows into the Ugab. Additionally to them, the reserve housed 30 dependent men and their families and 17 women who worked for the owners as herders. All the inhabitants owned about 400 cattel and 500 goats and sheeps. They also planted Mais, potatos, wheat, tobacco and vegetables. Some of them worked as workers or drivers on the neibhouring farms. They also had a school teacher from the RMS. [Die kleine Gemeinde leiste sich ausserdem einen lokalen Lehrer, einen der Rheinischen Mission angehörender Mann der Kirche. (Bericht von Polizeisergeant Schröder, Polizei Station Ekotaveni, 30.12.1909 NAN-BOU-8-OIII v1.)] 1911 wurde Otjeru offiziell Reservat; mit einem Vertrag und einem Pachtzins von 300 Mark durften die Einwohner auf Otjeru und Okaura (10 000ha) leben (Außerdem war eine Farm Omburo/Ombulu (??) mit weiteren 5 000ha vorgesehen. 15 offizielle Pächter werden in dem Vetrag genannt, Wilhelm Amporo [kein Hinweis in HMM Datenbank] galt als ihr Führer. Sie waren Joshua Ihuhua, Immanuel Shangula (oder Amtana) [kein Hinweis in HMM Datenbank], Nicodemus Ndinda [kein Hinweis in HMM Datenbank], Micka Bamm [kein Hinweis in HMM Datenbank], Cornelius Fudika [kein Hinweis in HMM Datenbank], Kleophas Mbanrandonga (oder Mukuju) [kein Hinweis in HMM Datenbank], Gabriel (Tjangula) Shangula, Theodor Kuzera (oder Ujera) [kein Hinweis in HMM Datenbank], Kambua (Timotheus) Mushinga/Mutjinga [kein Hinweis in HMM Datenbank], Kaleb (Kalub) Kambanda [kein Hinweis in HMM Datenbank], Lazarus Amporo [kein Hinweis in HMM Datenbank], Kapuka Mbarandonga [kein Hinweis in HMM Datenbank], Kanaure Uanguba [kein Hinweis in HMM Datenbank], Josef Kambanda (oder Tjikua) [kein Hinweis in HMM Datenbank]. These people started to build a stone church in 1911. (Quartalsbericht 1913, Outjo. 10.04.1913 Box VII 27.13 und 27.14).4 Otjiherero war die lingua franca in Otjeru und "wird auch heute von den Nachkommen in Franzfontein gesprochen, insbesondere wenn es um das Erzählen ihrer Geschichte geht, wie ich bei Interviews in Fransfontein 2004 erfahren musste."5 Nach einem langen, vergeblichen Kampf in Otjeru bleiben zu können, zogen im August 1938 die Familien von Lazarus Amporo, Josua Ihuhua, Timotheus Mushinga, Cornelius Ndindan, Daniel Mbarandonga und möglicherweise Theodor Kuzera mit insgesamt 76 Personen, mit ihren Ochesnwagen, 400 Stück Grossvieh, 2000 Stück Kleinvieh und einigen Eseln nach Fransfontein.6 Married: Children: Education: Other family members connected to RMS: Mission Stations: History with the RMS: 1 Altena 2001:478. 2 BRMG 1902:228. 3 BRMG 1903:245. 4 Miescher 2013:189ff. 5 Miescher 2013:195. 6 Miescher 2013:195. --------------- ------------------------------------------------------------ --------------- ------------------------------------------------------------