Kanangure, Joseph ("Lang-Joseph") * ?, ? † . Only mentioned by Rust as son of chief Joseph Kanangure from the main "Werft" of Otjiseva Rust 1905:55, Rust describes the father of Joseph Kanangure (chief Joseph Kanangure of Otjiseva) as an old chief, who was in his eighties, when Rust and his wife went to Otjiseva to buy the waterhole Omukujumba - the Herero name for wild fig tree, about one hour walking away from the palace of Joseph Kanangure - and the surrounding land as there future farmland. Chief Kanangure had been captured by the Nama, during the years of subjugation of the Herero, before he finally became a free chief after the peace agreement of 1860. His eldest son Jakob grew up in the household of RMS missionary Krönlein in Berseba. After returning from the South, Jakob was employed by Dannert in Omaruru. When Dannert went to Germany, Jakob was put in charge of the mission cattle. However, on their return, Dannert did not find the cattle he left and Jakob only confessed his "sins" years later on Rust's farm. Jakob later became one of the most important Herero workers on Rust's farm. Chief Joseph Kanangure was a Christian by that time, married to Anna, a Damara woman. According to Rust, chief Kanangure left her a few years later, to take a younger woman into his palace. Rust had only negative descriptions of the whole family of Kanangure, with the exception of Jakob. Of "Lang-Joseph" he writes: "The whole family of the chief was [...] a bunch of thefts and receivers of stolen goods. They perfectly understood to make the mister Omuhonge [missionary] see everything through the glasses they want him to wear and keep talking to him until he shut his ears for any other argument. This conditions led to the fact, that "Lang-Joseph" was given the testimony of having the spiritual ability to preach the Gospel to the Herero." According to Rust, chief Joseph Kanangure lived in poverty since the Rinderpest and his only hope to profit of the goods of the Whites was to have a Store opened at his "Werft". The payments would be done in farmland, which Samuel Maharero agreed on. In Rust's case the desired farmland was situated close to a mountain, later called Monte-Christo - like the farm - by Rust. After an audience at the chief's palace, Rust went to the waterhole with the sons of the chief, Jakob, "Lang-Joseph", "Kurz-Joseph" and the evangelist Josaphat Kamototo. In the following conversation between Rust and the chiefs representatives it became obvious that the chief was anxious to have a store being opened not far from his "werft". Rust was accompanied by a trader from Windhoek, whom this Herero group owned 5000 Mark. The sum was planned to be used as a payment for the farmland around the waterhole. The waterhole turned out to be only poor and Rust used this to require another 1000 hectare to be included in the transaction. The chief's representatives consulted and finally agreed on a total sum of 7000 Mark for the required 7000 hectare. To finalise the transaction, Rust took the group of chief Joseph Kanangure's representatives with him to Windhoek where he camped at the Ausspannplatz. Here in Windhoek the Herero men requested countless presents from Rust, amongst it Brandy. He writes about Josaphat Kamatoto: "This Josaphat Kamatoto, the most "intelligent" among them, who had been in Germany, who preached the Gospel, only started to become talkative, when Brandy had smoothed his vocal chords." After Rust had settled on his farm and the Store had opened, there was an agreement, that the anybody could buy on credit as long as he was authorized by the chief. The authorization was the hat of chief Joseph Kanangure; somebody wearing the hat was allowed to buy on credit in the Store. Rust writes of evangelist Joseph Kanangure: "Der zweitälteste Sohn des Häuplings war der lange Joseph, einfach und zwar wegen seiner Körperlänge und im Gegensatz zu dem jüngeren, etwas kleineren Bruder gleichen Namens Lang-Joseph genannt. Seit dem Weggang des Evangelisten und Schulmeisters Josaphat Kamatoto, der der Trunksucht wegen weiter weg versetzt worden war, war dieser Lang-Joseph die geistige Größe und das christliche Licht der Gemeinde von Otjiseva. Er galt aber noch für mehr als Glaubens-Prophet, denn er glänzte auch als Politiker du jour. In dieser Doppelstellung genoß er nicht nur Einfluß unter seinen Leuten, sonder er verfügte über eine Stimme im Rate derer, die über die Geschicke des gesamten Hererostammes entschied, sofern diese in menschlichen Händen ruhten und gemäß den Absichten der Herero gelenkt werden konnten. Als Ältester seiner Gemeinde war er eine typische Figur: schwarzer Gehrock, ditto Hose, steifer schwarzer Hut. Etwas abweichend von der Kleidung des weißen Omuhonge waren die kurzen Rockärmel, so dass die weißen Manschetten oder auch zeitweise das recht schmutzige Hemd um so deutlicher hervortraten. Auf dem Harmonium leistete er seinem Talent Entsprechendes; ebenso auf der Violine, so dass er unter Seinesgleichen als Meister der Musik galt. Wenn er mit mir oder meiner Frau sprach, sahen wir das Weiß seiner Augen nur, wenn er kommend oder gehend grüßte, sonst blieben seine Lider gesenkt. Wiederholt sagte ich ihm: Joseph, du bist ein unaufrichtiger Mensch, du bist ein Lügner und Betrüger. Und nie hat er versucht, nach dem Warum zu fragen. [...] Nie habe ich einen Eingeborenen getroffen, wo der Wahn derart mit dem Glauben vermengt war, wie bei diesem Lang-Joseph."1 "Als der Wagen die große Werft passierte, gesellten sich der alte Kapitän Joseph Kanangure, der Kirchenälteste und Evangelist Joseph (Sohn des Alten), der Schulmeister Willibald, der Unterkapitän Gabriel und einige Herero zu uns. Ich ließ den Wagen halten. "Guten Tag," grüßten alle mit der denkbar freundlichsten Miene. "Guten Tag," erwiederten wir. "Nun, Herr Rust," so nahm der Evangelist Joseph, wegen seiner Körperlänge Lang-Joseph genannt, das Wort, "was gibt's denn, was bedeutet denn das alles?" "Das muß ich wohl von euch besser erfahren können; ich höre, ihr wollt Krieg mit uns machen." "Wer sagt das?" "Eure Leute." "Was für Leute? Wo sind sie?" "In Okahandja." "Woher weißt du das?" "Der Leutnant von Okahandja hat es nach Windhuk [sic] berichtet, daher die Soldaten, die ihr hier seht." "Glaubst du das?" "Warum soll ich das nicht glauben, denn es heißt, Kambasembis Leute sind in großen Haufen bewaffnet nach Okahandja und sogar bis Osona gezogen." "Nein," meinte der Lang-Joseph kopfschüttelnd, "das glauben wir nicht. Dann erzählte er die alte Geschichte von den Erbschaftsangelegenheiten der Waterberg Herero. Es klang beinahe ebenso glaubhaft, wie es überall geklungen, wo sie als Deckmantel erzählt wurde. Der alte Kapitän, ein Mann von hoch in den achtziger Jahren, lachte sogar ob der Kriegsgerüchte. Zum Lang-Joseph gewandt, sagte ich: "Joseph, du bist ein Christ, willst en Christ sein, predigst Gottes Wort und lehrst deinen Stamm, der, soviel ich weiß, hauptsächlich aus Christen besteht, - sag mal, kennst du das Bibelwort: "Seid untertänig der Obrigkeit?" "Gewiß, ich kenne das." "Dann sag mir mal: wer ist die Obrigkeit, der wir hier Gehorsam schuldig sind?" - Er schwieg. - "Ist es nicht der deutsche Kaiser, der hier die Herrschaft führt?" "Jawohl, o' sempa! o' sempa!" antwortete er und mit ihm im Chorus alle." "Sehr ihr," so fuhr ich bedächtig fort, "wir alle, schwarz und weiß, sind hier des Kaisers Schützlinge, und wer seinen Anordnungen folgt, geht den rechten, den sicheren Weg, denn der Kaiser besitzt nicht allein den Willen, sondern auch de Macht, uns gegen Feinde zu schützen; ja, seine Macht stützt sich auf Gott den Allmächtigen, dem er als Friedensfürst ergeben ist. - Versteht ihr das?" "O' sempa! O' sempa! wir verstehen." "Und was sagt ihr nun?" "Wir sagen , daß wir des Kaisers Freunde sind und ihm treu bleiben werden, sollte es einer Herero-Partei einfallen, orlog zu machen." So sagte der Lang-Joseph. "Sagt ihr alle so?" forschte ich, die Großen mit scharfen Blicken musternd. "Alle!" "Uns so werden wir Freunde bleiben?" "Wir werden - keine Angst."...2 Married: Children: Education: Other family members connected to RMS: Mission Stations: History with the RMS: 1 Rust 1905:447-457. 2 Rust 1905. 55-56. --------------- ------------------------------------------------------------ --------------- ------------------------------------------------------------