Dausab, Gert (Gerhard) * ca. 1810, ? † 1889, ?. Dausab, Gert (um 1808/10-1889), Nama-Christ, aus der ethnischen Gruppe der Khau-geis stammend, im Gebiet von Hoachanas geboren, 1842 erste Kontakte zur RMG über Missionar Kleinschmidt in Windhuk, ab 1844 bei den Wesleyanern tätig, die sich als Nachfolger der RMG in Windhuk niedergelassen haben, dort 1853 Taufe, nachdem die RMG im selben Jahr ihre Missionstätigkeit unter den Nama in Hoachanas aufnimmt, wird Dausab dort zum Ältesten gewählt, nach dem Tod von Missionar Vollmer 1867 eigenständige Betreuung der Gemeinde bis zur Rückkehr eines RMG-Missionars 1874 (Missionar Heider), nach dem Ausbruch des Herero-Nama-Krieges und dem Tod Heiders 1881 wiederum eigenständige Betreuung der Gemeinde, ab 1882 erfolgt die Besetzung der Station durch Missionar Judt, und Dausab ist in den folgenden Jahren als dessen Mitarbeiter tätig, 1889 wird die Station wiederum von der RMG aufgegeben, Dausab bleibt wiederum allein in Hoachanas zur Betreuung der Gemeinde zurück, im selben Jahr dort verstorben. Die Lebensgeschichte des Gert Dausab wird hier von Missionar Judt beschrieben. Gert Dausab wurde etwa 1808 - 1810 als Mitglied der "Khau-geis" ("roode Natie") im Süden Namibias geboren. Zum ersten Mal kam er mit dem Christentum 1842 durch Missionar Kleinschmidt in Berührung, als dieser von Windhoek aus eine Reise nach Hoachanas unternahm. Gert Dausab war von dem Gehörten so bewegt, dass er sich nach Windhoek aufmachte. Dort traf er Kleinschmidt nicht mehr an, da dieser 1844 den Ort verlassen hatte. Unter dem Wesleyaner "Hady" (eigentlich Hardy) besuchte Gert Dausab dessen Unterricht und wurde auch von ihm getauft. Gert Dausab kehrte bald darauf nach Hoachanas zurück, wo inzwischen die RMG 1853 mit der Missionsarbeit begonnen hatte. Gert Dausab wurde zum Gemeindeältesten gewählt. Gert Dausab übergab seinen Sohn Daniel Dausab dem Haushalt von Missionar Vollmer, der ihn erzog und nach Gnadenthal ins Lehrerseminar der Brüdergemeinde schickte. Als er von dort zurückkam, wurde er als Lehrer in Berseba angestellt. Nach dem Tod von Vollmer bekam die Gemeinde erst nach sieben Jahren 1874 wieder einen RMG Missionar. Mit Missionar Heider zog auch der Sohn von Gert Dausab, Daniel Dausab, als Lehrer nach Hoachanas. Heider arbeitete sieben Jahre in Hoachanas und starb 1881 an "dem Fieber". Wieder war die Gemeinde ein Jahr lang ohne Missionar. In dieser Zeit behielt Gert Dausab "[...] den Kopf oben und erwies sich in diesem Jahre der Verwaisung abermals als eine rechte Stütze der Gemeinde. Er hielt regelmäßig die Gottesdienste ab, wie auch sein Sohn Daniel die Morgenandachten der Gemeinde und die Schule fortführte." p. 8. Missionar Judt übernahm im Juni 1882 die Station Hoachanas. Judt`s Beschreibung p. 9-12 des Gert Dausab sind vielleicht typisch für die Zeit: "Gert war mir gleich von Anfang an ein treuer, lieber Helfer in allem. Den Missionsgarten besorgte er so treu und gut, wie seinen eigenen. Er war der fleißigste Mann der Station, der ruhig seinen Weg ging und nicht viel Worte machte, und deshalb auch den Fremden, die über die Station zogen auffiel. Jeden Montag Morgen war er schon vor Sonnenaufgang im Missionsgarten mit Wasserleiten beschäftigt. Geschah es wohl einmal, daß ihm nicht zur rechten Zeit sein Frühstück gebracht wurde, oder wurde es wohl einmal gar bis gegen 9 Uhr hin vergessen, dann begehrte er nicht gleich auf, sondern blieb ruhig und zufrieden. Selten, daß er einmal um den Kaffee bettelte, lästig viel er nie. Man mußte immer selbst aufpassen und sehen, ob er nicht ein Kleidungsstück nötig hatte, - er erhielt für die Versorgung des Missionsgartens seine Kleider von mir, - selbst bat er nie um ein solches. Gert hatte beten gelernt und deshalb auch arbeiten, er hatte erkannt, dass ihn die Arbeit nicht schändetet und dazu noch vom Herrn gesegnet wurde. Gert war auch nach dieser Seite hin ein Muster und Vorbild für die Gemeinde. Still, zufrieden und anspruchslos ging er seinen Weg, auch als Aeltester. In den Sitzungen traf er zumeist den Nagel auf den Kopf. In den Abendgebetsstunden im Gotteshaus zeigte er sich als inniger treuer Beter, dem nicht nur darum zu thun war, selbst selig zu werden, sondern dem auch sein Volk am Herzen lag. Immer wieder legte er dem Herrn sein Volk zu Füßen, und bat, daß es doch erkennen möchte, daß die Sünde der Leute Verderben sei. In seinen Ansprachen bei den Tauffesten, oder auch zu Zeiten in den Sonntagsnachmittags-Gottesdiensten wußte er durch treffende und packende Gleichnisse und Bilder das Gesagte zu bekräftigen und dem Gedächtnis der Zuhörer einzuprägen. Bei Beurteilung der Taufkandidaten, - ob dieselben zur Taufe zuzulassen seien oder nicht, - sagte er nicht viel, aber auf das, was er sagte, konnte man sich verlassen. Bei Groß und Klein, bei Reich und Arm genoß er die größte Achtung. Wo er erschien, - war es bei den Ratsversammlungen oder war es bei anderen Gelegenheiten, z.B. bei den Wagen der Händler, - da verstummten die Leichtfertigen, da schloß sich der Mund der Witzbolde."1 Hoachanas had no RMS missionary from 1866-1874. Heider went there as the missionary, and Daniel Dausab was send to him by the Conference to support him in his work.2 Most probably, his father (parents) came with him to Hoachanas, because we read, that half a year after the arrival of Daniel Dausab in Hoachanas, his father, Gert Dausab was made an elder in the congregation Hoachanas.3 Daniel Dausab and his father Gert were at the deathbed of their missionary Heider on the 16.06.1881 in Hoachanas and prayed, "[...] schrieen noch am Todtenbette zum Herrn [...]".4 Als Vollmer im Juli 1865 Hoachanas verläßt schreibt er: "[...] Am Sonntag [...] habe ich drei Älteste und zwei junge Vorleser in der Gemeinde eingesetzt und ihnen öffentlich vor dem Altar ihr Amt übergeben. Bis dahin hatte ich noch keine Aelteste eingesetzt, denn ich wollte gerne prüfen und sehen, wer von den Männern dazu geeignet sei. So viel ich weiß, lassen sich alle fünf Männer vom Geist Gottes regieren und haben unterm Volk ein gute Gerücht (sic). Sie heißen Gerhard Dâusab, Lukas Hausib & Lazarus Uchabib. Die Vorleser sind Jazhath (sic) Noitib und Aron Garagab. Fremde Sprachen verstehen diese Vorleser nicht sie können aber in ihrer Muttersprache gut lesen. Diese beiden letzteren habe ich dann auch die Pflege der Katechumenen aufgetragen, davon noch immer ein gutes Häuflein da ist."5 Als er ein Jahr später wieder auf die Station Hoachanas kommt, ist sie geprägt von dem Krieg und Vollmer erwähnt nichts mehr von den Genannten.6 Judt heard oft he death of Gerd Dausab on his return from the Conference [which one??]: "Es war uns, als sei eine Stüzte weggerissen worden. Ein treuer, lieber Christ, ein Bruder, ja mehr als ein Bruder, ein Vater war er uns geworden, dem wir Thränen nachzuweinen uns nicht schämten. Es war ein schwerer Schlag für unsere, in der Zerstreuung lebende Gemeinde und für unser Volk. Ein treuer Beter, der für die Schäden seines Volkes ein Auge und Herz hatte, ist nicht mehr."7 Married: Children: Dausab (sen.), Daniel, Sohn von Gert Dausab, nach seiner Taufe durch RMG Missionar Vollmer in Hoachanas Ausbildung im Lehrerseminar der Herrnhuter Brüdergemeinde in Gnadental/Kapland, nach einjähriger Ausbildung als Lehrer der RMG in Berseba tätig.8 Education: Other family members connected to RMG: Christian Dausab attended the so called "second course" for teachers and Evangelists of Vedder at the Augustineum from 16.07.1926 (its actual commencing date) till the end of the teachers course on the 21.06.1929 and was send as a teacher to Keetmanshoop.9 Auf dem Friedhof in Otjimbingwe ist das Grab von Adeline Dausas (25.04.1915 - 23.03.1951) durch einen Grabstein gekennzeichnet. Mission Stations: History with the RMG: 1 Rheinische Missions Traktate Nr. 59. "Gert Dausab. Lebensbild eines treuen Namaqua-Aeltesten Von Missionar Judt in Hoachanas." Barmen. Verlag des Missionshauses. 1894 2 BRMG 1881:334. 3 BRMG 1881:334. 4 BRMG 1881:338. 5 RMG 1.582:049r. 6 RMG 1.582:061-062r. 7 BRMG 1899:43. 8 Altena 2001:444. 9 AELCRN V 6.1:18. --------------- ------------------------------------------------------------ --------------- ------------------------------------------------------------