Geiseb, Immanuel * ?, ? † 31.08.1937, Usakos. "Die eines zweiten Lehrers hier in Windhuk scheint mir unerlässlich und eilig zu sein. Ich bitte Sie deshalb [...] die baldige Übersiedlung des Zedekia oder des Imanuel oder eines anderen geeigneten Lehrers hier nach Windhuk in die Wege leiten zu wollen."1 Mentioned as "Evangelist" EC Okahandja Jan. 1936 RMG 2.642 p. 118, Zeugnisse der Bekehrung und Hinwendung zu Gott, ausgesprochen und niedergelegt auf der Evangelistenkonferenz in Okahandja im Januar 1936. "Mit gutem Gewissen fing ich an, aber ich ging lange auf guten und schlechten Wegen. Meine Mutter war bei einem gottesfürchtigen Dienstherrn, dem verstorbenen Mynheer W. Redecker, als Magd. Meine Eltern waren Heiden, aber sie gingen in den Taufunterricht. Währenddessen bin ich geboren. Als ich klug wurde, habe ich bei ihnen Andacht und Gebet kennen gelernt und bin mit ihnen bei einer großen Taufe auf Otjimbingue getauft worden. In die Schule ging ich nicht. Aber wenn die kleinen weißen Kinder in die Schule gingen, folgte ich ihnen. Kamen sie aus der Schule, so ging ich mit ihnen heim. Von ihnen habe ich das deutsche ABC gelernt. Während ich so immer mit ihnen zusammen war, machte der Missionar Brinker auf Otjimbingue die Augustineum-Schule auf, und als ich eines Tages mit den kleinen Weißen in die Schule ging, kam ich zum Augustineum und kam mit Franz Gertze zusammen und fragte: "Wenn ich hineingehe, wird dann der Lehrer (Missionar) mich hinaustreiben?" Da sagte er: "Frage bei dem alten Viktor!" Da brachte mich der zum Missionar, welcher sagte, wenn ich schauen -wolle, so solle ich nur hereinkommen. Von dem Tage an folgte ich nicht mehr den kleinen Weißen. Da fragte meine Mutter mich eines Tagen: "Wo bleibet du?" "Ich gehe in die Augutineum-Schule; hier bei unserm Dienstherrn ist nur Andacht und Lesen und Gebet." Da konnte es meine Mutter mir nicht weiter verwehren. Während ich dort war, kam Missionar G. Viehe dort hin. Damals war die Zeit, wo der Missionar mit dem Augustineum nach Okahandja verzog. Da ließ mich die Mutter in Otjimbingue bleiben. Ich aber sagte: "Dort wird gebetet, gelesen und gesungen und alles ist dort gut; ich gehe". Da ging meine Mutter hin, um es dem alten Mynheer Redecker zu erzählen, welcher sagte: "Es wird ihn sehr schmerzen, laß ihn, daß er gehe". So bin ich mit nach Okahandja genommen worden. Bis zu Mahareros Tode war ich dort. Als die Besuchszeit (Ferien) nahe war, klagte mich Gustav Kamatoto an, daß ich eine Frau habe, aber wir gingen alle auf Besuch (in Ferien). Nach Otjimbingue gekommen, kehrte ich nicht wieder zurück, obwohl der große Dienstherr und meine Mutter mich zurückgehen lassen wollten, weil ich nicht wieder dort sein wollte, wo Gustav war. Da sagte der große Dienstherr (Groß-Bass), ich solle mit seiner Tochter 3 Jahre zum Kap hinübergehen, damit ich von Krönlein gelehrt würde und Mariechen dann nach Deutschland fahre, aber meine Großmutter und die Verwandten verboten es, fürchtend, dass ich ins Wasser fallen und sterben würde. Doch hörte ich nicht auf (mich nach dem Lernen zu sehnen). Von Okombahe ging ich wieder nach Otjimbingue und von dort wieder nach Okahandja, bis die Missionare Wulfhorst und Meisenholl von Omaruru schieden. Da wurde mir aufs neue gewehrt zu gehen. Und als ich wieder nach Otjimbingue kam, brachen dort die großen Pocken aus. Als dann der Missionar Schar nach Okombahe kam, bin ich als Nachfolger nach Okombahe gekommen und habe in der Schule geholfen und ging dort in den Unterricht und wurde konfirmiert. Dies war mein erster Sündenfall. Damals habe ich jene Frau geheiratet. Als Baumann kam, war ich mit ihm in der Schularbeit. Während der Zeit bin ich in eine neue Anklange gekommen, weil die Leute mich nicht tragen konnten und sagten, ein Junge namens Gustav !Gonteb habe für mich Schnaps gestohlen und ich sei wieder mit einer Frauensperson [sic] schuldig geworden, was aber Verleumdung war. Als Baumann dann nach dem Hererokrieg 1911 übers Meer ging, fiel ich wieder in Schuld. Daß das wahr war, wußte der Missionar auch. Nach der Vergebung arbeitete ich erst nicht mehr. Während ich später zu Besuch in Usakos war, hatte mich Missionar Römer nötig. Als ich hinkam und wir uns sahen, bin ich nach den Kupferfarmen gegangen und habe ihm gedolmetscht. Er bat mich darum. Und ich antwortete ihm "Hier bin ich, nimm mich". Um des schwarzen Lehrers Benjamin /Kaxabs körperlicher Schwachheit willen wurde ich wieder als Helfer auf die Außenplätze zur Arbeit geschickt. Da fing wieder die Anklagerei an, daß ich evangelische Gemeindekinder bei den Katholiken taufen ließe, aber ich bin nicht herausgeworfen worden. Jetzt bin ich von Okombahe weg und nach !Ameib geschickt, aber ich kann nicht aus dem Dienste des Herrn scheiden." RMG 2.642 p. 135+136. See original of this text in his statement in handwriting (written on 06.01.1936 in Okahandja) AELCRNVIII2.3a p. 62-65, "Thimotheus of Karibib was imprisoned because of theft, and Emmanuel [sic] of Okombahe extricated himself from a punishment with a clever excuse when the bottles of wine, which were stolen from the military camp, were found - partly empty - behind the alter of the church to which only he had the key. It was proven that he had been fairly often in the church during the days before and that he was heavily drunk after returning. Concerning his moral behaviour towards his pupils it must be said that the fox had been set to keep the geese. Furthermore he suffered under a disgusting illness, because of which he often came to ask me for help."2 Jahresbericht 1936 Usakos/Ameib: "Auf Ameib hat sich die Einsetzung von 2 weiteren Aeltesten im vorigen Jahr ferner bewaehrt. Das zeigt sich, als die Maschine der Hauptmine aus Wasssermangel stillgelegt wurde. Waehrend in frueheren Jahren aus diesem Anlass dei Arbeiter auseinander liefen, und die Arbeit in der Gemeinde empfindlich getroffen wurde, blieb der Hauptteil der Gemeinde diesmal zusammen. Nun verdienen die Leute zwar nicht mehr soviel weil nur mit Handbetrieb gearbeitet wird, aber der Gehilfe Immanuel Geiseb kann doch in der gewohnten Weise in Schule und Gottesdienst weiter arbeiten."3 Im Usakos/Okombahe Jahresbericht von 1937 wird über den Tod des Evangelisten Immanuel Geiseb berichtet: "Ende Mai musste sich dieser mit starken Husten legen. Er kam dann von Ameib nach Usakos herein und konnte von da an seine Lager nicht mehr verlassen. Dauerndes Fieber und mehrmaliges Lungenbluten nahmen ihm allmählich die Kraft. Am 31. August ist er dann heimgegangen. Der Herr hat ihn auf dem langen Leidenslager noch zubereitet und er konnte im getrosten Glauben an seinen Erlöser scheiden. Die Beerdigung fand am 1. September unter Beteiligung fast der gesamten Gemeinde statt."4 Married: Children: Education: Other family members connected to RMS: Mission Stations: History with the RMS: 1 Brief von Spiecker an Eich. Windhoek, 03.04.1906. (AELCRN II 5.2 Schreiben von Inspektor Haussleiter etc. 1904-1905. In einem Brief von Spiecker an Eich, vom 17.06.1905). 2 Eckenbrecher 1908:97-98. 3 AELCRN n.N. Jahresberichte 1936, 1937 und 1938. 4 AELCRN n.N. Jahresberichte 1936, 1937 und 1938. --------------- ------------------------------------------------------------ --------------- ------------------------------------------------------------