Mungunda, Willem (Wilhelm) * 25.12.1915, ? † 22.09.2002, Mariental. Mentioned as "Nama" EC Okahandja 1936 RMG 2.642 p. 048, 1.EC 1948 RMG 2.642p.69, Attended the "Konferensie van die werkerkring van Gibeon." 12.-14.07.1949 in Gibeon.1 Co-workers conference 1955 RMG 2.642 p. 027, Mitarbeiter der Südsynode im August 1957 Nachname Name Gemeinde Funktion Anzahl Kinder (<21J) /Goagoseb Hendrik Rehoboth Pastor 3 /Ui +Nuseb Frederik Mariental E 3 Adam David K'hoop HE 3 Alcock Gustav Rehoboth E 7 Awoseb Andreas K'hoop Diakon 6 Beukes Johannes Rehoboth Pastor 5 Boois Salomon Aranos HE 4 Boois Petrus Bethany E 1 Dausab Traugott Itsawisis HE 7 De Klerk Johannes Aroab HiE 5 Frederik Johannes Hammrevier E 0 Frederik Isaak Bethany E 6 Gariseb Franz Gochas E 2 Goliath Daniel Berseba Pastor 0 Goliath Samuel David Schneefontein E 1 Hanse Josef Stampriet Pastor 4 Isaak Cornelius K'hoop Pastor 6 Isaak Samuel H. Maltahöhe E 12 Isaak Salomon David Berseba E Unmarried Isaak Eduard Berseba HE - Ja Johannes Moses Maltahöhe E - Jager Ernst Karasburg HE 0 Jakob Isaak Mariental E 2 Kaffer Ernst Warmbad HE 0 Kahuika Jeremias Hoachanas E 4 Mungunda Willem Mariental HE 7 Nikodemus Abel K'hoop E 0 Petrus Adam Rehoboth E 7 Pieter Paul Gibeon HE 6 Snewe Lukas Lüderitz HE 8 Swartbooi Isaak K'hoop E 4 Tiboth Thomas Rehoboth HE 6 Quelle: Tötemeyer an Bitzer, 13.08.1957. AELCRN I 3.14 Korrespondensie Suidsinode. 1956-19642:123. Wilhelm Mungunda was one of the co-workers of missionary Mayer and it was due to his influence that during the years of the secession of AMEC from the RMS, only very few members of his Mariental congregation joined AMEC. He was teacher and evangelist and led the congregation in Mariental without much interference of the RMS missionary who stayed at another place. When the RMS station of Gibeon was no longer occupied by a RMS missionary, the predecessor was stationed at Mariental which developed into a regional centre. Right from the beginning, the relationship of Mungunda towards the new missionary (Dittmer) was rather strained. Sundermeier assumed that Mungunda felt restricted in his independent work and his autonomy which he practiced over many years. This and the fact that "[...] Mrs. Mugunda gave reasons for some complaints [...]", made the church board to decide to transfer pastor Mungunda to Okahandja. Although Mungunda had first accepted the transfer, he finally refused to move and was consequently removed from his office as congregation pastor on 15. 06.1961. The church service in which this decision by the church board was announced to the congregation ended in an uproar and the congregating women took over the rest of the service. On the afternoon of the same Sunday, Mungunda held a church service in the house of his son-in-law in which the "Rynse Mungunda-Kerk" was founded. The creed under which the members of the new church gathered was, like in Rehoboth a few years earlier, "Ons verstaan nie Luthers nie" ("We do not understand Lutheran"). About 150 members of the ELK congregation and two elders joined the new church. According to Sundermeier, most of them were family members of the big, extended Mungunda family. Members of the church were mostly from Mariental and surrounding. The liturgy of the RMS was used, church services well attended and the personality and engagement of pastor Mungunda kept the church together. A loose cooperation with the "Rynse Kerk in SWA" and its members in Mariental was practiced.2 Seemingly under the impression of the church secession in 1946 - and the fact that most of the Evangelist had joined AMEC - the leadership of the RMS ordained three teachers in Gibeon, Maltahöhe and Stampriet. They were Hendrik Isaak (17.07.1949), Josef Hanse (22.08.1954) and Cornelius Frederik Isaak (21.11.1954). This statement must still be supported with arguments.3 The same apparently happened to Willem Mungunda, who was ordained in the same year (1960) like Salomo Boois and who stayed as a principal and "congregation leader" in Mariental.4 Soll von 1946-1961 Lehrer, Evangelist und Pastor in der Gemeinde Mariental gewesen sein.5 Am 26.01.1961 schreibt Präses Diehl an den Vorsitzenden des "Suidsinodale Bestuur", Tötemeyer ("[...] nach Rücksprache und mit Einverständnis der Brüder P. H. S. Isaak u. P. J. Hanse (P. S. Boois war abwesend, da er nicht zu erreichen war)") die Versetzung Pastor W. Mungunda nach Maltahöhe zu beschließen und bei der Kirchenleitung zu beantragen, damit diese auf seiner Sitzung am 28.01.1961 sie endgültig beschließen kann. Gleichzeitig wird Pastor H. S. Isaak (den Diehl als möglichen ersten namibischen Präses sieht) von Maltahöhe nach Mariental versetzt. "[...] Es wird diese Versetzung wieder einen grossen Schritt vorwärts bedeuten auf den Weg zur Eigenständigkeit der Gesamtkirche [!], zumal die Wiederaufnahme der Leitung in der Marientaler Gemeinde durch den Missionar von oben erwähnten Pastoren und mir selbst als keine glückliche Lösung empfunden wird."6 Kündigungsschreiben von Präses H.-K. Diehl vom 31.07.1961: "[...] U word dus gevra om tot die 15 Augustus 1961 1.) die pastorie waarin u tot nou gebly het, te ontruim; 2.) die talaar en die agenda van ons Kerk by eerw. Dittmer af te lewer; 3.) die amptelike boeke soos Notuleboek, afrekeningsboek ens. en alle gelde soos bydrae, fooie en kollektes van die gemeente sover hulle nog nie met die Hoofboek afgereken is nie, by die voorsitter van die Kerkraad af te lewer en af te reken; 4.) die basuine wat u van die gemeente weggevat het, terug te gee."7 Weitere Korrespondenz in der Mungunda-Sache siehe: AELCRN I 3.13 n.N. 1949-1959. Sigrid Schmidt lässt sich von Pastor Wilhelm Mungunda 1991 in Mariental eine Geschichte aus seinem Leben erzählen: "Warum ich ‚Essen-für-Ältere-Schwester-übriglassen' heiße Ich will mal als erstes von meiner Geburt erzählen. Ich war wohl gerade so fünf oder sechs Tage alt, da gab es einen mächtigen Regen. Während es so regnete, waren wir in einem Lehmhüttchen. Nun wurde der Regen so stark, daß die Lehmhütte über uns zusammenbrach. Über meine Mutter und mich. Ja. Meine Großmutter zog mich unter all dem Lehm hervor und putzte mich und brachte mich wieder zum Leben. Das war, als ich gerade geboren war. Als ich nun bißchen größer geworden war, bin ich zu meinen Pateneltern gekommen. Das waren Deutsche mit dem Namen Fischer. Da bin ich weiter herangewachsen. Von dort hat mich dann mein Großvater abgeholt, mit dem Ochsenwagen. Ich war damals noch so dumm, daß ich selbst die Hühner und Hunde respektvoll mit ‚älterer Bruder' und ‚ältere Schwester' angeredet habe... Im Hause meiner Mutter wurde eines Tages ein Rind geschlachtet. Meine Mutter drückte mir nun eine Peitsche in die Hand, damit ich dort sitze und das Fleisch bewachen sollte. Nicht um die Fliegen wegzujagen, sondern die Hunde. Und die Hühner. Damit sie nicht das Fleisch wegfraßen. Nun gut. Ich saß da mit der Peitsche und spielte. Und nun kamen die Hunde. Das war drinnen in der Hütte, dort hatten sie das Fleisch aufbewahrt. Nun kamen sie herein, und sie sehen das Fleisch, das da lag. Und sie begannen, das Fleisch zu fressen. Da rief ich zu den Hunden: ‚Ältere Schwester hat gesagt, ich soll hier auf das Fleisch aufpassen. Ihr könnt ja essen, aber ihr müßt für ältere Schwester was übrig lassen!' So redete ich zu den Hunden. Später kam meine Mutter. ‚Ich habe dir doch gesagt, daß du die Hunde wegjagen sollst! Darum habe ich dir extra die Peitsche gegeben!' Da erklärte ich ihr: ‚Nein, älterer Bruder ißt hier Fleisch. Da habe ich gedacht, er wird schon für ältere Schwester etwas übrig lassen!' Da gab´s Prügel. Von da bin ich mit meiner Mutter nach Gibeon gezogen. Sie arbeitete im Schülerheim. Und ich war immer noch so dumm. Ja. Ehe sie zur Arbeit ging, machte sie mir immer Brei, und während ich noch saß und den aß, ging sie fort. Sie arbeitete damals in der Küche vom Schülerheim, vom Schülerheim der Weißen. Und als ich nun esse und die Hühner anfangen, von meinem Essen zu picken, warte ich und sage ihnen: ‚Ältere Schwester, iß nur, und laß mir dann was übrig!' Ich sage, das Huhn soll mir etwas übriglassen. Aber welches Huhn wird dir was übriglassen! Später erst habe ich verstanden: Diese Ältere Schwester und dieser Ältere Bruder lassen für einen Menschen kein Essen übrig. Hühner wühlen nur dein essen durcheinander und Hunde fressen dein Essen auf. Durch diese Geschichte bekam ich den Namen ‚Ausisa +û!gauba'. Das heißt ‚Essen für Ältere Schwester übriglassen'. Sie dürfen essen und sollen für Ältere schwester etwas übriglassen. Alle Erwachsenen in Gibeon haben mich so gerufen. So dumm bin ich gewesen. Wenn die Schule aus ist, dann warte ich da auf meine Mutter. Ich sitze dort oder mache mir Lehm naß und knete mir Lehmöchslein und -wagen. Die lasse ich da herumfahren und spiele so mit den Sachen. Nicht mit Kameraden. Ich war immer ein Einzelgänger... Bis ich dann meine Frau gekriegt habe. Ich bin auch jetzt noch ein Einzelgänger... Damit mir nicht nachgesagt werden kann, daß ich parteiisch bin. Die Dummheit von damals habe ich ganz abgelegt. Aber den Namen habe ich heute noch. Die alten Leute nennen mich immer noch ‚Ausisa +û!gauba'. Das zeigt doch, wie die Nama ihre Kinder von klein ab erziehen, mit den andern zu teilen. Denn ich hatte gesehen: Wenn bei meine Mutter geschlachtet wurde oder bei meiner Großmutter, dann stand dort die Portion für den Nachbarn, wenn die schlachteten, dann schickte sie auch etwas für Großmutter oder Mutter... Das hatte ich gesehen und gedacht: Die Hühner machen es genauso. Sie würden auch etwas übriglassen. Doch so ist es nicht."8 Diehl auf der Synode 1962 über die Trennung von Mungunda: "Die oorspronklike ware feite wat op 18 Junie 1961 in Mariental tot afval van Willem Mungunda gelei het, is algemeen bekend. W. Mungunda het intussen deur leunagtige propaganda en deur misbruik van die naam van die Rynse Sending en van die Evangeliese Lutherse Kerk probeer om sy gemeente ook in die orige distrik Mariental bymekaar te maak. Deur hierdie misbruik van die naam "Ryns" het hy bewus ?n groot deurmekaar onder ons kerklede veroorsaak en in hierdie deurmekaar het hy begin om sy skape te vang en by sy kraal in te skakel. Sedert die Sinode van Rehoboth 1960 het ons alle sprobeer om die naam "Ryns" wettiglik te laat beskerm, maar ons kon nie daarin slaag nie, omdat so ?n wet eenvoudig nie bestaan nie. Hoe groot finaal dié deel is wat met Mungunda afgebreek het, kon nie noukeurig vasgestel word nie. Saam met W. Mungunda het die evangelis Jeremias Kahuika weggebreek, wat in die jongste tyd begin om ook in die Berseba-Reservaat propaganda te maak vir Mungunda se Kerk."9 Ein Grabstein auf dem Friedhof in Mariental in der Form der Christuskirche erinnert an Willem Mungunda (geb. 25.12.1915, gest. 22.09.2002). Married: Children: Education: Other family members connected to RMS: Mission Stations: History with the RMS: 1 AELCRN XIX 1 Evangelists Conferences 1930-1973:n.N. 2 Sundermeier 1973:247-248. 3 Van Sending tot Kerk. Herausgeber ELK in SWA. 125 Jaar Rynse Sendingarbeid in Suidwes-Afrika. Redaksie: Dr. J. Baumann, Karibib, 1967. p. 114, 9 row from above, left column. 4 Van Sending tot Kerk. Herausgeber ELK in SWA. 125 Jaar Rynse Sendingarbeid in Suidwes-Afrika. Redaksie: Dr. J. Baumann, Karibib, 1967. p. 114, 5 row from above, right column. 5 Undatiertes oder sonst gekennzeichnetes Dokument als Beilage der 9. Ordentlichen Synode der ELK. AELCRN "Sinode 1981+1983". n.N. 6 AELCRN I 3.13 n.N. 1949-1959. 7 AELCRN I 3.13 n.N. 1949-1959. 8 Schmidt, Sigrid: Scherz und Ernst. Afrikaner berichten aus ihrem Leben. Afrika erzählt. Band 6, Köln 1998. S. 9 AVEM RMG 2.699a:67. --------------- ------------------------------------------------------------ --------------- ------------------------------------------------------------