Hanavi (Hanari), Zachäus (Zachaeus) Kanaguase (Kanguesa) * 1877/75 (baptised 10.10.1899), Okanjati † . Zachäus Kanaguase, Herero-Christ, 1877 geboren in Okanjati als Sohn eines Chiefs, seit 1892 in Otjiuarongo als Schüler Kandirikiras unter dem Einfluß der RMG, 1899 Taufe, 1901 Rückkehr nach Okanjati, wo er ein Filial von Omburu (Missionar Bernsmann) begründet und als indigener Lehrer und Evangelist arbeitet.1 1902: "Ganz ähnlich [wie Dannert aus Omaruru] erzählt Miss. Bernsmann aus Omburo, wei 11-12 Stunden nordöstlich der Sohn des Werfthäuplings Zachäus eine solche freiwillige Evangelistenarbeit begonnen hare [sic]. Er habe sich Bücher gekauft und nun, da er selbst ziemlich gut lesen und schreiben könne, eine Anzahl Schüler um sich gesammelt; er halte auch sonntäglich Gottesdienst. Er habe auch mit seinen Schülern bereits eine kleine Buschkapelle gebaut."2 1903: "So erzählt uns jetzt wiederum Miss. Bernsmann aus Omburo, daß er, als er vor länger als einem Jahre zusammen mit Miss. Dannert Okanjati, 111/4 Stunden nördlich von seiner Station, passierte, den Sohn des dortigen Dorfhäuptlings, Zachäus, ermuntert habe, evangelistisch zu arbeiten. Das hat der Mann auch wirklich getan und zwar so gediegen, daß Miss. Bernsmann bei seinem nächsten Besuch,im Juni vorigen Jahres [1902], über die Veränderung nicht wenig erstaunt war. Die kurz vorher noch völlig heidnische Werft mutete ihn wie ein Christendorf an. Die Mehrzahl der Bewohner kam nett gekleidet, um ihn zu begrüßen, und freute sich herzlich über seinen Besuch. Zachäus hatte mit seinen 25 Taufschülern schon eine hübsche, saubere Buschkapelle gebaut, und manche von diesen hatten einen guten Teil des Katechismus auswendig gelernt, einige konnten auch schon lesen. Dabei ist Zachäus überaus bescheiden; immer wieder sagte er dem Missionar Bernsmann, daß er nicht viel könne und wisse. "Doch kann er die Hauptwahrheit, daß Jesus Christus in die Welt gekommen ist, Sünder selig zu machen, und daß die, die an ihn glauben, gerettet werden, seinen Leuten gut darlegen", schreibt Bernsmann, wie er sich selbst überzeugte, als im Oktober bei einen [sic] erneuten Besuch Zachäus vor dem Missionar predigte."3 Bernsmann wrote about Zachäus in 1903: "Schon als 16-17jähriger Jüngling fühlte er sich von dem heidnischen Wesen abgestoßen. Als er dann zum ersten Mal näher mit der Mission in Berührung kam, ließ es ihn keine Ruhe, bis er, zuerst in Otjiuarongo, einem früheren Filial von Otjozondjupa, bei dem trefflichen Evangelisten Elias [...] und nach dessen Tod auf der Missionsstation Okahandja lernen konnte. Kein Spott und keine Drohung, aber auch keine Versprechungen seiner Angehörigen konnte ihn zurückschrecken; er erlitt geduldig die bekannten afrikanischen Strapazen, Hunger und Durst, nur um den Unterricht genießen zu können, bis im er im Dezember 1899 getauft werden konnte, auch ziemlich lesen und schreiben gelernt hatte. Bald zog er seinen jüngeren Bruder und vor allen seine Braut mit der er in Okahandja vom Missionar getauft wurde, nach sich. Nun hat er also die Arbeit in Okanjati, 12 Stunden nordnordöstlich von der Station Omburo, in seines Vaters, des Werfthäuptlings, Werft aus eigenem Antrieb begonnen. Miss. Bernsmann schreibt, dass er noch nie von einem Herero so den Eindruck gewonnen habe, daß er aus der Wahrheit sei, wie von dem "kleinen Zachäus". (Er ähnelt auch darin seinem biblischen Namensvetter, daß er klein von Gestalt ist.) Aber gerade deshalb habe ihn Gott so gesegnet, daß sich die Leute, darunter seine eigene Mutter und mehrere andere seiner nächsten Verwandten willig von ihm unterweisen lassen und daß er auch bei solchen, die ihm früher drohten, in Achtung stehe."4 Auch [nach einer Tauffeier in Omburo am 10.10.1903] auf dem Filial Okanjati konnte er [Bernsmann] 20 Heiden taufen, so daß jetzt dort eine kleine Gemeinde von 25 Seelen vorhanden ist. Er schreibt: "Wie wunderbar hat doch Gott die Arbeit des treuen Zachäus in Okanjati [...] gesegnet. Er selbst hat darüber in der Erkenntnis und im Lehrvermögen zugenommen. Es war für ihn und für mich eine rechte Freude, daß eine solche Schar getauft werden konnte. 17 seiner Taufschüler waren weniger gefördert und müssen erst noch weiter lernen. Die Buschkapelle genügt nicht mehr. Deswegen hat Zachäus mit seinen Leuten angefangen, eine größere Kapelle von Backsteinen zu bauen, die schon beinahe so weit ist, daß das Dach aufgesetzt werden kann. Sie ist nicht nach der Schnur und dem Richtscheit gebaut. Aber sie wird doch stehen. Die Leute haben es so gut gemacht, wie sie es verstanden, ohne Hülfe von Weißen. Ich erzählte Zachäus, daß ich im Gabenverzeichnis gelesen hätte, daß liebe Freunde Geld für ein Glöcklein für ihn gegeben hätten; vielleicht würde er nun bald eins bekommen. Das freute ihn sehr, und er gab mir ein Briefchen für die ovanene (Väter, wörtl. Große) mit, daß ich hier in Uebersetzung folgen lasse:[...]" Okanjati, 12.09.1903 An die geliebten ovanene! Ich bin Euer Bruder Zachäus. Eure Gebete sind bis hierher gelangt, und der Herr voll Gnade hat uns mehrere (durch die heilige Taufe) hinzugefügt. Ich freue mich sehr, meine Väter, über die Glocke. Der Herr hat geholfen; er hat uns Heil gegeben, und, die wir ihn vorher nicht kannten, hat er gesucht, daß wir zu seiner Herde kamen. Ich grüße Euch alle. Bittet auch für uns, daß wir nicht abweichen von dem Herrn Jesus Christus und von Gott dem Vater und dem Geist. Genug."5 The work amongst the Railway line workers (partly Herero POWs, partly Damara and Ovambo) is extremely difficult. The teams of workers change all the time. Baptisme classes are only held in the evenings. Many of the workers are suffering under scorbut, an illness which is also affecting the Evangelists. "Um eine Verschlimmerung vorzubeugen, kaufte Missionar Kuhlmann für sie passende Nahrung, wie Backobst, Buschtee, Zucker und kondensierte Milch, und hatte Freude, daß sie bald wieder ihrer Arbeit ganz vorstehen konnten."6 In a meeting between RMS moderator Eich and von Trotha on 08.03.1905 in Windhoek, the latter conceded that the RMS can have the teachers and evangelists amongst the POW if they apply for them. Under this concession Zachäus Kanaguase returned to the RMS and was send by missionary Dannert to the workers amongst the Otavi railway construction teams.7 Other Evangelists, like Nathanael Kakunde, Hosea Mahua, Zachäus Hanavi helped to convince war-weary, famished Herero to surrender and report to so-called "collection points" (sometimes paying with their own lifes), unaware that this was in many cases only a step to the work-camps and the consequent destruction of this part of the population. "Die früheren Gehilfen in der Missionsarbeit, Samuel Kariko, Samuel Kutako und Zachäus Hanavi wurden als Evangelisten bei den Arbeiten an der Eisenbahn beschäftigt und rückten mit dem Fortschreiten der Bahn mit den Arbeitertrupps vor. Die Beaufsichtigung [sic] der Evangelisten war Miss. Elger übertragen, nachdem Miss. Kuhlmann die Sammelarbeit in Omburo übernommen. Miss. Elger machte im Febr. [1906] eine 3-tägige Reise an der Bahnstrecke entlang und wurde überall von den Herero mit Freude begrüßt. Alle wünschten, einen ... unter sich zu bekommen."8 Irgendwann 1906 wird er in Otavi als Evangelist angestellt. Er arbeitet Vormittags im Garten der Otavi-Gesellschaft - dafür erhält er seine Verpflegung - und Nachmittags hält er Schule und dreimal in der Woche am Abend Taufunterricht, zusätzlich am Sonntag Gottesdienst.9 Stayed in Otavi and had to serve the farms and settlements along the railwayline until Okawe, Okorusu-Naidaus and Esere-Okomukundi - altogether more than 40 places. When Daniel Ngaijuvare (Ngaizuvare) left, Zachäus Hanavi was mostly occupied with Otavi and had no time for the farms ELCRNArchivVIII2.3AErhebung1918u1930 p. 47, Teilgenommen an der Konferenz der Ältesten und Evangelisten vom 07.-13.12.1930, in Okahandja am Augustineum. Teilnehmende Evangelisten (sonst noch 21 Gemeindeälteste): G. Murangi (H, E, Windhoek), M. Wimmer (B, E, Windhoek), H. Vandjeka (H, E, Windhoek), W. Kandjii (H, E, Gobabis), S. Kamuzandu (H, E, Okahandja), H. Ujava (H, E, Okahandja), A. Kukuri (H, E, Okahandja), F. +Ouseb, (D, E, Usakos), S. Reinhard (N, E, Walfishbay), L. Ipondoka (O/Kw, E, Walfishbay), G. Ndjiharine (H, E, Omaruru), Z. Hanavi (H, E, Grootfontein). Mentioned as "Herero, Evangelist" E&ECOkahandja Dec. 1930 RMG2.642 p. 161r, Retired at the age of 73 [1948] in Grootfontein, and was paid off in natural goods according to the rules, because "[...] he no longer was able to do his work because of his weekness." RMG 2.651a "Jahresbericht 1948" of Pönnighaus p. 170. Zachäus Hanavi must have lived in Rietfontein (North) - what is now the farm next to the settlement Rietfontein - with his family. He served under Pardey.10 1910: Zachäus wird von Otavi nach Guchab (einem Bergwerk der Otaviminen- und Eisenbahnbau-Gesellschaft) versetzt.."11 1910: Zachäus hat an den verschiedenen Orten - von Guchab aus - über 200 im Taufunterricht.12 Nimmt 1914 an dem Kurs für Evanglisten in Gaub teil.13 (Hanavi wird aber nicht in den Unterlagen von Vedder genannt.) 1912: Mehr als die Hälfte der Gemeindeglieder wohnen nun nicht mehr auf der Station sondern sind auf Farmen und Militärstationen verteilt. Typischer Bericht Grootfontein [von Pardey]: "Die auswärtswohnenden Christen werden zum Teil von dem Evangelisten Zachäus in Guchab, zum Teil von Grootfontein aus bedient. Etwa 400 befinden sich auf den bis jetzt besuchten Plätzen [Farmen] im Taufunterricht [bei einem Wanderevangelisten Zachäus Hanavi], es könnten aber noch viel mehr unterrichtet werden, wenn es nicht an den nötigen Hilfskräften fehlte. Immer wieder kommen die Eingeborenen und bitten: "Gib uns doch einen Lehrer, wir wollen lernen und Christen werden." Auf einigen Farmen gibt es zwar solche, die lesen können und die auch die andern durch Vorsagen und Vorlesen zu fördern suchen, aber es sind im Verhältnis zu den vielen doch nur wenige, die auf diese Weise Gottes Wort hören und lernen können. Nach der letzten Zählung (durch die Polizei) wohnen im Stationsbereich 4000 Eingeborene (Herero 1721, Bergdamra 829, Nama 71, Buschleute 1384), wovon erst etwa ein Achtel Christen sind." (JBRMG 1912:42). Zachäus Hanavi ist 1936 zuständig für das Filial Rietfontein und die umliegenden Farmen.14 1936 schreibt der Stationsmissionar: Hanavi sei seit ca. 30 Jahren im Dienst, fast immer in Grootfontein, nun in Rietfontein. "[...] Rietfontein ist mit seiner Molkerei und grossem Farmbetrieb ein wichtiger Platz. In Rietfontein sind Z.zt. über 20 weisse Angestellte. - Die Eingeborenen wollen in ihrer freien Zeit Backsteine formen und einen Raum für Kirche und Schule bauen. Wellblech, Türen und Fenster müssen jedoch von der Gemeinde gekauft werden."15 Hanavi zieht 1938 nach Rietfontein.16 On 15.08.1947 the following co-workers were part of the congregation GROOTFONTEIN Name "Stamm" Rang Alter Born Dienstalter Started Platz Zachäus Hanavi H E 72 1875 35 1912 Koblenz Erastus Haudla O E 46 1901 11 1936 Grootfontein Saul Katjoko D E 55 1892 14 1933 Grootfontein Friedrich Awaseb D HE 59 1888 8 1939 Grootfontein Jakobus +Neib D E 69 1878 - - Rietfontein Betuel //Naobeb D E 51 1896 12 1932 Otavi Quelle: AELCRN I 3.5 Evangelisten konferenzen Listen von Evangelisten 1947-68 In einer Ergänzungsliste der Evangelistenlisten vom August 1947 heißt es "Grootfontein: Zahäus Hanavi, emeritiert."17 Kann es sich um Zachäus (Zachaeus) Hanavi handeln, wenn /Awaseb 1960 sagt: "Ein Hauptevangelist aus unserer Gemeinde, der sich aus Altersgründen Rietfontein ins Reservat begab, sympathisierte mit Oruuano."18 BEMERKUNG: Bis April 2010 waren die beiden Personen Zachäus (Zachaeus) Hanavi und Zachäus Kanaguase getrennt. Die beiden Biografien scheinen aber so viel Ähnlichkeit zu haben, dass alles darauf hindeutet, dass es sich um die gleiche Person handelt. Bei Hanavi besonders der Hinweis im Kirchenbuch Omburo "Evangelist in Okonjati [sic]". Tatsächlich scheint in späteren Jahren, der afrikanische Name Kanaguese nicht mehr benutzt worden zu sein. Pardey führt ihn als Zachäus Hanavi.19 Married: Kaikua20 Married to Thusnelda Hanavi, neé Kanduina. One child of them, Bartholomäus, was baptized on 21.03.1903 in Omburo by Dannert. Zachäus Hanavi is marked as "evangelist in Okonjati"21 Children: Tapia (w.) Kasuko (w.) Karina (w.) Christoph (m.) Bethuel (m.) One of his children died in 1905. Zachäus Hanavi must have lived in Rietfontein (North) - what is now the farm next to the settlement Rietfontein - with his family. He served under Pardey.22 Education: Other family members connected to RMG: Borther: Micha (baptized 05.04.1901) In 1905, during a period of only 10 weeks - while he is working along the Otavi Bahn and stays in Omaruru where many people died of scorbut, his father, one of Zacharias own childeren, his sister and his brother and his mother. BRMG 1906:13 Bartolomaeus Hanavi attended the so called "second course" for teachers and Evangelists of Vedder at the Augustineum from 22.05.1928 (later than its actual commencing date) till the end of the teachers course on the 21.06.1929 and was send as a teacher to Grootfontein.23 Bartolomaeus Hanavi - teacher in Grootfontein - died on the 26.08.1938.24 Mission Stations: History with the RMG: 1 Altena 2001:458. 2 BRMG 1902:229. 3 BRMG 1903:113. 4 BRMG 1903:245. 5 BRMG 1904:85. 6 BRMG 1906:69. 7 RMG 1.609d:24. 8 AELCRN Chronik Omaruru 1:328. 9 JBRMG 1906:38. 10 Auloria Mazuva. Who lived in Rietfontein with Tobias Ngongololo Ndingepi, a Kumbi from Omulondo - he knew Makaranga. 11 JBRMG 1910:36. 12 BRMG 1910:287. 13 AELCRN Grootfontein VII.4:117. "Mitarbeiterstab der Rheinischen Mission. 1. Juni 1936." 14 AELCRN Grootfontein VII.4:117. "Mitarbeiterstab der Rheinischen Mission. 1. Juni 1936." 15 AELCRN n.N. Jahresberichte 1936, 1937 und 1938. 16 Bethuel Naobeb und Erastus Hadula bekommen 1938 von iher Gemeinde Grootfontein ihr erstes Fahrrad um den Dienst in dem Gemeindebezirk und auf den Farmen zu versehen. (AELCRN n.N. Jahresberichte 1936, 1937 und 1938). 17 Quelle: AELCRN I 3.5 Evangelisten konferenzen Listen von Evangelisten 1947-68 18 BRMG October 1960:188. 19 AELCRN Grootfontein VII.4:117. "Mitarbeiterstab der Rheinischen Mission. 1. Juni 1936." 20 Auloria Mazuva. Who lived in Rietfontein with Tobias Ngongololo Ndingepi, a Kumbi from Omulondo - he knew Makaranga. 21 AELCRN VI 23.1. Kirchenbuch Omburo. 22 Auloria Mazuva. Who lived in Rietfontein with Tobias Ngongololo Ndingepi, a Kumbi from Omulondo - he knew Makaranga. 23 AELCRN V 6.1:18. 24 AELCRN n.N. Keine Bezeichnung. --------------- ------------------------------------------------------------ --------------- ------------------------------------------------------------