Ari (Arie), Franz * 08.1889, ? † 1935, ? Franz Ari joined the Evangelist/Teacher course during the "second or third quarter" of 1923. He was recorded as Nama from Windhoek by Vedder.1 Was admitted in the Augustineum in Okahandja in January 1923. He came from Windhoek. Was already send to Tsumeb "[...] in die Arbeit eingestellt [...]" in 1924.2 Therefore he did not complete his course in the Augustineum. 1925 unterrichtet Franz Ari in Tsumeb die beiden Lehrer am Ort in Afrikaans.3 Welsch nennt ihn im Juni 1925 in seinem Visitationsbericht als Nama.4 "Ich frage eine Reihe von bewährten Christen: "Wollt ihr den Buschleuten die frohe Botschaft von Jesus Christus bringen?" Und immer kommt die gleiche Antwort: "Es hat doch keinen Zweck, die Buschleute sind ja keinen richtigen Menschen. Sie glauben doch nicht und sind auch viel zu dumm und dreckig, es zu lernen." Auch die Nachfrage in anderen Gemeinden Südwests ist ergebnislos. [...] Nur einer kommt ungerufen. Er kommt immer wieder, fleht mich an, bestürmt mich: "Meneer, ich will zu den Buschleuten gehen. Ich will ihnen das Evangelium bringen, sende mich!" Aber gerade ihn kann ich nicht schicken. Nach der kirchlichen Ordnung ist das einfach unmöglich. Franz Arie als Missionar zu den Buschleuten zu schicken, einen Mann "mit Vergangenheit". Ja, seine Vergangenheit ist trübe. Er ist Hottentott. In Windhuk [sic], der Hauptstadt des Landes, ist er geboren. Sein Vater gehörte dem Stamm der Feldschuhträger an, während seine Mutter unter dem Volk der Afrikaner in Berseba aufgewachsen war. Als Franz geboren wurde tobte der furchtbare Krieg, den Hendrik Witbooi gegen Jonker Afrikaner führte. Wilde Zeiten. Als nach 1890 die Lage ruhiger wurde und die Verhältnisse sich besserten, siedelten sich die Eltern in Windhuk, in der Nähe der Missionsstation an. Franz wurde vom Missionar getauft. Er besuchte die Schule und zeigte sich bald als ein intelligenter und aufgeweckter Schüler. Vom Vater hatte er die Liebe zum Soldatenhandwerk geerbt. Nach Beendigung der Schulzeit ging er darum zur deutschen Schutztruppe. Als 16-jähriger machte er auf deutscher Seite den Herero-Krieg mit. Nach Beendigung dieses langjährigen Ringens wurde er im Jahre 1909 als Polizist in der Minenstadt Tsumeb angestellt. Nach dem ersten Weltkrieg wurde die deutsche Polizei aufgelöst. Da Franz großes handwerkliches Geschick hatte, stellte ihn die Minenleitung als Anstreicher an. Damals heiratete er Anna !Gauchas, ein fleißiges, frommes Mädchen. Leider hatten sie keine Kinder. Eine bittere Sache für einen Eingeborenen; denn ihm bedeutet Kindersegen alles! In Tsumeb schloß sich Franz zum erstenmal bewußt der Gemeinde an. Uns es reifte in ihm der Entschluß, Lehrer zu werden. Im Lehrerseminar Okahandja, das nach dem ersten Weltkrieg aufgebaut worden war, wurde er ausgebildet. Und er ist seinen Schülern ein guter Lehrer geworden. Als Dolmetscher hat er dem Missionar in der vielsprachigen Gemeinde unschätzbare Dienste geleistet. Dann kam die Katastrophe. Ich war erst kurze Zeit in Tsumeb, da wurde Franz im Jahre 1929 aus dem Schuldienst entlassen. Er hatte gegen das 6. Gebot verstoßen. Auch in der Gemeinde durfte er nicht mehr arbeiten. Es war eine harte Schule für Franz. Gott redete ernst mit ihm. Ein kleiner Junge, den er adoptiert hatte, und dem seine ganze Liebe galt, starb nach kurzer, heimtückischer Krankheit. Franz wurde wieder Anstreicher. Zerquält und verzweifelt lief er herum. Innerlich zerbrochen kam er immer wieder zu mir. Nur einen Wunsch hatte er: Wieder in der Gemeinde mitarbeiten zu dürfen. Und nun steht er wieder vor mir: "Meneer, schick' mich zu den Buschleuten, ich weiß, sie sind dumm und schmutzig! Aber sie sind doch auch Menschen, die Jesus lieb hat. Laß mich ihnen die Botschaft von der Liebe Jesu sagen. Eine schwere Arbeit, ich weiß. Aber laß mich unwürdigen Sünder sie tun!" Ich frage mich, was Jesus wohl an meiner Stelle tun würde. Wie ist das eigentlich mit Seinen Jüngern gewesen? Waren sie nicht alle begnadigte Sünder? Waren sie nicht alle Männer "mit Vorleben" gewesen? Wie war das doch mit Paulus? Er hatte sogar die Gemeinde Jesu verfolgt, und doch hatte der Herr ihn begnadigt, begnadigt zum Dienst. Er war sein größter Missionar geworden. Aber die Gemeindeordnung! Franz steht unter Kirchenzucht. Er muß sich erst noch eine Reihe von Jahren bewähren, ehe er wieder mit einem Gemeindedienst betraut werden kann. Es ist zum Verzweifeln. [...] Ich weiß es ist ein Wagnis. Aber im Vertrauen auf Jesus Christus selbst wage ich es. Im Glauben ordnen wir Franz Arie inmitten der Gemeinde zum Dienst unter den Buschleuten ab. Und wir haben diesen Schritt nicht zu bereuen brauchen. In seiner zweijährigen Missionstätigkeit hat Franz etwa 1000 Buschleute unterrichtet. Mit aufopfernder Treue und Liebe, zieht er den einzelnen Sippe bis in die entlegensten Gebieten nach. In Wort und Wandel wird er den Heiden ein rechter Zeuge für den himmlischen König. Der Dienst verlangt viel von ihm. Dabei ist Franz ein kranker Mann. Aber nie klagt er. Nie sagt er mir, daß seine Lunge nicht in Ordnung ist, daß er wiederholt einen Blutsturz hatte. [...] Im Frühjahr 1935 kommt Franz von einer längeren Evangelistationsreise zur Berichterstattung auf die Missionsstation. Mühsam schleppt er sich daher. [...] Diesmal macht Franz seinen Abschiedsbesuch. Hier [bei den "Feigenbäumen", nicht weit von Sodas, wo die erste Buschmanngemeinde entstanden war] stirbt er nach wenigen Tagen still und getrost im Glauben [...]" Unterkötter berichtet, dass Franz Ari im "Polizeidistrikt Tsintsabis" als Evangelist tätig war.5 Married: Children: Education: Other family members connected to RMS: In den "Tagebücher von H. Hahn 1844-1851" Akten von Sundermeier bei Dag - finde ich den Hinweis auf Jan Arie. 05.08.1844 schreibt Hahn von einem Gespräch mit Jonker. In diesem Gespräch sagt Jonker: "Dann gab Mr. Cook mir die 2 Feilen. Danach machten wir die Reise nach der Walfischbai. Unterwegs gab er mir ein N. Testatment und unterrichtet mich mit Jan Arie im Lesen, was ich früher konnte, aber wieder vergessen hatte." This same Jan Aris [sic] was murdered by the Herero in the first days of the war in August 1880 in Okahandja.6 Mission Stations: History with the RMS: 1 AELCRN V 6.1:10. 2 RMG 2.648 p. 84+85. 3 AELCRN VII 7.1:149. 4 AELCRN VII 32.1:149. 5 BRMG 1935:25. 6 BRMG 1881:39. --------------- ------------------------------------------------------------ --------------- ------------------------------------------------------------